Ein irischer Dorfpolizist - von Graham Norton
Hörbuch: 8 Stunden und 7 Minuten
Gesprochen von Charly Hübner
Erschienen: 18. August 2017
Klappentext:
Die Nr. 1 aus Irland: Ein Kriminalroman und gleichzeitig eine berührende Geschichte über Liebe, Geheimnis und Verlust, mit einem dunklen Grundton, leisem Humor und einer großen Liebe zu allen Figuren.
Sergeant PJ Collins ist nicht dick, er ist fett. PJ gerät schnell ins Schwitzen und schnell aus der Puste, er hat in dem verschlafenen Kaff Duneen aber zum Glück auch nicht viel zu tun. Das ändert sich, als bei Schachtarbeiten menschliche Überreste gefunden werden. Im Dorf ahnen alle gleich, wessen Knochen das sein müssen: Tommy Burke, verschwunden vor zwanzig Jahren, genau an dem Tag, an dem sich seine Verlobte und seine Geliebte auf dem Marktplatz prügelten. PJ geht daran, die Frauen zu befragen – beide immer noch unglücklich und ungeliebt. Und begeht dabei einige schwer verzeihliche Fehler. Der aus Cork angereiste Kriminalkommissar hält den Dorfsheriff sowieso für eine Niete. Doch er irrt sich.
Meine Meinung:
Dieses Buch soll ein Krimi sein, der nebenbei die Lebensbedingungen in einem kleinen irischen Dorf aufzeigt.
Für mich war es jedoch eher nur eine Aufzählung einzelner, tragischer Lebensgeschichten und die Beschreibung einer Dorfgemeinschaft die sich lieber aus dem Weg geht.
Der übergewichtige Dorfpolizist sitzt den ganzen Vormittag in seinem Dienstwagen vor der einzigen Bäckerei im Dorf und lässt sich den Tee und das Gebäck ans Autofenster bringen, da er Mühe hat aus dem Auto auszusteigen.
Zur Mittagszeit fährt er nach Hause um ein üppiges Mittagessen, welches seine Haushälterin ihm täglich kocht, zu genießen. Danach erledigt er etwas Papierkram und macht dann Feierabend.
In ähnlicher Art und Weise werden dann die Geschichten einzelner Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner beschrieben.
Als dann die Knochen auf dem Feld gefunden werden stellt der Dorfpolizist zwar Nachforschungen an, tappt dabei jedoch mit seinen Fragen und Handlungen von einem Fettnäpfchen ins nächste. Diese Nachforschungen sind zudem recht langweilig und zäh beschrieben.
Es baut sich zunehmend eine total trostlose und dunkle Atmosphäre in der Geschichte auf.
Man muss fast bis zum Schluss warten bis mal etwas in der Handlung passiert und dann auch die Auflösung des sogenannten Kriminalfalls erzählt wird.
Auf Grund der häufig beschriebenen Körperfülle des Polizisten, war die beschriebene Sexszene auch nicht besonders geschmackvoll dargestellt.
Für meinen Geschmack hätte der Autor auf diese Szene auch ganz verzichten können.
Für die Handlung war sie eh` nicht wichtig.
Ich bin eine Großstadtpflanze, die sich nicht unbedingt mit allen Landmaschinen die es mal gab, auskennt.
Somit fehlte mir bei der Auflösung des Kriminalfalls, trotz intensiver Recherche, die Fantasie um die Auflösung der Todesumstände des Verstorbenen auf dem Feld richtig zu verstehen.
Aber man hat halt die ganzen tragischen Umstände genau erklärt bekommen und somit war diese Feinheit mit der Landmaschine nicht ganz so wichtig.
Graham Norton ist ein sehr bekannter und beliebter Fernsehmoderator in Irland, von daher hat mich diese trostlose Handlung schon überrascht. Ich hatte eher mit einer angenehmen und heiteren Handlung gerechnet.
Offen gestanden habe ich mich mehr als einmal gefragt, warum Autoren so düstere Geschichten schreiben?
Unterhaltsam ist so eine Handlung nicht.
Man hat doch schon im eigenen Alltag genug düstere Momente um die Ohren, da möchte man doch mit einem Buch lieber in eine freundlichere oder angenehmere Welt entfliehen.
Nun ja, vielleicht gibt es aber auch Leute die eine solche Lektüre schätzen, ich gehöre nicht zu dieser Fraktion.
Ich habe nach ca. 5 Std. zuhören die Geschwindigkeit beim Abspielen erhöht, denn der Sprecher Charly Hübner kam wirklich sehr monoton und einschläfernd in meinen Ohren an.
Zusammen mit der seichten und langweiligen Handlung war das nicht besonders fesselnd.
Die Idee zu diesem Buch ist gar nicht schlecht, aber sie hätte etwas mehr Schwung und vielleicht auch etwas mehr Humor oder Augenzwinkern vertragen können.
Der im Klappentext erwähnte leise Humor, kam vor lauter dunklen Geschichten in der Handlung, nicht bei mir an.
Das könnte auch an der monotonen Art des Vorlesens gelegen haben...
Ich weiß es nicht und ich hatte am Ende auch keine Lust nach diesem Humor noch einmal zu suchen.
Note: 4
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Ach je, klingt gar nicht gut, schade