Gruß aus der Küche von Ingrid Noll
Herausgeber: Diogenes
Gebundene Ausgabe: 304 Seiten
ISBN-10: 3257072775
Inhalt:
Irma, 40, hat aus dem Gasthaus »Zum Hirschen« die beliebte vegetarische »Aubergine« gemacht. Die kreative Inhaberin beschäftigt eine bunte Truppe: eine 17-jährige Schulverweigerin als Mädchen für alles; eine tratschfreudige Hilfsköchin; einen Ex-Weltenbummler als Kellner und Manager. Und den 80-jährigen »Gemüsemann«, der beim Gemüseschnippeln hilft und angeblich fast taub ist. Und wie in jeder engen Gemeinschaft herrschen nicht nur positive Vibes, sondern gibt es einige Turbulenzen.
Meine Meinung:
Puh! Die große Enttäuschung über das Buch ,,Gruß aus der Küche" von Ingrid Noll muss ich erstmal verdauen und irgendwie ist das auch Monate, nachdem ich das Buch beendet habe, noch nicht geschehen. Was bitte war das denn?
Ich habe das Buch als Spontankauf im Sommer 2024 gekauft, weil ich mit Ingrid Noll schon einige richtig gute Erfahrungen gemacht hatte und die Autorin in Interviews immer sehr unterhaltsam finde. Aber ,,Gruß aus der Küche" war eine Enttäuschung auf ganzer Linie.
Ich kann durchaus damit leben, dass wir es hier nicht mit einem typischen Ingrid-Noll-Roman zu tun haben, dass es hier einmal nicht um einen Todes- (Mord-)fall geht und gerade zu Beginn konnte ich den bisher so geliebten Witz der Autorin wirklich immer wieder aufblitzen sehen. Aber dann wurde es einfach nur grotesk. Auch wenn sich die Autorin bei der Darstellung ihrer Charaktere sicherlich einiges gedacht hat und sie diese bestimmt auch mit voller Absicht so überzogen dargestellt hat, so waren sie für mich einfach nur platt und eindimensional gezeichnet. Da will ich einfach mehr Schichten sehen. Eine Figur habe ich richtig gehend gehasst und sorry, auch wenn Lucy die junge Generation in diesem Buch darstellen soll und es hier auch um unterschiedliche Generationen und die unterschiedlichen Ausdrucks- und Lebensweisen der Generationen gehen soll, so wie Lucy spricht niemand!
Die Charaktere und das Ende waren in meinen Augen dermaßen schlecht, dass ich inzwischen am überlegen bin, ob ich wirklich noch einmal etwas von Ingrid Noll lesen möchte. Letztlich ist es viele, viele Jahre her, dass ich Bücher wie ,,Die Häupter meiner Lieben" gelesen habe. Vielleicht ist meine Zeit mit Ingrid Noll auch einfach vorbei. Ich werde es in den nächstbesten Bücherschrank stellen und hoffe, dass ich jemand anderem damit eine Freude machen kann. Für mich war es die Enttäuschung des Jahres! Dass es überhaupt 1,5 Sterne von mir bekommen hat, liegt nur daran, dass es sich vom Schreibstil her gewohnt gut lesen liest. Aber inhaltlich war es ein Satz mit X.
Bewertung:
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