Malnata von Beatrice Salvioni
Herausgeber: Penguin Verlag
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 272 Seiten
ISBN-10: 3328602712
Inhalt:ZitatEine junge Frau mit einem unbeugsamen Willen. Und eine Gesellschaft, die versucht, sie zu brechen.
Unter der sengenden Sonne der Lombardei im Jahr 1935 begegnet Francesca zum ersten Mal Maddalena, die von allen im Ort nur »Malnata« genannt wird: »Die Unheilbringende«. Francesca – zu Konformität und Gehorsam erzogen – ist sofort fasziniert von dem barfüßigen Mädchen, dessen Hände immer schmutzig sind, die Augen voller Trotz. Entgegen allen Warnungen freundet sich Francesca mit Maddalena an und lernt mit der Zeit, den Lügen der Erwachsenen zu misstrauen. Doch in einer Gesellschaft, die keinen Platz hat für weibliches Freiheitsdenken, ist jedes falsche Wort und jede unfolgsame Tat eine Gefahr ...
Ein aufsehenerregender, vom Feuilleton hochgelobter Roman über die Macht weiblicher Selbstbestimmung und eine Hymne an die Kraft der Freundschaft.
Meine Meinung:Das Buch ,,Malnata" von Beatrice Salvioni ist aufgrund einer begeisterten Rezension auf Booktube und vor allem auch aufgrund des sehr ausdrucksstarken Mädchen-Gesichts auf dem Cover der deutschen Ausgabe bei mir eingezogen. Ich wollte direkt wissen, was in diesem Kopf vorgeht und ob Malnata so ist, wie ich sie mir vorstellte. Und eins ist sicher, Malnata, die eigentlich Maddalena heißt, ist definitiv ein Charakter, den man nicht so schnell vergisst.
Leider wurde das Buch nicht zum dem erhofften Highlight für mich, da waren meine Erwartungen wahrscheinlich etwas zu hoch. Ich hatte eigentlich permanent das Gefühl mehr Beobachterin und weniger mittendrin im Geschehen zu sein, obwohl das Buch in der Ich-Form aus der Sicht von jungen Francesca erzählt ist. Durch diesen Beobachter-Status stellt sich leider nicht die Nähe zu den Mädchen ein. Und auch wenn ich nicht der größte Fan von Jugend-/ Kinderliteratur oder Protagonist*innen im Teenager-Alter bin, bin ich dennoch überzeugt, dass es hier nicht Alter von Malnata und Francesca liegt, sondern wirklich hauptsächlich an diesem Beobachter-Status liegt.
Die Geschichte an sich hat sich schnell und gut lesen lassen und gerade die Entwicklung, die Francesca durch die Freundschaft mit Malnata macht, wie sie lernt für sich einzustehen und den Mund aufzumachen, war extrem spannend zu beobachten. Denn grundsätzlich ist Francesca, die eher wohlbehütet und konservativ aufgewachsen ist, so ziemlich das Gegenteil zur barfüßigen, trotzigen Malnata. Und wahrscheinlich ist sie auch genau deshalb so von Malnata fasziniert. Außerdem gibt es die ein oder andere Szene und auch Figuren bzw. deren Handeln in bestimmten Situationen, die sich richtig in meinen Kopf und in mein Leserherz eingebrannt haben. Von daher ist es definitiv ein Buch, das ich gerne gelesen habe, auch wenn zum Highlight leider etwas gefehlt hat.
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