Buchrebellin Forum

Anspruchsvolles & Klassiker => Rezensionen => Thema gestartet von: Esmeralda in 21. September 2020, 08:59:06

Titel: Hör mir zu, auch wenn ich schweige - Abbie Greaves
Beitrag von: Esmeralda in 21. September 2020, 08:59:06
ZitatFrank hat seit sechs Monaten nicht mehr mit seiner Frau Maggie gesprochen. Sie haben unter demselben Dach im selben Bett geschlafen und zusammen gegessen - schweigend. Maggie kennt den Grund für sein Verstummen nicht. Erst als sich an einem Abend alles auf Leben und Tod zuspitzt, beginnt Frank die Geheimnisse zu enthüllen, die ihn zum Schweigen brachten.

Mein Leseeindruck:
Mich hat das Buch unterm Strich eher enttäuscht.
Am Anfang war ich sehr gespannt auf das was da kommen mag, der Schreibstil war flüssig und mir hatten die Figuren gut gefallen.
Ihre Liebe zeigte sich in vielen Kleinigkeiten, weniger offen, aber dafür sehr innig.
Im Laufe des Buches ist dem jedoch eher Unverständnis gewichen. Beide schweigen Probleme tot und verhalten sich eher feige.
Zu vieles wirkt unglaubwürdig und irgendwie in meinem Augen lebensfremd.
Mich hat das Buch beim Lesen sogar eher deprimiert und hinterlässt einen faden Beigeschmack.
Dafür, dass das Buch überwiegend realistisch war, fand ich das Ende doch eher unpassend und ziemlich kitschig.
Den Epilog hätte es meiner Meinung nach nicht bedurft.
Den Klappentext finde ich im Hinblick auf den Inhalt sogar eher unpassend und schlecht gewählt.

[note3-]
Titel: Re: Hör mir zu, auch wenn ich schweige - Abbie Greaves
Beitrag von: Inge78 in 28. September 2020, 09:13:57
Ich mochte das Buch unter Strich sehr gerne.

Ich war beim ganzen Buch sehr nahe an den Protagonisten dran, so dass ich der sehr emotionalen Geschichte gut folgen konnte. Ich mag Frank und Maggie sehr, ich mag ihre Liebe. Und ich finde ihre Schwächen so menschlich, weil sie sich gegenseitig und ihre Familie schützen wollen. Von daher kann ich ihr Verhalten nachvollziehen.
Beim Lesen habe ich trotzdem die ganze Zeit das Bedürfnis gehabt, ihnen sagen zu können, dass sie doch bitte offen miteinander reden sollen.
Dadurch hätten sich viele Probleme gelöst, wenn auch viellecht nicht Alle. Die Frage ist, was haben sie falsch gemacht, dass es zu so einer Katastrophe kommen konnte.
Hätten Sie etwas Anders machen können und wäre dann alles gut geworden? Was sollte man ansprechen, was sollte man aussprechen, wann ist Schweigen sogar besser.
Das Ende ist sehr emotional und für mich auch sehr passend.

Ich finde den Schreibstil sehr flüssig, so dass sich das Buch trotz der schwierigen Problematik sehr gut lesen lässt.

Alles in Allem ein sehr realistisches Familienportrait , dass zum Nachdenken anregt. Und für mich trotz vieler sehr gefühlsbetonter Momente nicht in den Kitsch abdriftet.

Mir fehlte leider eine Perspektive innerhalb der Familie, ansonsten mochte ich den Aufbau des Buches auch sehr

[note2]
Titel: Re: Hör mir zu, auch wenn ich schweige - Abbie Greaves
Beitrag von: Inge78 in 28. September 2020, 09:38:35
Ja , so unterschiedlich können Meinungen sein ...

Bin gespannt, wie das Buch im Hangout bei Anja und Meike abschneiden wird

Titel: Re: Hör mir zu, auch wenn ich schweige - Abbie Greaves
Beitrag von: Esmeralda in 28. September 2020, 09:41:40
Ja, da bin ich auch gespannt drauf.