ZitatIm Jahre 1816 hat Mary Shelley, gerade einmal achtzehn Jahre alt, die Geschichte von Frankensteins Monster erschaffen, eine der außergewöhnlichsten, einflussreichsten und faszinierendsten Horrorgeschichten der Weltliteratur.
Es ist der Sommer, den Mary mit ihrem Geliebten Percy Shelley, ihrem neugeborenen Sohn William und ihrer Stiefschwester Claire bei Lord Byron und John Polidori am Genfer See verbringt. Draußen toben Gewitter, nachts sitzen die Freunde am Feuer, trinken mit Laudanum versetzten Wein und lesen sich Gespenstergeschichten vor. Als Lord Byron eines Abends vorschlägt, jeder solle selbst eine Gruselgeschichte schreiben, erinnert sich Mary an einen Sommer in Schottland, als sie und ihre Freundin Isabella den mysteriösen Mr. Booth kennenlernten, einen wesentlich älteren Mann voller Charme und düsteren Geheimnissen
"Ich hatte etwas aus der Wirklichkeit genommen und es verdreht und ausgesponnen, bis es mehr war als das, was tatsächlich geschehen war. Bis es mehr war als die Wahrheit."
Wie Mary Shelley die Idee zu ihrem berühmten Roman Frankenstein entwickelte.
Das Buch spielt in zwei verschiedenen Jahren. 1812 ist Mary 15 und wird zur Kur zu einer Familie nach Schottland geschickt. 1816 ist Mary bereits Mutter und trifft in Genf zusammen mit ihrem Lebensgefährten Percy Shelley und ihrer Halbschwester Claire Lord Byron. Dort entsteht die Idee, eine Gespenster Geschichte zu schreiben, inspiriert von ihren Erlebnissen in Schottland Jahre zuvor. Ich finde den Klappentext des Buches irreführend. Er wirbt mit den Nächten in Genf in denen sich die Freunde Gespenster Geschichten vorlesen. Dies kommt aber kaum vor. Der Hauptfocus liegt auf den Ereignissen in Schottland. Und bei der Schilderung dieser Ereignisse kann man oft zwischen Realität und blumiger Fantasy kaum unterscheiden. Das gefällt mir schon, zumal ich den ziemlich poetischen Schreibstil der Autorin sehr schätzen gelernt habe. Aber es war auch schwierig, wirklich der Story zu folgen. Und um Gespenster Geschichten und um das Schreiben an sich geht es leider kaum. Es geht um Emanzipation, um Liebe, um Manipulation und Eifersucht. Um Mutterschaft, Verlust und Trauer. Starke Gefühle , in einen interessanten Rahmen gefasst. Aber ich hatte einfach etwas anderes erwartet. Im Grunde beschreibt das Buch den Beginn von Mary Shelleys Autorinnendasein. Ich wäre ihr gerne länger gefolgt. Eine schön geschriebene Roman Biographie, die insgesamt etwas sperrig daherkommt.
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