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Anspruchsvolles & Klassiker => Rezensionen => Thema gestartet von: Esmeralda in 26. Juli 2021, 08:57:11

Titel: Taylor Kressmann - Adressat unbekannt
Beitrag von: Esmeralda in 26. Juli 2021, 08:57:11
ZitatDer Deutsche Martin Schulse und der amerikanische Jude Max Eisenstein betreiben in den USA eine gut gehende Kunstgalerie. 1932 entscheidet sich Schulse, mit seiner Familie nach Deutschland zurückzukehren. Eisenstein betreibt die gemeinsame Galerie in San Francisco weiter. Die beiden Männer bleiben in Kontakt und tauschen sich in ihren Briefen über Berufliches und Privates aus. Zunächst scheint die Freundschaft nicht unter der räumlichen Trennung zu leiden. Doch Schulse, der die politischen Entwicklungen in Deutschland anfangs noch kritisch betrachtete, entwickelt sich nach und nach zum bekennenden Nationalsozialisten.

Mein Leseeindruck:
Ein kleines Meisterwerk mit beklemmender Aktualität und das auf nur 96 Seiten gepackt.
In Anbetracht der Tatsache, dass dieser Roman über einen fiktiven Briefwechsel zweier Freunde bereits 1938 erschienen ist,
wirkt es aus heutiger Perspektive, mit dem gesicherten Wissen um den Verlauf der Jahre zwischen 1933 und 1945 fast schon unheimlich.
Fakt ist: der Schluss ist eine Genugtuung.

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