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Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Inge78 in 30. August 2019, 11:09:25

Titel: Nina George - Das Lavendelzimmer
Beitrag von: Inge78 in 30. August 2019, 11:09:25
ZitatEin unwiderstehlicher Roman über die Macht der Bücher, die Liebe und die Magie des südlichen Lichts: ,,Das Lavendelzimmer" – ein internationaler Bestseller, übersetzt in 30 Sprachen, gefeiert von der Presse wie von Lesern weltweit.
Er weiß genau, welches Buch welche Krankheit der Seele lindert: Auf seinem Bücherschiff, der »literarischen Apotheke«, verkauft der Pariser Buchhändler Jean Perdu Romane wie Medizin fürs Leben. Nur sich selbst weiß er nicht zu heilen, seit jener Nacht vor 21 Jahren, als die schöne Provenzalin Manon ging, während er schlief. Sie ließ nichts zurück außer einem Brief – den Perdu nie zu lesen wagte. Bis zu diesem Sommer. Dem Sommer, der alles verändert und Monsieur Perdu aus der kleinen Rue Montagnard auf eine Reise in die Erinnerung führt, in das Herz der Provence und zurück ins Leben.
"Dieser Geschichte wohnt ein unglaublich feiner Zauber inne." Christine Westermann (WDR)

Es gibt offensichtlich noch keine Rezension zum Lavendelzimmer.
Dabei ist der Roman doch auch schon älter und ziemlich bekannt.

Dann werde ich mal meine Eindrücke schildern

Jean Perdu verkauft auf seinem schwimmenden Bücherschiff nicht nur einfach Bücher. Er sieht sich als literarischen Apotheker, der seinen Kunden Bücher für Herz und Seele empfiehlt. Selber jedoch leider er noch immer an dem Verlust seiner großen Liebe. Er als er endlich ihren Abschiedbrief liest, erkennt er was er die letzten Jahre verpasst hat und macht sich auf, sein persönliches Glück zu finden.

Nina George schreibt wunderschön. Und mit Jean Perdu hat sie eine Figur geschaffen, sie so liebenswert und verschroben ist, dass ich ihn unglaublich gerne kennenlernen würde. Mit ihm und seiner literarischen Apotheke würde ich sofort auf Reisen gehen. Die Liebe zu Büchern, die Liebe zur Literatur quillt hier quasi aus jeder Seite. Und so viele Bücher werden erwähnt, einfach toll.
Ein klitzekleiner Wermuttropfen ist für mich, dass das Buch in Frankreich spielt. Ich bin einfach gar nicht frankophil und es französelt doch sehr
Aber das wusste ich ja, bevor ich das Buch begonnen habe.
Ein paar Szenen im Buch haben mich etwas befremdet und zwischenzeitlich liest es sich nicht ganz so flüssig, stört aber den Zauber und die Poesie nicht wirklich.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und es war wunderschön gelesen, von Richard Barenberg, den ich bislang nicht kannte als Sprecher und in Teilen von der Autorin Nina George selber. Ein super Erlebnis.

Der neue Roman von Nina George "Südlichter" wird in diesem Buch sogar erwähnt und wir mit Sicherheit auch bald Einzug halten in meine Bibliothek

[note2]
Titel: Re: Nina George - Das Lavendelzimmer
Beitrag von: Firnsarnwen in 30. August 2019, 11:13:42
Oh, das klingt schön.  :schmacht:
Und passt thematisch zu dem Buch, was ich mir kürzlich geordert habe. Mehr dazu im passenden Thread.
Titel: Re: Nina George - Das Lavendelzimmer
Beitrag von: Inge78 in 30. August 2019, 11:14:25
Zitat von: Firnsarnwen in 30. August 2019, 11:13:42
Oh, das klingt schön.  :schmacht:
Und passt thematisch zu dem Buch, was ich mir kürzlich geordert habe. Mehr dazu im passenden Thread.

Es ist auch schön, wirklich wahrhaftig schön
Titel: Re: Nina George - Das Lavendelzimmer
Beitrag von: Esmeralda in 30. August 2019, 11:42:15
Hach, das freut mich, dass es Dir auch so gut gefallen hat, Inge.  :schmusen:
Titel: Aw: Nina George - Das Lavendelzimmer
Beitrag von: Inge78 in 06. April 2023, 07:22:59
Ich habe es gerereadet, weil ich den Nachfolger "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu" bei vorablesen.de gewonnen habe und dachte, dann lese ich noch mal Teil 1
Und es hat mir glatt noch besser gefallen als beim ersten Lesen

"Küchentrost. Das Gefühl, dass in der Küche auf dem Herd etwas Köstliches vor sich hin schmort, die Scheiben beschlagen und die Geliebte sich gleich mit dir an den Tisch setzen und dich zwischen zwei Löffeln zufrieden anschauen wird - auch bekannt als Leben."
Der Buchhändler Jean Perdu nennt sein Bücherschiff die "literarische Apotheke", und verkauft Bücher als Medizin. Doch sich selber und seinen Kummer kann er nicht heilen. Bis er schließlich doch loszieht um seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Dabei findet er Freundschaft, Liebe und Vergebung.
Ich habe das Buch nun zum zweiten Mal gelesen, und vielleicht noch mehr geliebt. Ein wundervoller und poetischer Roman, eine Hommage an die Liebe, das Leben und ans Lesen. Ich mag die Charaktere, sie wachsen mir ans Herz, ich liebe die literarische Apotheke und ich mag diesen leichten träumerischen Schreibstil von Nina George so sehr. Sehnsucht pur.
Titel: Aw: Nina George - Das Lavendelzimmer
Beitrag von: Kathrin in 06. August 2024, 11:57:00
Das war es mal wieder, dieses wunderschöne und dankbare Gefühl beim Lesen, glücklich zu sein, über das Buch selbst, darüber, dass ich dieses tolle Hobby Lesen und Bücher so sehr genießen kann. Im Fall von "Das Lavendelzimmer" von Nina George war es tatsächlich so, dass mich das Buch gefunden hat, obwohl ich gar nicht wirklich danach gesucht habe. Zum einen hatte ich ein wenig "Angst" vor dem Buch und dass es mir zu kitschig und zu verschwurbelt sein könnte. Und zum anderen war ich in der totalen Krimilaune und wollte nur mal kurz in das Buch reinschnuppern und schon war ich mitten drin in Frankreich und zusammen mit Monsieur Perdu und seinem Bücherschiff auf dem Weg nach in die Provence.

Vieles an dem Buch ist Magie pur, vor allem die Sprache ist wirklich schön. Manchmal ist die Sprache aber auch irgendwie schon zu schön, zu gewollt, so dass die Autorin schon auch mal in die Kitschkiste greift. Mein größter Kritikpunkt ist eigentlich, dass ich Manon, die Frau, der Monsieur Herz gehört nicht mag. Auch wenn wir sie nur über ihr Tagebuch kennenlernen, und sie eigentlich einfach nur so ist wie sie ist und sich nicht verstellt, ist sie mir einfach nicht sympathisch. Auch die vielen sexuellen und körperlichen Gedanken von Monsieur Perdu hätte ich nicht gebraucht - brauche ich grundsätzlich nicht in Büchern. Ja, die körperliche Liebe oder auch einfach nur Sex gehören zu einem Menschenleben dazu, auch zu Monsieur Perdu, aber dieses Buch hätte es in meinen Augen einfach nicht nötig gehabt. Das hat für mich nicht reingepasst und nahm verhätlnismäßig viel Raum ein ... manchmal ist weniger einfach mehr.

Nichtsdestotrotz war dieses Buch perfekt zum Abtauchen, zum Seele baumeln lassen. Und es hat so perfekt zu einem faulen Wochenende auf der Terrasse gepasst, mit Vögelchen im Garten, Bienen und Hummeln auf den Blumen (auch Lavendel) und schnurrenden zufriedenen Katzen um mich rum. Apropos Katzen. Mit ihren Roman-Katzen Lindgren, Kafka und Psst (der Kater im Buch heißt wirklich so, und mein Kater Speedy hieß übrigens "Nein!") hat mich Nina George komplett glücklich machen können. Sie spielen zwar keine so große Rolle in dem Roman wie vielen Büchern von Andrea Schacht, einer meiner liebsten Autorinnen, aber in den wenigen und kurzen Sätzen hat Nina George das Wesen der Samtpfoten perfekt eingefangen und das hat den ein oder anderen Kritikpunkt fast schon wieder aufgehoben.

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