Herausgeber : FISCHER Tor; 4. Edition (29. Juni 2022)
Sprache : Deutsch
Gebundene Ausgabe : 1024 Seiten
ISBN-10 : 359670040X
ISBN-13 : 978-3596700400
Originaltitel : Empire of the Vampire
Abmessungen : 15.3 x 6.6 x 22 cm
Der ,,Name des Windes" meets ,,Interview mit einem Vampir" - ,,Das Reich der Vampire" ist der Auftaktband der neuen, epischen Fantasy-Serie von Nevernight-Autor Jay Kristoff. Gleich nach Erscheinen stand "Das Reich der Vampire" auf der New-York-Times- und der Sunday-Times Bestsellerliste.
Vor 27 Jahren ging die Sonne unter – und seitdem sind die Armeen der Vampire auf dem Vormarsch. Stück für Stück haben sie ihr ewiges Reich ausgedehnt und den Menschen den Boden streitig gemacht, bis nur noch an wenigen Orten ein unbeschwertes Leben möglich ist. Kleine Inseln des Lichts in einem Meer aus ewiger Finsternis.
Als der junge Gabriel de León sein Heimatdorf verlassen muss, führt ihn sein Weg nach San Michon, zum Orden der Silberwächter, einer heiligen Bruderschaft, die das Reich und die Kirche gegen den Ansturm der Bestien verteidigt. Und noch ahnt er nicht, dass er zur größten Legende des Ordens werden wird – und zur letzten Hoffnung einer sterbenden Welt.
Tolle Ausstattung: Hardcover im Schutzumschlag mit zahlreichen Illustrationen von Bon Orthwick und zwei farbigen Vorsatzkarten.
,,Ein Leben ohne Bücher ist ein nicht gelebtes Leben."Es ist jetzt ca. 48 Stunden her, dass ich diesen Wälzer von über 1000 Seiten innerhalb weniger Tage (wegen einer Coronainfektion hatte ich endlich mal Zeit) gelesen habe. Und genauso lange lässt mich die Geschichte nicht wirklich los.
Das Buch hat bei mir lange auf den richtigen Zeitpunkt zum Lesen gewartet, als ob ich gewusst hätte, dass es nicht dafür gemacht ist, abends vor dem Schlafengehen gemütlich ein paar Seiten weiterzulesen. Es hat ein wenig gedauert, bis ich "drin" war, aber dann war ich so drin, dass ich nur noch Pausen für Lebensnotwendiges gemacht habe.
Der Grund für das verzögerte Reinkommen waren die drei Zeitlinien: die Gegenwart, in der Gabriel auf seine Hinrichtung wartet und einem Vampirchronisten seine Geschichte erzählt, eine erste Vergangenheitslinie aus Gabriels Kindheit und Jugend und eine zweite, die erst wenige Jahre her ist. Man ist eigentlich gewohnt, dass man meistens einer dieser Geschichten lieber folgt als den anderen, aber das war für mich nicht so, weil jede Linie eine andere Version von Gabriel zeigt und man neugierig wird, welche Erlebnisse aus dem an seine Sache glaubenden jungen Silberwächteranwärter dieses zynische, zerbrochene Wrack gemacht haben, das in einem zugigen Gefängnisturm einem seiner Erzfeinde seine Lebensgeschichte erzählt.
Jay Kristoff hat das Vampirbild von Anne Rice und Bram Stoker wiederaufgegriffen. Seine Vampire haben wenig Menschliches mehr und sind für den verbliebenen Rest der Menschheit das, was bei "Game of Thrones" die weißen Wanderer sind. Die Silberwächter, eine Art religiöser Orden, sind die Einzigen, die dieser tödlichen Bedrohung etwas entgegenzusetzen haben.
Mir hat so vieles so gut gefallen: der Weltenentwurf, die durchgehend düstere, bedrohliche Stimmung, die wunderbaren Nebencharaktere, der gewohnte bildhafte Schreibstil, die Dramaturgie, die Spannung, die Komplexität, das Zusammenführen der Handlungsstränge,die wunderbaren Illustrationen.....ich könnte noch länger so weitermachen. Auch dass ähnlich wie in Nevernight Themen wie Glauben, Religion und Toleranz für andere zentrale Themen sind, fand ich großartig.
Es ist insgesamt wirklich das große "Ding", als das es bei Ankündigung gefeiert wurde.
Was mich jetzt richtig neugierig macht, ist, um was genau es in den beiden Folgebänden gehen wird, denn zwei der Erzählstränge sind (so scheint es) auserzählt. Wenn der Autor gewollt hätte, hätte er mit 50 Seiten mehr die Story zu einem Ende führen können. Da das eben genau so nicht ist und es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt, spinnt meine Phantasie gerade rum und denkt sich Szenarien aus.
Ende Mai erscheint der nächste Band und bis dahin werde ich wohl von dem ersten ein Reread machen, denn ich war so gefesselt, dass ich mir die vielen tollen Abschnitte und Sätze nicht markiert habe, wie ich es vorhatte.
Wer "Nevernight" mochte, wird "Empire of the Vampire" lieben und ist dann auch vorbereitet auf die wirklich wirklich blutigen, brutalen und manchmal sehr schmerzhaft zu lesenden Ereignisse.
Jay Kristoff hat selber vor dem Buch gewarnt:
ZitatEMPIRE OF THE VAMPIRE is not a book for children.
It's basically what would happen if INTERVIEW WITH THE VAMPIRE hooked up with NAME OF THE WIND in an S&M club while all eight seasons of GAME OF THRONES streamed in the background (consecutively not simultaneously).
Quelle:https://www.goodreads.com/book/show/56269205-empire-of-the-vampire
Hier ist der Link zu einer 50 min. Hörprobe:
Insgesamt gebe ich dem Buch 9,5/10.
Dass es nicht die vollen Zehn gibt, kommt mir selber gerade wie Meckern auf einem sehr sehr hohen Niveau vor.
Zum einen habe ich eine große Erwartungshaltung an die Folgebände und zum anderen hat sich bei mir an manchen Stellen nicht
das große Gefühl eingestellt, das so mancher Szene angemessen gewesen wäre. Und ich habe so manchen Twist zu früh geahnt und wurde dann nicht so erschlagen wie es vermutlich gedacht war. Trotzdem ist es bis jetzt und wohl auch nicht überholbar das Jahreshiglight 2023.
Und ein Zitat habe ich noch:
,,Was wäre das für eine Welt, würde sie nicht voll und ganz von sturen alten Männern beherrscht."
Danke für die ausführliche Rezi, Firni.
Für mich war es DAS Jahreshighlight.
Ich hatte die ganz normale Ausgabe und habe mir, nachdem ich es beendet hatte, noch die Ausgabe mit Farbschnitt zugelegt :dong:
Auf den 2. Teil bin ich seeeeehr gespannt. Ich kann es kaum erwarten *hibbel*
Ich habe gehofft, dass das hier keine Einzelmeinung bleibt, Leseschnecke. :flirt:
Muss ich in meiner Rezi noch was ergänzen?
Zitat von: leseschnecke in 15. Oktober 2023, 18:57:07Nein, die Rezi ist voll umfänglich, alles drin :bang:
Ich fand die Flucherei noch sehr kreativ, da kann man echt noch etwas lernen :->
Jaa, oder das stotternde Schwert.... :->
Es ist echt schwierig, in einer Rezi sooo vieles nicht zu erwähnen, um nicht zu spoilern.
Ich habe übrigens eine Frage, die ich Dir aber per PN stelle.