Buchrebellin Forum

Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Kathrin in 04. Juni 2025, 09:53:26

Titel: Isabel Allende: Der Wind kennt meinen Namen
Beitrag von: Kathrin in 04. Juni 2025, 09:53:26
Der Wind kennt meinen Namen von Isabel Allende

Herausgeber: Suhrkamp Verlag
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 335 Seiten
ISBN-10: 3518474782

Inhalt
ZitatWien, 1938. Samuel Adler ist sechs Jahre alt, als sein Vater und die Familie alles verlieren. In ihrer Verzweiflung verschafft Samuels Mutter ihrem Sohn einen Platz in einem Kindertransport, aus dem von den Nazis besetzten Österreich nach England. Samuel macht sich allein auf die Reise, außer einer Garnitur Wechselkleidung und seiner Geige hat er nichts bei sich – die Last der Einsamkeit und Ungewissheit wird ihn ein Leben lang begleiten.

Arizona, 2019. Acht Jahrzehnte später steigen Anita Díaz und ihre Mutter in den Zug, um der Gewalt in El Salvador zu entkommen und in den Vereinigten Staaten Zuflucht zu finden. Doch ihre Ankunft fällt mit der neuen brutalen Einwanderungspolitik zusammen: Die siebenjährige Anita wird an der Grenze von ihrer Mutter getrennt und landet in einem Lager. Allein und verängstigt, weit weg von allem, was ihr vertraut ist, sucht sie Zuflucht in Azabahar, einer magischen Welt, die nur in ihrer Fantasie existiert. Wie aber soll sie zurückfinden zur Mutter?

Meine Meinung:
,,Der Wind kennt meinen Namen" war für mich tatsächlich der erste Roman der Welt-Bestseller Autorin Isabel Allende. Mir sagen zwar einige ihrer Geschichten was und die Verfilmung von 1993 zu ,,Das Geisterhaus" mit einer Vielzahl an Hollywoodstars im Ensemble habe ich auch gesehen, aber lesetechnisch hat es mich nie richtig zu dieser Autorin ziehen können.

,,Der Wind kennt meinen Namen" war ein Spontankauf, nachdem ich über ihren zuvor erschienen Roman ,,Violeta" gute Meinungen gehört hatte. Der Roman hat sich wirklich gut und schnell lesen lassen und gerade der Einstieg, als wir mit dem 6-jährigen Samuel Adler die Schrecken der Reichskristallnacht in all ihrer Brutalität hautnah miterleben müssen, war extrem gut gemacht. Leider hat ich aber schon nach ca. 70 Seiten bei mir eine leiser Zweifel geregt, ob das wirklich mein Buch werden könnte. Denn zeitweise war es mir zu oberflächlich, auch wenn das Buch ein wichtiges Thema (Flucht aus der Heimat, Einwanderungspolitik) über etliche Jahrzehnte hin behandelt. Es sind hier auch wirklich genug schreckliche und traurige Ereignisse geschildert worden, aber alles in allem fehlt mir doch ein wenig der Tiefgang – vielleicht hätten dem Buch ein paar Seiten mehr gut getan. Auch bin ich den Protagonisten oder auch den Nebenfiguren nie wirklich nahgekommen.

Ich habe das Buch zwar mit 4 Sternen noch gut bewertet, aber je länger die Lektüre zurückliegt, desto weniger bin ich überzeugt von dem Buch und der Autorin. Ich weiß aktuell daher echt nicht, ob ich noch ein weiteres Mal mit einem Werk der Autorin versuchen soll. Spontan würde ich sagen, dass es genügend andere Bücher gibt, die mich mehr reizen.

Bewertung:
 :Box1:  :Box1:  :Box1:  :Box1:  :Box_grau1: