Buchrebellin Forum

momentan zieht es sich. Ich bin mir zwar sicher, dass ich das Buch beenden werde, aber ich glaube nicht, dass ich danach noch ein Buch von Abdulrazak Gurnah lesen werde. Ich war von "Nachleben" schon nur mäßig begeistert und ich schätze, seine Erzählstil ist einfach nicht wirklich das, was ich gerne lese.

Silkes diesjähriges Wanderbuch ,,Das versteinerte Herz" ist für mich bereits das zweite Buch des Literatur-Nobelpreisträgers Abdulrazak Gurnah. Leider hat er mich, wie auch mit seinem Roman ,,Nachleben" nicht einfangen können, weswegen ich jetzt schon mit großer Sicherheit sagen kann, dass ich kein weiteres Werk von ihm lesen .werde. Und das obwohl der Anfang vielversprechend war und Lust auf mehr machte. Denn natürlich wollte ich wissen, was es mit den Geheimnissen von Salims Familie auf sich hat, die in der Inhaltsangabe auf dem rückwertigen Cover angeteasert werden.

Ich muss zugeben, dass ich vor Literatur-Nobelpreisträgern und ihren Werken oft Respekt habe und mich da nur selten ran traue. Umso erfreulicher finde ich die Tatsache, dass sich der Erzählstil des Autors gut und flüssig lesen lässt, kompliziert oder übertrieben poetisch empfinde ich die Sprache nicht. Allerdings muss ich sagen, dass ich für die so hochgelobte Schönheit und Eleganz von Gurnahs Sprache entweder blind bin oder dass ich es nicht verstehe. Er redet mir zu viel um den heißen Brei herum, kommt nicht zum Punkt. Was mir außerdem fehlt sind Zeitangaben oder zumindest Hinweise im Text, in welcher Zeit wir uns befinden. Historischen Figuren werden nicht und nur selten beim Namen genannt, so dass man auch keine Möglichkeit hatte, sich Hintergrundinformationen zu Sansibar und der Geschichte anzueignen.

Gleichzeitig ist die Geschichte ab einem gewissen Zeitpunkt vorhersehbar und ich frage mich, ob das Familiengeheimnis wirklich so ein großes, ein so besonderes Geheimnis ist? Für die einzelnen Familienmitglieder ist das sicherlich prägend, das will ich gar nicht abstreiten. Dass Salim verkorkst ist durch die familiäre Situation kann ich sogar verstehen, aber für mich als Beobachterin/ Leserin ist die Entwicklung der Geschichte wenig überraschend. Hinzu kommt, dass bei mir überhaupt kein Gefühl bzw. Nähe für die Figuren aufkommt und ich auch das Gefühl habe, dass die Geschichte lange Zeit vor sicher hinplätschert. Das passt vielleicht ganz gut zu Salims Suche nach sich selbst und seinem Platz im Leben, war aber mit der Zeit für mich einfach nur nervtötend langatmig.

Grundsätzlich gefällt mit ,,Das versteinerte Herz" besser als Nachleben, weil mich die Geschichte von Saida, Salims Mutter, schon beschäftigt hat, aber auch das kam erst im letzten Drittel und wirklich nah dran war ich auch an ihr nicht. Da hätte ich mir eindeutig mehr Nähe gewünscht, auch wenn genau das vom Autor sicherlich bewusst nicht gewollt war. Aber sie interessiert mich einfach mehr als Salim. Ich will wissen, mitfühlen, miterleben, wie es ihr in ihrer Situation ergeht, bekomme da aber nur wenig Einblicke und muss mir vieles denken. Bezügliche Salim war ich einfach nur genervt. Schade!

Ich fürchte das Buch ist auch so gar nicht meins. Zum einen der Schreibstil, ohne wörtliche Rede, macht es etwas eintönig, auch wenn es sich einfach lesen lässt. Zum anderen die ganz andere Kultur mit den vielen fremden Bezeichnungen macht es mir auch nicht ganz einfach.

Noch ein Buch von dem Autor werde ich nicht lesen. Zwei Bücher müssen reichen um zu erkennen, dass er und ich nicht so wirklich kompatibel sind

irgendwie plätschert die Geschichte gerade nur so dahin.
Ich hab keine Ahnung ob ich es noch die nächsten zwei Wochen komplett durch schaffen werde.

und die Geschichte hat nochmal an Fahrt aufgenommen und ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Auch wenn wieder eigentlich wenig passiert ist....

Und wieder eine Premiere für mich!
Ich glaub dies ist das erste Buch eines Nobelpreisträgers für Literatur, das ich je gelesen habe. Und auch eines der sehr wenigen Bücher die ich über Afrika gelesen habe.
Ich muss gestehen, inhaltlich war es nicht so ganz meins. Auch wenn sich das Buch schnell und mühelos lesen ließ. Dennoch hat sich viel dahingezogen und gefühlt ist die Storyline des Buches ewig nicht weitergelaufen.
Die Rahmenhandlung, die Geschichte von Salim führt durch das Buch. Nach Lebenslauf des Autors könnte es sich zum Teil um eine autobiographische Geschichte handeln. Es wurde viel Landesgeschichte von Sansibar in das Buch eingebaut, dass aber eher an einen Wikipedia-Eintrag erinnerte durch die schiere Informationsflut. Aber man lernt eben viel über Land und Leute und vorallem über die politischen Machtverhältnisse auf Sansibar.
Das ganze Buch ist auf den Zweifeln des Protagonisten aufgebaut, der mit sich, seiner Familie und seinem Leben hadert. Vorallem der Wegzug des Vaters ist das zentrale Thema des Buches. Aus welchen Gründen hat er die Familie verlassen?

Vielen Dank fürs Aussuchen, liebe Silke. Das Buch war eine Erfahrung wert!

Von dem Autor hab ich vermutlich mal im Zusammenhang mit der Nobelpreisverleihung gehört, aber ansonsten ist er für mich ein unbeschriebenes Blatt.

Ich bin jetzt im dritten Anlauf, hab die ersten 15 oder 20 Seiten nun dreimal gelesen. Und komm immer noch nicht klar mit den Personen, den Zeitebenen, den Verwandtschaftsverhältnissen. Ich komm einfach so gar nicht rein in das Buch. Ich werd es in den nächsten Tagen nochmal versuchen. Aber wenn der Monat zu Ende ist, und ich immer noch so kämpfe, dann schick ich es ungelesen weiter  :rollen: . Tut mir echt leid  :rotwerd:  :nixweiss1: .

sich der Schauplatz dann nach London verlagerte.
Aber es ist insgesamt schon recht langwierig zu lesen....

Mein Eindruck:
Dies Buch kam dies Jahr als Wanderbuch aus unserer Forumsrunde zu mir.
Von dem Autor hatte ich noch nicht gehört, außer vielleicht in den Nachrichten, als ihm der Literaturnobelpreis verliehen wurde. Der Klappentext des Buches klang eigentlich vielversprechend. Leider aber konnte der Autor mich mit seinem Schreibstil gar nicht erreichen.
Anfangs haben mich die Zeitsprünge, die Generationenfolge und die Beziehungen der Personen zueinander völlig verwirrt. Dreimal habe ich die ersten Seiten gelesen, versucht, mir eine Personenliste anzulegen. Dann schwamm ich immer noch, hab aber einfach mal weitergelesen. Ich kann nicht genau sagen, ob das wirklich so verwirrend war, oder ob mich der Stil so gelangweilt hat, dass ich zu unkonzentriert gelesen habe.
Keine der Personen war mir irgendwie sympathisch. Die fremde Kultur blieb fremd. Da konnte ich nicht eintauche, zu wenig spüren. Auch der Kulturschock, als der Protagonist Salim nach London übersiedelt, blieb für mich wenig fühlbar. Er selbst war und blieb blass.
Die wenigen Punkte, die ich vergebe, gibt es dafür, dass ich am Ende doch zumindest wissen wollte, woher die Dysfunktionalität dieser Familie rührte. Das hat mich bewogen, das Buch nicht vorzeitig abzubrechen. Leider waren die Schilderungen des Vaters von Salim nicht so emotional berührend. Da wurde lakonisch runtererzählt, wie sein Leben in die Brüche ging. Seine Antriebslosigkeit, sich da zumindest für eine Beziehung zu seinem Sohn einzusetzen, die ja auch schon aus seinen Kindheitserfahrungen herrührte, der Einfluss, den die politische Lage, die Kultur auf ihn und diese Familie hatten, war intellektuell vielleicht nachvollziehbar. Emotional mitzuempfinden war da für mich leider viel zu wenig.
Leider hing auch das, was man über die politische und kulturelle Situation von Sansibar erfährt, sehr im luftleeren Raum. Es gab wenig Aufhänger, um da noch ein wenig selbst zu recherchieren. Auch ein erklärender Anhang fehlt leider im Buch. Dies ist ein weiterer Aspekt, in dem der Autor meine Erwartungen und Wünsche an sein Werk leider nicht erfüllen konnte. 


Fazit:
,Das versteinerte Herz' war und blieb für mich schwere Kost. Dennoch ist es immer interessant, mal über den Tellerrand der eigenen Lesegewohnheiten zu schauen. Es ist auch eine Erfahrung zu erkennen, was einem selbst nicht so liegt 😉.

Hier ein Link zur Tagesschau, wo heute ein Artikel zum Autor veröffentlicht wurde:https://www.tagesschau.de/kultur/literaturnobelpreis-gurnah-druck-100.html

ich muss mich den Vorleserinnen anschließen. Das Buch ist wirklich lange Zeit ziemlich mäandert. Wenig spannend erzählt. Die Auflösung ist auch mehr so ein trockenes runtererzählen. Ich bin mit der Hauptfigur nicht so richtig warm geworden und es gab für mich auch nur eine einigermaßen sympathische Nebenfigur. Mich hat furchtbar genervt, dass man immer nur raten konnte, wann man ist bzw. musste ich es mir ergoogeln. Ohne den zeitlichen Kontext konnte ich auch manche Situationen für mich nicht richtig einsortieren. Über die Geschichte von Sansibar weiß ich jetzt genau so viel wie vorher - nämlich relativ wenig und von den Fakten, die im Buch vorkommen ist leider auch nicht so viel hängen geblieben.

Ich hatte weder vom Buch noch vom Autor vorher etwas gehört. Der Klappentext klang für mich wirklich vielversprechend. Nach einer spannenden Familiengeschichte verbunden mit der Geschichte Sansibars. Leider wurde ich enttäuscht: Das Buch ist wirklich lange Zeit ziemlich mäandert. Wenig spannend erzählt. Die Auflösung ist auch mehr so ein trockenes runtererzählen. Ich bin mit der Hauptfigur nicht so richtig warm geworden und es gab für mich auch nur eine einigermaßen sympathische Nebenfigur. Mich hat furchtbar genervt, dass man immer nur raten konnte, wann man ist bzw. musste ich es mir ergoogeln. Ohne den zeitlichen Kontext konnte ich auch manche Situationen für mich nicht richtig einsortieren. Über die Geschichte von Sansibar weiß ich jetzt genau so viel wie vorher - nämlich relativ wenig und von den Fakten, die im Buch vorkommen ist leider auch nicht so viel hängen geblieben. Die so viel gelobte "Eleganz und Souveränität" des Schreibstils des Autors blieb mir leider genauso verborgen wie die "tiefe Quelle der Freude", die das Buch sein soll (Quelle = Klappentext). Vielleicht bin ich für Nobelpreisträger einfach nicht gemacht.
Für mich blieben einfach so viele Fragen offen, die das Buch für mich nicht aufgelöst hat. Die Handlungsweisen der Figuren waren für mich oft überhaupt nicht nachvollziehbar. Ist natürlich möglich, dass das Absicht ist, aber mich hat es ziemlich genervt.
Fazit:  Das Buch kann man lesen, aber ich finde, man hat jetzt auch nicht so ultra viel verpasst, wenn man es nicht tut.

Nachleben (auch von Abdulrazak Gurnah)