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Storica => Rezensionen => Thema gestartet von: nirak in 02. November 2017, 18:08:40

Titel: Lydia Conradi - Das Haus der Granatäpfel
Beitrag von: nirak in 02. November 2017, 18:08:40
[isbn]9783866124257[/isbn]

Das Haus der Granatäpfel

Klara, eine junge Frau aus Berlin, hat sich in den Kopf gesetzt, den Sohn eines reichen Kaufmanns aus Smyrna zu heiraten. Es ist das Jahr 1912, als sie aufbricht in ein neues Leben. Schon bald ist sie gefangen von der schönen Stadt am Ägäischen Meer, nicht jedoch von ihrem Ehemann. Sie will leben und viel erleben, ihr Mann sehnt sich nach einer ruhigen Ehe mit Kindern. Schon bald kommen Probleme auf das junge Paar zu, die nicht abzusehen sind. Die politischen Gegebenheiten tragen noch das ihrige dazu bei.

Die Autorin Lydia Conradi (dies ist ein neues Pseudonym der Autorin Charlotte Lyne) nimmt ihre Leser mit in diese Stadt am Meer. Sie beschreibt mit viel Liebe zum Detail diese Stadt, die Menschen und ihr Leben. Klara, die junge Frau aus Berlin trifft auf eine völlig andere Kultur, auf Menschen, die miteinander verbunden sind. Etwas was sie von zu Hause nicht wirklich kennt. Die Familie ihres Mannes ist groß und weit verzweigt und so bedarf es dann auch aufmerksames lesen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Vor allem wer zur Familie gehört und wie. Sehr hilfreich ist dabei der Stammbaum, der in diesem Buch vorhanden ist.

Die Geschichte von Klara und ihrer Liebe ist sicher nicht immer einfach zu lesen, es ist eine Zeit voller Schrecken und Krieg, aber die Autorin hat es trotzdem geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Immer war die Hoffnung dabei, alles wird gut, für Klara und die Menschen, die sie liebt.

Conradi hat vielschichtige Protagonisten geschaffen, die von einem Leben in Smyrna erzählen. Nicht nur Klara als Hauptperson trägt die Geschichte, vielmehr sind es die zahlreichen Charaktere, die dieses Buch prägen. Sie haben alle ihre Ecken und Kanten, und ihr Schicksal zu meistern.

Hier wird aus einem Zeitraum und von Ereignissen geschildert, die vielen vielleicht so gar nicht bekannt waren oder sind, aber sicherlich nicht vergessen werden dürfen. Das Buch beginnt im Jahre 1912 und erstreckt sich über 10 Jahre. Ich habe einiges erfahren, was mir so nicht bewusst gewesen ist. Aber trotz der schwierigen Ereignisse, ist ,,das Haus der Granatäpfel" ein Liebesroman, der von zwei Menschen erzählt, die ihr Leben eben nicht so leben dürfen, wie sie es gerne würden. Ich mag den Erzählstil und die Art wie hier Spannung aufgebaut wurde. Leider ist es eben auch nicht immer einfach zu lesen.

,,Das Haus der Granatäpfel" ist ein Liebesroman mit einem schweren historischen Hintergrund. Er ist sicher nicht immer einfach zu lesen und das Gelesene zu ertragen, aber die Geschichte, die hier erzählt wird, lässt einen einfach nicht mehr los.

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Titel: Re: Lydia Conradi - Das Haus der Granatäpfel
Beitrag von: Inge78 in 17. Januar 2018, 10:48:35
Ich habe mich zu Anfang schwer getan mit dem "Haus der Granatäpfel" ... für mich ist die Türkei ein unbekanntes Gebiet über dessen Kultur und Geschichte ich viel zu wenig weiß. Aber Lydia Conradi (Charlie Lyne) beschreibt Smyrna mit so viel Liebe und Detailverliebtheit dass man sich in diese multi-kulturelle Stadt einfach verlieben muss.

Und die Geschichte hat mich immer mehr in ihren Bann gezogen , so dass ich irgendwann das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Ich muss zugeben, alle politischen Ränken und den versch. Kriegslagern konnte ich nicht immer folgen ,nichtsdestotrotz habe ich viel gelernt beim Lesen.

Die Charaktere sind vielschichtig und manch Einer offenbart erst nach und nach was in ihm steckt und wie liebenswert er sein kann. Das Buch beschreibt viele Schrecken und Gräultaten und machen Szene war beim Lesen kaum zu ertragen. Erschreckend was Menschen einander antun.

"Das Haus der Granatäpfel" hat mich berührt und wird wohl noch länger nachhalten.
Einen so wunderschönen Schmelztiegel wie Smyrna sollte es auf der ganzen Welt geben und die Geschichte sollte nie vergessen werden.

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