ZitatWenn das Glück nur ein paar Takte entfernt ist ...
Im neuen Roman von Adriana Popescu übernimmt eine junge, engagierte Chorleiterin einen schrägen, wenn auch liebenswerten Seniorenchor und entdeckt nicht nur die Liebe zur Musik neu.
Wo bin ich hier nur gelandet? Das fragt sich Toni bei der ersten Probe der Goldkehlchen. Sie soll den bunt zusammengewürfelten Seniorenchor eines Stuttgarter Altenheims nicht einfach nur übernehmen, sondern ihn auch noch auf den alljährlichen Gesangswettbewerb vorbereiten, den die Goldkehlchen noch nie gewonnen haben.
Alles nicht so leicht, wenn Lieder verwechselt, Texte vergessen und Einsätze verpasst werden. Toni bemerkt, dass die Herausforderung größer ist als zuerst angenommen und dass der Chor einige Unikate parat hält: den grummeligen Valentin mit der tollen Stimme und den schlechten Manieren, Paul mit den blauen Augen und dem schlechten Gedächtnis oder die stille Sophia, die nur dank der Musik überhaupt noch aufblüht.
Doch mit jeder Probe erkennt Toni mehr, dass es nicht mehr nur um die perfekt gesungene Note, sondern die Musik dahinter geht, die bei den Goldkehlchen so manche Erinnerungen an vergangene Zeiten weckt. Vielleicht ist Toni hier doch genau richtig ...
Mit jeder Note wachsen einem die Chormitglieder der Goldkehlchen mehr ans Herz. Die Lebensfreude, die sie durch die Musik und das gemeinsame Singen zurückgewinnen, die Kraft des Miteinanders, die Kostbarkeit des Moments. All das macht diesen lebensbejahenden und berührenden Roman, der randvoll mit Liebe ist, zu einem einzigartigen Leseerlebnis.
"Wissen Sie, ich vergleiche die Demenz gerne mit einem wehenden Vorhang, der meistens zugezogen ist. Nur manchmal, für einen kurzen Moment, ist er einen kleinen Spalt offen, und wir erkennen den Menschen, der mal da war. Und irgendwie noch immer da ist."
Toni wird Chorleiterin in der "Schattigen Pinie". Der Chor besteht hauptsächlich aus Demenzpatienten des Altenheims und Toni ist nicht klar gewesen, auf was sie sich einlässt.
Wieder ein sehr einfühlsamer Roman über das Altenheim "Schattige Pinie". Die Mitglieder des Chors haben sich alle in mein Herz gesungen. Ich liebe die Charaktere und ihre Eigenheiten aber auch die schonungslosen Einblicke in die Krankheit Demenz. Ich habe persönliche Erfahrungen mit dieser Krankheit im Familienkreis machen müssen und bin deshalb besonders sensibel bei dem Thema. Ich finde, Adriana Popescu hat die Menschen in diesem Buch liebevoll dargestellt, ohne zu weich zu zeichnen. Ich mag die Idee des Chors, ich mag Toni, die mit ihren ganz eigenen Problemen , auch abseits des Chors, zu kämpfen hat. Ein Buch zum weinen, aber auch zum lachen. Ein Buch über die Kraft der Musik und den Kampf gegen eine so gemeine Krankheit. Mich hat es persönlich sehr berührt.
[note 1]
Oh, das klingt so gut.
Ist jetzt ganz weit nach oben auf meiner WuLi gerückt.
Danke für Deine Rezi.