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Fantasy => Rezensionen => Thema gestartet von: Dante in 20. Juni 2025, 10:04:50

Titel: Brux, Gwènola: 1365 - Das Erwachen (Band 1)
Beitrag von: Dante in 20. Juni 2025, 10:04:50
1365 – Das Erwachen (Band I)
Gwènola Brux
BoD
305 Seiten
978-3-7583-5312-3

Klappentext:

Frankreich im 14. Jahrhundert: das Land ist in Aufruhr. Während die Engländer in ihrem erbarmungslosen Eroberungswahn durch das Land streifen und Vernichtung und Tod verbreiten, erblickt in der Burg de Blois ein Zwillingspaar das Licht der Welt, das dazu bestimmt ist, den Lauf der Geschichte zu verändern. Doch Edward of Woodstock, der blutrünstige schwarze Prinz, steht bereits vor den Toren der Burg und überrennt sie mit seiner unerbittlichen und schwer bewaffneten Streitmacht. Sein grausames Ziel: die Neugeborenen mit dem Schwert zu richten und ihnen ihr Geburtsrecht zu nehmen.
Vom Vater verstoßen und von Druiden entführt, beginnt das Zwillingspaar seine schicksalhafte Reise in den düsteren und magischen Wäldern von Brocéliande. Doch ihre Mutter, die Herzogin Jeanne de Blois, kann den Verlust ihrer Kinder nicht kampflos hinnehmen. Zusammen mit Folkvin, dem Söldnerführer, und zwei weiteren Kriegern aus dem Norden flieht sie aus der Burg, um den Fängen des schwarzen Prinzen zu entkommen und ihre verlorenen Kinder wiederzufinden.
Von Furcht und Hoffnung getrieben, vom Feind verfolgt und von spirituellen Mächten heimgesucht, kämpfen sich die Gefährten verbissen ihren Weg in die Freiheit. Während ihrer Flucht durch den englischen Widersacher entzweit, stellen sie sich am Ende ihrem unausweichlichen Schicksal und trotzen allen Gefahren, bis es einigen von ihnen gelingt, sich einen Weg aus dem von Feinden besiedelten Land zu bahnen.

Mein Eindruck:

Bei ,,1365 – Das Erwachen" handelt es sich um das Debut von Gwénola Brux, die Lesende mit der geplanten Trilogie auf eine Fantasyreise mit historischem Hintergrund nimmt. Den Roman würde ich deswegen nicht in Storica einordnen, da die Handlung um die historischen Personen nach Aussage der Autorin erfunden ist und sie selbst das Hauptaugenmerk auf den Fantasy-Aspekt legt.

Wort- und bildgewaltig taucht man ein in teils wirklich sehr gewaltvolle Begegnungen und lernt die verschiedenen Charaktere kennen, die Jeanne de Dreux auf der Suche nach ihren beiden entführten Kindern begleiten. Gerade gegen Ende ist es nichts für schwache Nerven! Gwénola verzichtet – Gott sei Dank – auf seitenweise Landschaftsbeschreibungen, gibt der Handlung dennoch viel Zeit, sich zu entfalten und spart dafür nicht bei der Schilderung der Atmosphäre zwischen den Menschen, gerade was die Konflikte anbelangt. Nicht selten hatte ich das Gefühl, mittendrin statt nur dabei zu sein.

Die Personenvorstellung zu Beginn des Buches hilft, sich bei den zahlreichen Perspektivwechseln zurechtzufinden.

Mein Fazit:

Wer sehr (!) blutige Szenen, derbe Situationen und düsteres Mittelalter kombiniert mit Mysteriefaktoren (u.a. Erzdruiden und magiebetreibende Heilerinnen) mag, ist hier richtig! Da sich hier und da eine für das 14. Jahrhundert zu modern anmutende Sprache eingeschlichen hat, reicht es für mich nicht ganz zur vollen Punktzahl. Aber ich bin in jedem Fall neugierig auf Band 2.

4,4 von 5 Sterne

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