Platz der Befreiung von Andrej Blatnik
Herausgeber: Folio
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
ISBN-10: 385256879X
Inhalt:
Zwischen Liebe, Aufbegehren und Punkrock: Eine Nahaufnahme von der Entstehung des modernen Sloweniens.
Als bei einer politischen Kundgebung ein zögerlicher Konformist einer entschlossenen Rebellin auf die blauen Samtschuhe tritt, nimmt eine verzwickte Liebesgeschichte ihren Lauf. Die beiden gehen Eis essen, besuchen Punk-Konzerte und reden, reden, reden. Wortreich begleitet auch der Vater des jungen Mannes die Umwälzung der späten Achtzigerjahre. Mit skurrilen Seitengesprächen versucht er den Sohn auf die aufziehenden neuen Zeiten einzuschwören und Kapital daraus zu schlagen. Am Ende stehen die slowenische Unabhängigkeit und Ratlosigkeit.
Meine Meinung:
Im Rahmen des Bücherbingos 2023 habe ich mit ,,Platz der Befreiung" von Andrej Blatnik ein Buch gelesen, das aus dem Gastland der Frankfurter Buchmesse – Slowenien kommt. ich hatte es ein paar Wochen zuvor schon einem mit einem anderen Buch aus Slowenien versucht, habe es aber abgebrochen. Und auch ,,Platz der Befreiung" habe ich letztlich nur durchgehalten, weil es mit 226 Seiten so schön dünn war. Aber es war trotzdem ein Kampf. Und dabei war der Anfang so grandios – ich hatte die Leseprobe gelesen und aufgrund der punkigen, aufgewühlten Stimmung total gefeiert. Aber die Euphorie hielt nicht lange an.
,,Platz der Befreiung" war kein einfaches Buch für mich, weil es in meinen Augen viel Hintergrundwissen voraussetzt zur Geschichte von Slowenien und den anderen Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Ich finde das grundsätzlich super spannend und entdecke gerne neue Länder und deren Geschichte und Kultur für mich. Aber dazu muss ich den Kopf frei und auch Lust haben, mir das Hintergrundwissen selbst anzueignen, wenn es mir schon der Autor nicht wirklich vermitteln kann. Ich hätte mir da mehr Extras z.B. in Form von Zeittafeln zur Geschichte und Politik gewünscht. Es ist ja schön, dass es zwei Nachworte von einem slowenischer Kulturwissenschaftler und Professor bzw. von einer kroatischen Autorin gibt, aber die sind leider für mich auch nicht einfach zu lesen, weshalb ich sie mir dann letztlich geschenkt habe.
Grundsätzlich denke ich schon, dass das Buch Tiefe hat, aber wenn ich so sehr zwischen den Zeilen nach der Tiefe graben muss und wenn die Figuren so gar nicht an mich rangekommen sind, dann ist mir das einfach zu anstrengend. Letztlich ist nichts von dem Buch bei mir hängen geblieben. Wirklich schade!
Bewertung:
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