[isbn]9783453356504[/isbn]
Inhalt: Im Jahre 1890 beschließt die junge Gouvernante Charlotte, ihre Heimat Deutschland zu verlassen und tritt in England eine neue Stellung an. Das junge Mädchen Emily, für die sie nun Verantwortlich ist, birgt aber ein großes Geheimnis. Seltsame Dinge geschehen in dem Herrenhaus nahe London. Charlotte hat Emily schnell in ihr Herz geschlossen und will dem Mädchen helfen. Sie hat vor kurzem erst ihre Mutter verloren. Der Tod von Lady Ellen überschattet das gesamte Leben in dem großen Herrenhaus.
Meine Meinung: Der Erzählstil von Susanne Goga ist leicht und flüssig zu lesen. Schnell ist der Leser mitten im Geschehen und einmal angefangen kann man auch schlecht wieder aufhören. Das Leben einer jungen Frau im 19. Jahrhundert wird gut geschildert, und schnell ist klar, auch wenn Charlotte einen Beruf ausüben darf, steht sie doch ziemlich allein da. Sie ist die Gouvernante der jungen Emily, damit gehört sie aber weder zu der Dienerschaft noch zu den Herrschaften. Sie wird im Grunde nur im Haus geduldet. Somit wäre ihr Leben doch recht einsam, wenn da nicht die geheimnisvollen Ereignisse im Hause wären die Emily so mitnehmen und sie Krank zu machen scheinen. Das Rätsel um den Tod von Lady Ellen lässt Charlotte nicht mehr los und so ermittelt sie auf eigene Faust und versucht auf diese Weise Emily zu helfen. In bester Sherlock-Holmes-Manier versucht sie das Rätsel zu lösen. Wobei sie unerwartet Hilfe von einem fremden Herren bekommt. Frau Goga hat ausreichend Spuren gelegt und der aufmerksame Leser kann so gemeinsam mit Charlotte herausfinden was geschah. Die Geschichte beginnt langsam damit, dass sich Charlotte und Emily erst aneinander gewöhnen müssen, aber dann wird es immer mysteriöser und die Spannung steigt von Seite zu Seite.
In einem zweiten Erzählstrang beginnt die Geschichte von dem Journalisten Tom Ashdown. Er lebt und arbeitet in London, hat ebenfalls einen schweren Verlust erlitten und arbeitet nun für eine Gruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen zu überführen die als Geisterbeschwörer arbeiten und so den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Er glaubt nicht an das Übersinnliche und unterstütz Charlotte bei ihrer Suche, denn irgendwie scheint alles darauf hinauszulaufen, dass hier Geister am Werk zu sein scheinen.
Die einzelnen Charaktere hat die Autorin wunderbar beschrieben und ihnen Leben gegeben. Charlotte wird als selbstbewusste Frau beschrieben, die schnell die Sympathien der Leser gewinnt. Emily, das Kind aus reichem Haus hängt sehr an der Nanny, ist aber trotzdem der neuen Lehrerin gegenüber aufgeschlossen und wissbegierig. Manchmal vielleicht schon ein bisschen zu anhänglich, aber nachdem was hinter ihr liegt auch nicht zu verwundern. Tom sorgt für den Hauch von Romantik und ist somit unverzichtbar.
Ein Nachwort klärt die Leser darüber auf, woher Susanne Goga die Inspiration zu diesem Buch hatte. Sie gibt einen kleinen Einblick darüber, was Wahrheit und Fiktion ist und am Ende gibt es noch einen kleinen Spaziergang durch London.
,,Der verbotene Fluss" ist ein historischer Roman, der in der Oberschicht Englands im 19. Jahrhundert angesiedelt ist. Auch wenn die Protagonistin die Gouvernante ist, so erzählt diese Geschichte eindrucksvoll von dem Leben der Oberschicht und den Menschen, die sie umgaben. Es ist mysteriös und spannend zugleich. Eine ans Herz gehende Geschichte, und dabei genauso spannend wie ein guter Krimi. Eine unbedingte Buchempfehlung für alle die gern gute Bücher lesen.
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