[isbn]B01MSMFN5K[/isbn]
 
Klappentext:
Wilde Landschaft und grausame Morde. 
Nach zwanzig Jahren bei der London Metropolitan Police kehrt Detective Chief Inspector Cyrus Doyle in seine Heimat Guernsey zurück. Schon bei der Ankunft wartet eine große Aufgabe auf ihn: Auf der Insel hat es ein Unbekannter auf Polizisten abgesehen. Er tötet sie mit einem Pfeil in den Hals und schneidet ihnen das Herz heraus. Was hat das mit den alten Insellegenden – und mit seinem Vater, einer echten Polizeilegende, zu tun? Dann gerät Cyrus Doyle selbst ins Visier des Pfeilmörders. 
Ein Kriminalfall vor der einzigartigen Kulisse Guernseys.
Meine Meinung:
Der Klappentext und das schöne Cover, haben mich direkt neugierig gemacht, darum habe ich mir dieses Buch gekauft. 
Als ich angefangen habe das Buch zu lesen, war ich erstaunt wie schnell die Seiten dahin flogen. 
Dieser bemerkenswerte, sehr flüssige Schreibstil, hat mich auch zügig in die Handlung eintauchen lassen.
Mit der Hauptfigur Cyrus Doyle bin ich recht schnell warm geworden. Er ist ein ruhiger Ermittler, der nach mehr als 20 Jahren wieder in seine Heimat zurück kehrt. Es ist ihm wichtig bei seinem Vater zu sein, auch wenn dieser mit über 90 Jahren schon etwas Dement ist. 
Mit den Augen von Cyrus Doyle sieht der Leser die Insel Guernsey, mit vielen schönen, aber auch hässlichen Gebäuden aus der wechselvollen Vergangenheit der Insel. 
Auch die Kollegen in der Polizeistation sind super gut beschrieben und haben alle so kleine, aber liebenswerte Schwächen. 
Cyrus Doyle muss sich in einem neuen Team einbringen und gleichzeitig auch noch diese überaus rätselhaften Morde aufklären. 
Die Morde sind grausam und betreffen offenbar nur ganz bestimmte Polizeibeamte, zu denen auch Cyrus selbst zählen könnte. Diese Morde sind so außergewöhnlich, dass Cyrus und sein Team kaum eine Richtung finden können, in der sie den Mörder suchen könnten.
Spannend und mit vielen interessanten Details zur Polizeiarbeit, erzählt der Autor wie sich die wenigen Hinweise und Fakten, langsam zu einer interessanten Spur entwickeln.
Das Privatleben von Cyrus Doyle bleibt dem Leser auch nicht verborgen. 
Seinen Faible für schnelle Autos und schöne Frauen, hat mich hin und wieder schmunzeln lassen. Wobei die Frauengeschichten mir manches mal etwas zu viel wurden. 
Auf der anderen Seite denke ich, da dieses Buch hier der Auftakt zu einer neuen Krimi-Serie ist, könnte es auch sein, dass Cyrus noch ruhiger wird in diesem Punkt.
Die Landschaftsbeschreibungen haben mich nicht gestört, im Gegenteil, sie machten mich eher neugierig und sind aus meiner Sicht eine Liebeserklärung des Autors an diese Insel Guernsey.
Der Spannungsbogen ist am Anfang sanft gespannt, aber ab der Hälfte des Buches kann man kaum noch mit dem Lesen aufhören. 
Ich würde sagen, mit diesem ersten Teil der > Cyrus Doyle Serie < hat der Autor, Jan Lucas, dem Leser das Umfeld des neuen Ermittlers wunderbar nahe gebracht. 
Ich bin ehrlich gespannt mit welchen verzwickten Morden Cyrus in den nächsten Teilen der Serie noch konfrontiert wird. 
[note2]
			
			
			
				Und hier meine Meinung:
,,Cyrus Doyle und der herzlose Tod" ist der erste Teil einer Krimi-Serie von Jan Lucas. Cyrus Doyle kommt nach etlichen Jahren bei der Londoner Polizei zurück in seine Heimat, die Kanalinsel Guernsey, um dort die Stelle als Detective Chief Inspector anzutreten. Er bekommt es gleich bei seiner Ankunft mit dem sogenannten ,,Pfeilmörder" zu tun, der bereits zwei Polizisten auf dem Gewissen hat. Todesursache ist dabei nicht der Pfeil, der den Opfern in den Hals geschossen wird, sondern das bei lebendigem Leib aus dem Brustkorb geschnittene, fehlende Herz.
Auch wenn das Cover nicht unbedingt meine bevorzugte Art des Krimicovers ist, so habe ich mich doch schnell davon angezogen gefühlt. Ich war zwar noch nie auf den Kanalinseln, aber ich liebe die raue Schönheit der schottischen Hebriden, weshalb ich sofort ein Feeling für das Setting hatte. Dieses wird durch zwei Landkarten von der Insel bzw. der Hauptstadt weiter verstärkt.
Jan Lucas' Erzählstil gefällt mir ausgesprochen gut, der Krimi lässt sich in wenigen Tagen problemlos weg lesen. Und dabei finde ich es zwar spannend in dem Sinne, dass ich natürlich wissen will, wer der Täter ist, aber auch nicht zum-Fingernägel-abknabbern-nervenaufreibend-spannend. Es ist eher ein klassischer Ermittlerkrimi, in dem uns der Autor allzu blutigen Details erspart.
Den leitenden Ermittler mochte ich auf Anhieb, weshalb er für mich auch immer eher ,,Cyrus" war, als ,,Doyle", wie ihn der Autor meist nannte. Er ist ein gestandener Mann, dem man so leicht nichts vormacht und der sich, auch in emotionalen Szenen mit Kollegen, im Griff hat und dabei immer professionell und weitestgehend ruhig bleibt. Aber er hat auch Schwächen und das sind nicht nur schnelle Sportwagen, sondern vor allem Frauen. 
Und hier kommen wir zu dem Kritikpunkt, der mich daran zweifeln lässt, ob ich die Serie weiterlesen werde. Bereits nach wenigen Seiten tummeln sich zu viele Frauen um den Ermittler. Keine Frage, ich würde ihm sein privates Glück mit der passenden Frau gönnen, aber er ist gerade mal seit fünf Tagen zurück auf Guernsey, hat mit dem aktuellen Fall eigentlich genug um die Ohren und fängt trotzdem was mit Sharon an, während er gleichzeitig noch viel zu oft über seine Kollegin und Jugendliebe Pat nachdenkt und die gescheiterte Beziehung mit Carol ist auch noch nicht ganz verdaut hat. Dass er nach wenigen Tagen mit Sharon ins Bett steigt, so what, damit kann ich leben. Schließlich sind sie beide erwachsen und ungebunden. Aber ich hätte gedacht, dass er es vielleicht erstmal locker angehen lassen würde. Seine sehr schnellen, intensiven Gefühle für Sharon bereits nach der ersten Nacht passen eher zu einer Frau als zu einem Kommissar, der allein aus Berufsgründen eher realistisch sein und ein gutes Gespür für seine Mitmenschen haben sollte. Als er dann auch noch in James Bond-Manier durch eine Glasfront springt, um Pat aus den Händen ihres gewalttätigen Ex-Mannes zu retten, hatte ich geistig mit dem Buch abgeschlossen. Generell war ich mehr als einmal an James Bond erinnert und das ist einfach nicht mein Fall. Ich kann mit den Filmen nichts anfangen, mich interessieren die James-Bond-Romane nicht und deshalb mag ich es auch hier nicht. 
Auch viele weitere Figuren des Romans konnten mich nicht überzeugen. Dass ich sehr schnell den richtigen Riecher für den Pfeilmörder hatte, mag etwas Glück gewesen sein. Aber die meisten der anderen Figuren, die die Ermittler im Visier hatten, waren für mich derart überzeichnet, dass ich sie als Täter direkt ausgeschlossen habe. 
Ob ich die Serie weiterlese, werde ich wohl von meiner dann aktuellen Leselust und Laune abhängig machen.
Bewertung:
[note3]