ZitatSie leben in völliger Isolation tief in den Wäldern einer kleinen Insel: Mutter, Vater und zwei heranwachsende Kinder in einer Blockhütte, das Festland ist in der Ferne kaum sichtbar. Die 16-jährige Juno und ihr Bruder verbringen die Zeit mit Fischfang, Kuchenbacken und sonntäglichen Gesellschaftsspielen. Und in ständiger Angst. Denn schon auf der anderen Uferseite lauert das Böse. Fremde können jederzeit auftauchen. Und die wollen Rache nehmen für etwas, das der Vater ihnen vor langer Zeit angetan haben soll. Die Fremden werden kommen, um die ganze Familie auszulöschen. Aus diesem Grund hat der Vater einen geheimen Schutzraum gegraben. Dort können sie sich sicher fühlen. Noch ...
"Schwarze Wolkenstrudel, wie Malfarbe in einem Wasserglas."
Juno und ihr Bruder Boy wachsen auf einer kleinen Insel auf, in einem scheinbaren Idyll, das von außen bedroht wird. Doch Junos Zweifel wachsen: wollen ihre Eltern wirklich das Beste für die Geschwister?
Autor Ivar Leon Menger hat einem unglaublich atmosphärischen Spannungsroman geschaffen. Ich habe das Buch innerhalb eines Tages verschlungen, es hat mich total in seinen Bann gezogen. Während man die Geschwister auf der Insel begleitet bemerkt man die ganze Zeit eine unterschwellige Gefahr, eine Bedrohung , bei der man nicht weiß, wo sie herkommt. Überraschend schnell klärt sich die Situation auf, wenigstens teilweise, zumal man als Leser mehr versteht als die beiden Kinder. Doch dann geht es erst richtig los. Ein Kammerspiel, lediglich 5 Personen und eine Insel. Und ein Gewitter. Psychologisch dicht erzählt, erleben wir mit Juno zusammen den Zusammenbruch ihrer Welt. Nicht jede Handlung konnte ich nachvollziehen, nicht jede Frage findet eine Antwort. Und es gibt auch kaum überraschenden Plot Twist, ich empfinde die Story ziemlich klassisch aufgebaut. Was gar nicht negativ gemeint ist, denn so eine schnörkellose Handlung macht auch Spaß und unterhält. Die Personen sind ziemlich vielschichtig, von dem einen oder anderen Charakter hätte ich gerne noch mehr erfahren, da fehlte es mir manchmal an Tiefe. Und dennoch ist das Buch am Ende rund. Zumal der Autor eine so nervenaufreibende Spannung aufbaut dass man es eh nicht mehr aus der Hand legen will. Die Atmosphäre ist so dicht, so beklemmend , Hoffen und Bangen wechseln sich ab, ich habe richtig mitgefiebert. Eine Sache hätte ich noch gerne aufgelöst gehabt aber es ist OK, dass das nicht weiter aufgeklärt wurde. Am Ende des Taschenbuchs gibt es noch ein kleines Geheimnis aufzudecken, das hat Spaß gemacht und mich noch mehr in die Handlung reingezogen hat. Eine tragische Geschichte unglaublich gut erzählt. Kein Thriller, es gibt erstaunlich wenig Gewalt.Für Fans von Spannungsromanen und solchen, die es werden wollen.
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