Buchrebellin Forum

Liebesromane => Rezensionen => Thema gestartet von: nala11 in 10. Mai 2023, 21:55:31

Titel: Solange wir leben von David Safier
Beitrag von: nala11 in 10. Mai 2023, 21:55:31
ZitatBestsellerautor David Safier erzählt die Geschichte seiner Eltern: Sie führt uns vom Wien des Jahres 1938, als sein Vater Joschi dort studierte, über die Gefängnisse der Gestapo bis nach Palästina, wo er als Barmann und Spion arbeitete und schließlich zur See fuhr.

Waltraud wächst als Tochter eines Werftarbeiters in Bremen auf. Im Krieg wird die Familie ausgebombt, wohnt jahrelang in einem Eisenbahnwagen. Als das Wirtschaftswunder kommt, ergattert Waltraut einen begehrten Ausbildungsplatz zur Verkäuferin.

Bei ihrer ersten Begegnung mit Joschi in einer Eisdiele lässt Waltraut ihn abblitzen. Aber der Matrose schreibt ihr Postkarten aus der ganzen Welt, bis er eines Tages mit einer Schreibmaschine unter dem Arm vor ihrer Tür steht. Und er bleibt. Die Liebe der beiden erlebt steile Höhenflüge und dramatische Schicksalsschläge. Wie muss das Band zwischen zwei Menschen beschaffen sein, um all dem zu trotzen?


David Safier erzählt die (Liebes -) Geschichte seiner Eltern.
Das macht er jeweils aus der Sicht seines Vaters und seiner Mutter. Das wird im Buch durch zwei verschiedene Schriftarten noch einmal deutlicher dargestellt.
Ich habe sehr gerne von Joschi gelesen, der in Wien aufwächst,  und nach und nach das Wirken der Nationalsozialisten erleben muss. Das Lesen tat da in manchen Szenen sehr weh. Seine Flucht nach Israel, sein Leben dort und schließlich das Kennenlernen von Waltraud wechseln sich mit der Kindheit Waltrauds ab.
Die Entbehrungen durch den Krieg und seine Folgen, ihre Jugend und der Weg aus der Armut sind mindestens ebenso spannend wie Joschis Geschichte.

Die Art und Weise wie David Safier schreibt gefiel mir schon in "28 Tage lang" und hat mich auch hier nicht enttäuscht, seine Sprache und wie er uns das Leben seiner Eltern er"leben" lässt. Dass es sich hier nicht um eine erfundene Geschichte handelt, sondern um wirklich erlebte Dinge macht dieses Buch noch viel wertvoller.
Titel: Aw: Solange wir leben von David Safier
Beitrag von: Esmeralda in 11. Mai 2023, 07:57:47
Danke für die Rezi.  :schmusen:
Das Buch liegt auch schon auf meinem SUB.
Titel: Aw: Solange wir leben von David Safier
Beitrag von: Kathrin in 11. Mai 2023, 08:22:50
Danke für die Rezi. Bei mir ist es auch ein Stück höher auf der WuLi geklettert
Titel: Aw: Solange wir leben von David Safier
Beitrag von: Inge78 in 19. Mai 2023, 08:50:47
"Solange man an jemanden denkt, ist er nicht ganz tot."
Autor David Safier erzählt in diesem teils autobiografischem Roman das Leben seiner Eltern. Vater Joschi hat als Jude den 2. Weltkrieg überlebt, Mutter Waltraut wurde jung Mutter und Witwe. Die Geschichte wird aus beiden Sichtweisen erzählt, wir erleben so unglaublich viel mit den Beiden, dass es fast für zwei Bücher gereicht hätte, denn einige Episoden werden nur angeschnitten.
David Safier ist eher durch seine humoristischen Bücher bekannt, hat aber schon in "28 Tage lang" bewiesen dass er durchaus auch ernste Geschichten erzählen kann. Dieser Roman enthält Beides, denn auch wenn er eher von Tragik geprägt ist, gibt es viele Momente die mich zum Lächeln gebracht haben. Ich bin Joschi und Waltraut gerne gefolgt und habe sehr mitgelitten. Sie sind mir sehr nahe gekommen und ich finde es beeindruckend, welche sehr persönlichen Eindrücke uns David Safier hier präsentiert. Und besonders das Ende hat mich sehr berührt und mitgenommen. Danke für die Geschichte, danke für diese Eindrücke in zwei nicht einfache Leben, für starke Menschen, die auch Schwäche zeigen und dadurch umso menschlicher werden.

[note 2+]
Titel: Aw: Solange wir leben von David Safier
Beitrag von: Esmeralda in 05. Juli 2023, 20:36:15
Mein Leseeindruck:
Der Autor David Safier ist vor allen Dingen für seine humoristischen Bücher wie z.B. "Mieses Karma" oder seine neue Krimireihe "Miss Merkel" bekannt.

Mit diesem ernsten und geschichtlichen Roman, in dem er die Biografie seiner Familie erzählt, ist ihm allerdings ein Meisterwerk gelungen.
Der Erzählstil ist durchgehend spannend, die Figuren besitzen Ecken, Kanten und viel Tiefe.
Immer wieder wechselt die Erzählperspektive der beiden Hauptfiguren: seiner Mutter Waltraud und seines Vaters Joschi.

Mich hat dieser Roman über Schicksalsschläge, Familienbande, die Liebe und den Holocaust sehr berührt.
Große Leseempfehlung!

[note 1]