Buchrebellin Forum

Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Inge78 in 15. November 2022, 08:31:27

Titel: Christine Féret-Fleury - Das Mädchen, das in der Metro las
Beitrag von: Inge78 in 15. November 2022, 08:31:27
ZitatJeden Morgen sitzt Juliette in der Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro und taucht ein in die Welten ihrer Romane. Mal begibt sie sich mit Marcel Proust auf die Suche nach der verlorenen Zeit, mal begleitet sie Hercule Poirot im Orientexpress Richtung Istanbul - manchmal beobachtet sie auch einfach die Menschen um sich herum, die in ihre Lektüre vertieft sind. Es sind die Bücher, die Juliettes Leben Farbe verleihen. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet sie dem schrulligen Soliman, der mit seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten liefern für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig haben. Bald wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben die Bücher einen wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.

"Sie konnte den Inhalt der Bücher nicht sehen - in denen es von unzähligen Sätzen und Wörtern wimmelte wie in einem Ameisenhaufen - doch die Bücher durchschauten sie sehr wohl. Sie setze sich ihnen mit Haut und Haaren aus."
Juliette beobachtet lesende Menschen in der Metro und denkt sich Geschichten für sie aus. Als sie eines Tages einen anderen Weg zur Arbeit nimmt, nimmt ihr eigenes Leben plötzlich einen völlig neuen Verlauf.
Der Roman spielt mit der Liebe zu Büchern. Es gibt einige sehr spezielle Charaktere, auch Juliette gehört dazu , die manchmal wirkt als wäre sie der Welt entrückt. Aber so richtig ist der Zauber bei mir nicht über gesprungen, zu wage bleibt die Geschichte, teils zu schnell erzählt, sie will zuviel und verliert mich dadurch. Und die Idee, Menschen die Bücher zu schenken, die sie brauchen habe ich in Nina Georges Lavendelzimmer deutlich charmanter gelesen. Es gibt tolle Momente, es gibt schöne Ideen, es werden wunderbare Bücher erwähnt und ich konnte auch stellenweise in der Geschichte schwelgen. Und ich mag Juliettes Entwicklung und ihr Lebenskonzept, dass sie entwickelt. Aber auch davon hätte ich einfach gerne mehr gelesen. So bleibt für mich eine nette Geschichte für zwischendurch, die durchaus schön zu lesen war aber nicht in Erinnerung bleiben wird.

[note3-]
Titel: Das Mädchen, das in der Metro las / Christine Féret-Fleury
Beitrag von: SilkeS. in 23. November 2022, 13:10:43

Das Mädchen, das in der Metro las /  Christine Féret-Fleury
Roman

176 Seiten,
 bedruckte Umschlaginnenseiten,
Originaltitel: ›La fille qui lisait dans le métro‹

Erscheinungstag: 13.07.2019
ISBN 978-3-8321-6500-0

Inhalt:
Jeden Morgen fährt Juliette mit der Metro zu ihrer Arbeit in einem tristen Maklerbüro. Doch sobald sie im Zug sitzt, taucht sie ein in die fremden Welten ihrer Romane. Manchmal beobachtet sie die Lesenden um sich herum: den Mann mit dem grünen Hut, der in seinem Buch über Insekten blättert, die feine Dame mit dem Gedichtband, das junge Mädchen, das auf den letzten Seiten seines Schmökers zu weinen beginnt. Voller Neugier fühlt Juliette mit ihnen, so als könnten die Lesestoffe, Leidenschaften und Leben der anderen ihrer eigenen eintönigen Existenz Farbe verleihen. Bis zu dem Tag, an dem sie entscheidet, zwei Stationen früher auszusteigen. Auf dem Weg lernt sie den kauzigen Soliman kennen, der zurückgezogen inmitten seiner Bücher lebt. Er glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person weitergereicht wird, die Macht hat, den Lauf eines Lebens zu verändern. Auserwählte Bücherboten liefern diese besondere, kostbare Fracht aus, an die, die sie bitter nötig haben. Juliette wird zu einer Botin und findet Stück für Stück ihren Platz in dieser aus der Zeit gefallenen Bücheroase mit Soliman und seiner Tochter Zaïde. Und zum ersten Mal in ihrem Leben haben die Bücher einen wirklichen Einfluss auf ihr Schicksal ...


Meine Meinung
Diese kleine Büchlein habe ich als Vorab-Ebook-Kauf günstiger erworben und hatte mir von dem Titel viel versprochen. Es ging aber in der virtuellen Bibliothek leider immer unter. Schlußendlich habe ich zu dem Buch gegriffen, weil Inge und Firni es gelesen habe und ich in den Austausch darüber mit ihnen gehen wollte. Hat leider nur semigut geklappt   :rotwerd:

Als regelmäßige Bahnpendlerin weiß ich, was es heißt in öffentlichen Verkehrsmittel zu lesen, dabei in der Minderheit zu sein, weil alle anderen mit mobilen Endgeräten arbeiten, surfen, spielen, Essen planen oder man sollte es nicht glauben telefonieren.
Tja, aber  das was ich von dem Buch erwarte hat sich leider nicht eingestellt.
Der Inhalt kam mir wir eine Aneinanderreihung von Episoden vor, statt einer durchgehenden Handlung, wobei die Grundidee etwas an ,,Das Lavendelzimmer" von Nina George, aber auch ,,Der Buchspazierer" von Carsten Henn erinnerte. Von diesen Drei ist aber das Buch von Nina George das beste, mit am meisten Charme und Athmosphäre und eher eine Leseempfehlung.
Der Plot erzählt die Fahrten der schrulligen Protagonisten Juliette , die jeden Tag mit der Metro Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro fährt. Wie bei Pendler üblich begegnet sie dabei immer den selben Personen. Und über die sie sich Gedanken macht.  Dabei wird man in ihre Welt der Romane mitgenommen.  Leider blieben für mich allerdings alle Figuren blatt und fremd, der Sprachstil war umständlich und nicht leicht zu lesen, was jedoch auch an der Übersetzung aus dem Französischen liegen mag.

Wer genug Ruhe und Muse beim Lesen mitbringt, mag jedoch bei diesem Roman Freude haben, bei der Betrachtung von Menschen zwischen jung und alt und dabei ggf. ein paar Buchtipps aufgreifen.

Note 3
Titel: Aw: Das Mädchen, das in der Metro las / Christine Féret-Fleury
Beitrag von: Inge78 in 23. November 2022, 13:17:57
Oh, das hatte ich auch schon rezensiert, mal schauen ob ich die Themen zusammenlegen kann
 :kopfkratz:

Ha, hat geklappt


Mir hat es auch leider nicht besser gefallen als Dir Silke
Bin auf Firnis abschließende Meinung gespannt
Titel: Aw: Christine Féret-Fleury - Das Mädchen, das in der Metro las
Beitrag von: SilkeS. in 23. November 2022, 13:23:20
Oh, ich wußte zwar, dass Du es gelesen hast, aber die Rezi nicht gefunden.
Danke für's zusammenfügen
Titel: Aw: Christine Féret-Fleury - Das Mädchen, das in der Metro las
Beitrag von: mowala in 14. Oktober 2024, 09:51:53
Leider kann ich mich eurer mangelnden Begeisterung nur anschliesen.
Die Idee, Menschen Bücher zu schenken, die sie gerade brauchen ist hübsch, bei Juliette hat es ja mict den Auswahlbüchern ja auch gut geklappt.
Aber mir fehlte auch etwas mehr Zusammenhang. Um mit Juliette warm zu werden brauchte ich auch einen Moment länger.
Die einzelnen Charaktere waren speziell, was ich ja gern mag, aber irgendwie kamen  mir alle etwas zu kurz.

Meine Erwartungen wurden auch nicht so recht erfüllt, vielleicht waren sie auch zu hoch gesteckt?