Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep - H.G. Parry
KlappentextZitatDer liebenswert-chaotische Literaturprofessor Charley Sutherland hat eine einzigartige Gabe: Er kann literarische Figuren zum Leben erwecken.
Das ist toll, wenn es sich dabei um Pu den Bären handelt und kompliziert, wenn plötzlich der Hund von Baskerville im Vorgartren sitzt. Aber als Charley versehentlich Uriah Heep, den schurken aus Charles Dickens' Meisterwerk "David Copperfield" befreit, steht plötzlich das Schicksal der ganzen Welt auf dem Spiel
.
Zum InhaltDie Idee, Figuren aus Büchern Wirklichkeit werden zu lassen, ist bestimmt jedem von uns schon mal gekommen.
Charley Sutherland hat diese Fähigkeit. Er liest die Figuren nicht wirklich aus dem Buch heraus, sie sind schon noch Teil der Geschichte, aber es entsteht eine Person nach seiner Interpretation bis er sie in das Buch "zurück liest".
Bald stellt sich heraus, das offenbar noch jemand diese Fähigkeit hat und diese zur Errichtung einer "neuen Welt", gelesen aus den Werken von Charles Dickens, missbrauchen will.
Charley versucht dies mit Hilfe seines eher literaturunbegabten Bruders, Robert und einiger Figuren aus verschiedenen Büchern herbeigelesener Gestalten zu verhindern. Dabei kommen die beiden auch dem Geheimnis von Charleys Geburt auf die Spur, was auf alles ein anderes Licht wirft.
Meine MeinungDie Idee, Figuren aus einem Buch lebendig werden zu lassen fand ich schon immer toll. Deshalb musste dieses Buch auch mit nach Hause.
Die Vorstellung, dass eine ganze Strasse aus einem Buch quasi zwischen den Welten existiert gefiel mir ebenfalls sehr.
Charley ist ein sympathischer etwas verträumter junger Literaturprofessor, den man einfach ins Herzschliessen muss. Sein Bruder Robert verlangt etwas mehr Zeit mit ihm warm zu werden.
Die Figuren, die herbeigelesenwerden.
Die Figuren, die herbeigelesen wurden haben einen speziellen Charme, allen voran die ehemalge Kinderdedektivin Millie Radcliffe-Dix, die Charley als Kind herbei gelesen hat, die dem Zurücklesen entwischt ist und mittlerweile eine Art Beschützerin "der Gasse" ist und Dr. Frankenstein, seines Zeichens Pathologe.
Ich musste oft die Personen nachgoogeln, weil ich mich mit Dickens so gar nicht auskenne und auch bei anderen Klassikern wenig bis gar nicht.
Nichtsdestotrotz hat mir die Welt, die Ftau Parry entstehen lässt gut gefallen. Ich habe mich oft wie in einem Roman von Dickens gefühlt bzw konnte mir vorstellen, was ich gelesen hätte wenn....
Die Idee der Geschichte um Charleys Herkunft fand ich einfach schön. Die Protagonisten sind lebendig geschildert. vielleicht hätten mir hier und da auch ein paar Seiten weniger gereicht, aber das ist nur jammern um des jammerns willen. Viellicht wollte ich auch bur das Ende endlich erfahren.
Ich möchte hier auch gar nicht zu sehr auf den Inhalt eingehen, vielleicht möchte es ja die eine oder andere lesen, ohne zuviel zu wissen. :->
Ich habe mich einen großen Teil des Buches gefragt, wie der Titel gerechtfertigt ist, aber auch das erfährt man zuletzt.
Es hat, kurz gesagt, großen Spass gemacht "Die unglaubliche Flucht.." zu lesen. Das Buch war zugleich spannend witzig und har fast etwas Lust auf das Lesen einiger Klassiker gemacht Für einen Erstlingsroman fand ich dieses Buch erstaunlich komplex, aber da die Autorin selbst englische Literatur studiert hat und jetzt auch unterrichtet, ist es vielleicht auch kein so großes Wunder wenn es ihr zu all dem Wissen sichtlich auch nicht an an einer guten Portion Fantasie mangelt
[note2]
:schmacht: das hört sich ja mega toll an. Notiere ich mir mal.
Aber irgendwie kommt mir der Inhalt bekannt vor ... ja, Ilona von den Glimmerfeen hat es mal vorgestellt.
Ist auch gleich auf meine Wunschliste gehüpft. Das klingt wirklich toll.
Wenn ich Uriah Heep lese hör ich im Kopf sofort 'Lady in Black' :-). Von daher hab ich etwas Schwierigkeiten, das mit dem Inhalt des Buches überein zu bringen. Irgendwas passt da für mich erstmal nicht :nixweiss1:.
Aber ansonsten hört sich das echt gut an. Erinnert natürlich sehr an Tintenherz, diese Idee, Figuren aus einem Buch rauslesen zu können.
Zitat von: Christiane in 11. Mai 2020, 16:06:27
Aber ansonsten hört sich das echt gut an. Erinnert natürlich sehr an Tintenherz, diese Idee, Figuren aus einem Buch rauslesen zu können.
Ja genau, das habe ich auch als erstes gedacht.
Zitat von: Christiane in 11. Mai 2020, 16:06:27
Wenn ich Uriah Heep lese hör ich im Kopf sofort 'Lady in Black' :-). Von daher hab ich etwas Schwierigkeiten, das mit dem Inhalt des Buches überein zu bringen. Irgendwas passt da für mich erstmal nicht :nixweiss1:.
Aber ansonsten hört sich das echt gut an. Erinnert natürlich sehr an Tintenherz, diese Idee, Figuren aus einem Buch rauslesen zu können.
Dickens war schon vorher da :-> und lt Wikipedia hat die Band sich nach der Figur aus seinem Roman David Copperfield benannt
Ja, sowas hatte ich dunkel im Hinterkopf. Aber ich hab das Buch nie gelesen, verbinde den Namen daher tatsächlich nur mit der Band - und das schon seeehr lang. Man ist halt ein Gewohnheitstier :nixweiss1:.
Zitat von: Christiane in 11. Mai 2020, 17:07:09
Ja, sowas hatte ich dunkel im Hinterkopf. Aber ich hab das Buch nie gelesen, verbinde den Namen daher tatsächlich nur mit der Band - und das schon seeehr lang. Man ist halt ein Gewohnheitstier :nixweiss1:.
Da bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so geht. :-> :schmusen:
Bei mir spielte bei dem Buchtitel auch direkt Musik ...
Sind doch auch gute Erinnerungen, oder?!! :dance:
Auf jeden Fall. :schmusen:
Ich musste zuerst natürlich auch an die Band denken, Dickens ist nicht so mein Beuteschema, wahrscheinlich hat mich gerade deshalb der Titel neugierig gemacht :->
Zitat von: mowala in 11. Mai 2020, 17:05:34
Zitat von: Christiane in 11. Mai 2020, 16:06:27
Wenn ich Uriah Heep lese hör ich im Kopf sofort 'Lady in Black' :-). Von daher hab ich etwas Schwierigkeiten, das mit dem Inhalt des Buches überein zu bringen. Irgendwas passt da für mich erstmal nicht :nixweiss1:.
Aber ansonsten hört sich das echt gut an. Erinnert natürlich sehr an Tintenherz, diese Idee, Figuren aus einem Buch rauslesen zu können.
Dickens war schon vorher da :-> und lt Wikipedia hat die Band sich nach der Figur aus seinem Roman David Copperfield benannt
:dong: ja, daher kam mir der Name bekannt vor.- Aber wer war das doch gleich? Ein Schullehrer, oder ? :kopfkratz:
Ich meine, ein Lehrer war er nicht :kopfkratz:
Aber unsympathisch, DAS weiß ich noch
Ein Schreiber und dann Teilhaber einer Anwaltskanzlei, sagt Wikipedia.
Ich habe gestern eine Stelle gefunden - die ich jetzt nciht mehr finde... es war dieser "Freund", dieser unsympatische, der so ein Lebemann und versucht David Copperfield übel mitspielt ... Aber genaueres, weiß ich garnicht mehr
Hier mein Rezi zu dem Buch, das wirklich viel zu lange auf meinem SUB lag:
Dr. Charles Sutherland hat eine Begabung. Er kann Figuren aus Büchern lesen.
Was an den Plot von Tintenherz von Cornelia Funke erinnert, ist hier aber doch ganz anders.
Das Buch ist eine Hommage an das Lesen und an die alten Klassiker. Der Leser begegnet u.a. Sherlock Holmes, gleich mehreren Darcys und natürlich auch dem titelgebenden Uriah Heep. Und hier fand ich den Titel des Buches tatsächlich etwas irreführend, denn ja, mit Uriah Heep beginnt das Buch, aber er ist nur ein Teil der Geschichte und es geht auch nicht hauptsächlich um seine Flucht. Andere Figuren sind mindestens genauso wichtig für die Entwicklung der Geschichte.
Wer bei Dickens und den Brontes nicht 100% kapitelfest ist (ich zum Beispiel) braucht vor dem Buch aber trotzdem keine Angst zu haben. Alles, was man wissen muss, wird erklärt, denn der 2. Protagonist, Rob Sutherland (der Bruder von Charles) ist ebenfalls nicht sehr gut bewandert in den Klassikern.
Mir hat das Buch allerdings total Lust gemacht, mich doch mal mit Dickens Werken zu beschäftigen.
Die Geschichte ist zu keinem Zeitpunkt langweilig sondern steigt direkt mit Aktion ein, als Rob und Charley versuchen, den aus Versehen herbeigelesenen Uriah Heep wieder einzufangen.
Nach und nach stoßen Rob und Charley auf weitere Romanfiguren und eine geheime Straße, die es in sich hat. Die Welt gerät ganz schön aus den Fugen und das sowohl im übertragenen als auch im wortwörtlichen Sinn, denn was wäre ein klassischer Roman, ohne einen klassischen Antihelden.
H.G. Parry hat es für mich über das ganze Buch geschafft, den Spannungsbogen zu halten. Ihre Ideen, die Art und Weise, wie sie die Figuren entstehen lässt fand ich richtig gut.
Ebenso die Grundidee, die ich hier aus Spoilergründen nicht verraten möchte.
Man merkt dem Buch die Liebe der Autorin zum Lesen an sich und zu den Klassikern wie Doyle, Dickens und Bronte.
Um es kurz zu machen: ich hatte einfach richtig, richtig viel Spaß mit diesem Buch.
Daher vergebe ich 4,5 von 5 Sternen