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Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Inge78 in 22. Februar 2022, 15:21:21

Titel: Der Wal und das Ende der Welt von John Ironmonger
Beitrag von: Inge78 in 22. Februar 2022, 15:21:21
ZitatDer #1 SPIEGEL-Bestseller. Das Buch der Stunde, das uns Hoffnung macht.
Ein kleines Dorf. Eine Epidemie und eine globale Krise. Und eine große Geschichte über die Menschlichkeit.

»Abenteuerlich und ergreifend.« Stern
»Dieser Roman gibt einem den Glauben an die Menschheit zurück.« Elle

Erst wird ein junger Mann angespült, und dann strandet der Wal. Die dreihundertsieben Bewohner des Fischerdorfs St. Piran spüren sofort: Hier beginnt etwas Sonderbares. Doch keiner ahnt, wie existentiell ihre Gemeinschaft bedroht ist. So wie das ganze Land. Und vielleicht die ganze Welt. Weil alles mit allem zusammenhängt.

John Ironmonger erzählt eine mitreißende Geschichte über das, was uns als Menschheit zusammenhält. Und stellt die wichtigen Fragen: Wissen wir genug über die Zusammenhänge unserer globalisierten Welt? Und wie können wir gut handeln, wenn alles auf dem Spiel steht?

"Am blassgrauen Himmel über Piran Head flogen an diesem Tag keine Flugzeuge. Auf dem Wasser waren keine großen Schiffe zu sehen. Keine Wanderer kamen über die Klippenwege. Kein Fahrzeug fuhr auf der Straße. Kein Strom floss durch die Kabel, kein Wasser durch die Leitungen. Die Radiosender sendeten keine Musik. Als die Dorfbewohner an diesem trüben Oktobertag erwachten, hörten sie nur das Schreien der Möwen, das Pfeifen des kalten Nordwindes und das Läuten zweier Kirchenglocken."

In einem kleinen Fischerdorf wird ein nackter Mann angespült. Kurz danach strandet ein Wal. Was haben die beiden Ereignisse miteinander zu tun. Und was passiert in der Welt außerhalb der kleinen Blase des Dorfes?

Ein Buch, wie es passender nicht in unsere gegenwärtige Situation passen könnte. Die aktuelle Corona Pandemie Lage weist erschreckende Parallen zur Handlung im Buch auf, obwohl das Buch einige Jahre älter ist. Joe war Banker, ist aber aus London geflohen. Die Gründe erfahren wir erst nach und nach im Buch. Ohne massiv zu spoilern lässt sich schon fast nicht mehr über die Handlung zu sagen. Ich bin recht unbedarft an das Buch herangegangen, wusste wenig über die Handlung . Und genauso sollte man es am Besten handhaben, man muss die Entwicklung der Geschichte miterleben. Und dann ist man mittendrin in der Handlung. Lernt mit Joe zusammen die wunderbaren und eigenwilligen Charaktere der englischen Dorfes kennen, erfährt Schrecken und Niedergang aber auch viel Hoffnung und Zusammenhalt. Gerade die kleine Blase, in der die Handlung spielt und fast nie ausbricht macht das Buch zu einem besonderen Erlebnis. Ich mag den unaufgeregten Schreibstil des Autors, ohne viel Dramatik erzählt er eine sehr dramatische Geschichte. Ich mag aber auch, dass man seine Zukunftsvision tatsächlich nachvollziehbar wissenschaftlich erklären kann. Und vor Allem mag ich die verqueren Charaktere dieses Buches, bis hin zum mysteriösen Wal. Es gab einen Handlungsstrang, der sich mir weder wirklich erschlossen hat, noch mir wirklich gefallen hat. Und das Ende war mir dann doch etwas überstürzt, da hätte ich gerne mehr Zeit und Muße gehabt und hätte das Dorf und die Personen gerne noch ein wenig weiter begleitet.
Ein Buch, was mich nachdenklich gemacht hat. Was mich hat recherchieren lassen und mir ein paar erhellende Momente gebracht hat. Manches war mir vielleicht etwas zu abstrakt aber im Groben auf jeden Fall auch für mich Laie verständlich beschrieben.
Wer Probleme damit hat, über ein Pandemiegeschehen in einem Buch zu lesen, der sollte die Finger vom "Wal" lassen, ansonsten ist das Buch nicht nur eine Geschichte über eine Katastrophe, sondern vor Allem über Menschlichkeit

[note2]
Titel: Re: Der Wal und das Ende der Welt von John Ironmonger
Beitrag von: Marja in 04. März 2022, 20:57:26
Das klingt toll, muss unbedingt auf meine Wunschliste. :smilie_les_0081: