ZitatGunthrum, Nebraska, 1985. Es ist das erste Wochenende der Jagdsaison, und der geistig beeinträchtigte Hal, Landarbeiter auf der Farm von Alma und Clyle und gewissermaßen ihr Adoptivsohn, geht mit Freunden jagen. Am selben Wochenende verschwindet ein junges Mädchen aus dem Ort spurlos. Als Hal von seinem Ausflug zurückkehrt, sind Blut im Truck und eine Delle am Kühlergrill, und Hals Erklärungen lassen zu wünschen übrig. Schon bald beginnt man in Gunthrum zu spekulieren. Und nach und nach wird für Alma und Clyle die Frage, wozu Hal fähig sein könnte, immer dringlicher – denn wer sonst sollte an diesem Verbrechen schuld sein?
Mein Leseeindruck:Erin Flanagans Debut-Kriminalroman "Dunkelzeit" ist kein Krimi im klassischen Sinne, sondern ich würde den Roman eher als 'Gesellschaftsstudie' bezeichnen.
Die Geschichte und die verschiedenen Charaktere stehen im Vordergrund, nicht die Polizeiermittlung.
Das hat mir sehr gut gefallen, denn der Roman lebt von seinen leisen Tönen.
Das kleinstädtische, landwirtschaftliche Leben Mitte der achtziger Jahre in den USA wird treffend dargestellt; ebenso die Träume und Hoffnungen der Jugendlichen, als auch das Hadern der Erwachsenen um verpasste Möglichkeiten und Chancen.
Alma und auch Milo - aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird - sind zwei starke Charaktere, die ich beide unheimlich gerne mochte.
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