Das weite Herz des Landes von Richard Wagamese
Herausgeber: Karl Blessing Verlag
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 288 Seiten
ISBN-10: 3896676660
Inhalt:ZitatAls der sechzehnjährige Franklin Starlight herbeigerufen wird, um seinen Vater Eldon, den er kaum kennt, zu besuchen, trifft er auf einen vom Alkohol gezeichneten, dem Tode geweihten Mann. Die beiden machen sich auf den Weg durch das raue Herzland British Columbias und auf die Suche nach einer letzten Ruhestätte, wo Eldon nach Art der indianischen Krieger beerdigt werden will.
Auf der Reise erzählt der Vater dem Sohn seine Lebensgeschichte, die Momente der Verzweiflung genauso wie die Tage der Hoffnung und des Glücks - und so entdeckt Franklin eine Welt, die er nicht kannte, eine Geschichte, die ihm fremd war, und ein Erbe, das er hüten kann.
Meine Meinung:,,Einmal halb tot ist bestimmt besser als für immer halb lebendig."
Dieses eine kurze Zitat aus dem Buch ,,Das weite Herz des Landes" von Richard Wagamese zeigt sicherlich schon, dass man es hier mit keiner einfachen Geschichte zu tun hat. Mir hat dieses Buch eine liebe Lesefreundin (eigentlich mehr als eine) wärmstens empfohlen und deshalb auf meine ,,12 Books für 2025"-Liste gesetzt. Und auch ich konnte mich dem sehr ruhigen, aber auch sehr atmosphärischen Erzählstil des Autoren nicht entziehen und mochte dieses Buch sehr. Am Highlight ist es bei mir allerdings knapp vorbeigeschrammt.
Was mir letztlich am Highlight gefehlt hat, kann ich gar nicht genau sagen. Es ist wohl eher ein Gefühl im Nachhinein, gerade im (eigentlich verbotenen) Vergleich mit anderen Büchern, die mich in diesem Jahr noch mehr begeistern konnten. Vielleicht muss ich mich aber auch erst an die Art und Weise, wie Richard Wagamese Geschichten erzählt, gewöhnen. Er wäre nicht der erste Autor, den ich mit jedem weiteren Werk, das ich von ihm lese, mehr ins Herz schließe.
Sprachlich fand ich das Buch aber wirklich großartig erzählt. Die Bilder, die Atmosphäre waren sofort da bzw. zu spüren. Allerdings fehlt mir ein Hinweis, in welcher Zeit das Buch spielt, es gibt schon Autos, aber irgendwie wirken manche Bilder, manche Szenen wie aus der Zeit gefallen. Vielleicht ist aber auch gerade das die Kunst des Autoren. Die äußerst rauen und wortkargen Dialoge waren äußerst passend zu den Figuren, von denen ich vor allem ,,den Alten" von Anfang an in Herz geschlossen habe. Die Erzählkunst von Richard Wagamese hat mich völlig in eine andere Kultur und Welt entführt und so war es für mich ein Buch, an dem ich mich mit entsprechender Muße und Ruhe richtig festlesen, reinsinken lassen konnte, auch wenn das Buch wirklich nicht immer einfach war. Und auch wenn es für mich knapp am Highlight vorbeigeschrappt ist, so möchte ich es dennoch als Leseempfehlung jedem ans Herz legen, der sich für solche Geschichten interessiert.
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