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Anspruchsvolles & Klassiker => Rezensionen => Thema gestartet von: Inge78 in 26. Februar 2025, 10:54:11

Titel: Maja Lunde - Für immer
Beitrag von: Inge78 in 26. Februar 2025, 10:54:11
ZitatAn einem gewöhnlichen Tag Anfang Juni kommt die Zeit zum Stehen. Niemand stirbt, niemand wird mehr geboren. Die neue Ewigkeit verändert das Lebensgefühl der Menschen: Die Rentnerin Margo will ausgelassen das Leben feiern und auf Reisen gehen – doch ihr pflanzenliebender Ehemann Otto möchte seine Balkonblumen nicht alleine lassen. Für die Fotografin Jenny gibt es nichts Schöneres, als die geschenkte Zeit mit ihrer Familie im Sommerhaus zu verbringen. Trotzdem plagt sie das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen. Und die Krankenschwester Eva erlebt die Sorge der Schwangeren, die nicht wissen, wann ihre Babys zur Welt kommen. Überall im Land rätselt man, warum die Menschen aus dem Lauf der Zeit herausgefallen sind. Ist es ein Virus, ein alter Zauber oder eine Verschwörung böser Mächte? Und warum geht in der Natur der Kreislauf von Werden und Vergehen unvermindert weiter? Feinfühlig und mit viel Wärme schreibt Maja Lunde in ihrem neuen großen Roman über das Leben im Jetzt, die eigene Endlichkeit und über unsere Verbindung zur Natur.


" An einem gewöhnlichen Tag Anfang Juni kommt die Zeit zum stehen."

So beginnt Maja Lundes neue Dystopie. Das Leben der Menschen geht einfach nicht weiter, alles bleibt im Stillstand. Nur die Natur, die verändert sich weiter. Ist das ein Fluch oder ein Geschenk.

Die Story wird anhand verschiedener Personen erzählt, deren Lebenswege sich das ein oder andere Mal auch kreuzen. Dadurch hatte man verschiedene Perspektiven auf den Stillstand, sowohl Positive als auch Negative. Der Tod wurde vermeintlich besiegt, niemand altert, niemand wird krank, niemand stirbt. Aber es wird auch niemand geboren, die Kinder werden nicht älter, es gibt keine Entwicklung.

Ich kenne bereits andere Bücher von Maja Lunde, die alle eine dystopischen Hintergrund haben, die mit dem Gedanken spielen "was wäre wenn". Und Maja Lunde gibt oft keine endgültigen Antworten, sondern stellt Fragen und damit stellt der Leser auch seine eigenes Handeln in Frage. Das fand ich auch in diesem Buch sehr spannend. Man hinterfragt wie intensiv man sein Leben lebt, wie lebenswert das Leben, das man führt, ist. Mir war die Geschichte allerdings insgesamt etwas zu oberflächlich und etwas zu unspektakulär erzählt. Und das Ende war für mich nicht ganz rund.
Aber lesenswert ist das Buch allemal und sei es für ein interessantes Gedankenspiel.

[note 2-]