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Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Kathrin in 01. Juni 2025, 10:36:37

Titel: Amanda Sthers: Caffè sospeso
Beitrag von: Kathrin in 01. Juni 2025, 10:36:37
Caffé sospeso von Amanda Sthers

Herausgeber: Arche Literatur Verlag AG
Erscheinungstermin: 13. März 2024
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 208 Seiten
ISBN-10: 3716000043

Inhalt:
»Wenn man in Neapel einen Kaffee bestellt, kann man einen zweiten bezahlen, der denjenigen angeboten wird, die sich keinen leisten können: den caffè sospeso.« So beginnt Jacques Madelin, ein Franzose, der nach einer enttäuschten Liebe in Neapel lebt, seine Erzählung. Fast jeden Tag sitzt er im Café Nube und sieht zu, wie das Schicksal und der caffè sospeso ihre Arbeit machen. Da arrangiert sich eine betrogene Ehefrau mit der Geliebten ihres Mannes, um ihre Familie zu retten; eine junge Frau muss den Seidenschal ihrer Großmutter loswerden, um frei zu sein, ein Mann die Augen öffnen, bevor er wieder Schlaf finden kann.

Mit feiner Beobachtungsgabe erzählt Caffè sospeso davon, wie Menschen einander begegnen oder verfehlen, wie sie sich verlieben oder verlassen, wie sie aufbrechen oder ankommen. Im kleinen neapolitanischen Café Nube lässt sich erfahren, was wahre Menschlichkeit bedeutet.

Meine Meinung:
So wie das Lesejahr 2025 mit ,,Hundert Jahre Blindheit" von Robert Rozina mit einer Enttäuschung begonnen hat, so hat das Lesejahr 2024 mit ,,Caffè Sospeso" von Amanda Sthers leider auch mit einer kleinen Enttäuschung geendet. Und dabei war ,,Caffé Sospeso" eine Leseempfehlung von der extrem euphorischen, von diesem Buch begeisterten Buchhändlerin meines Vertrauens. Aber entweder war es nicht mein Buch oder aber es war für mich nicht die richtige Zeit dafür.

Wirklich viel weiß ich von dem Buch nicht mehr. Ich weiß noch worum es sich bei dem Caffè Sospeso handelt (man bestellt in Neapel einen Kaffee und bezahlt noch einen zweiten für jemanden, der sich keinen leisten kann) und finde diese Idee auch wirklich schön und ich mag auch wie die Autorin die Geschichten ihrer Figuren miteinander verknüpft, aber wirklich abholen konnte mich die Geschichte dennoch nicht. Vielleicht waren die Erwartungen auch zu hoch. Mitunter hat sich die Autorin ein wenig in ihrer Erzählung verloren, hat zu viel erzählt, zu wenig wörtliche Rede/ Dialoge  verwendet, was ich ermüdend fand.

Es gibt jedoch zwei Aspekte an dem Buch, die ich grandios fand. Zum einen die Anspielung auf ein bestimmtes Buch/ eine bestimmte Buchreihe, die ich im Jahr 2024 begonnen habe und zum anderen die letzten 5 Zeilen des Buches. Und da es nicht wirklich mein Buch war, es aber sicherlich genügend Leser*innen gibt, die dieses Buch lieben werden, wird aus dem Caffè sospeso ein Romanzo sospeso und landet in einem der Bücherschränke meines Heimatstädtchens.

Bewertung:
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