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Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Kathrin in 27. Juli 2025, 18:35:50

Titel: Franziska Gänsler: Ewig Sommer
Beitrag von: Kathrin in 27. Juli 2025, 18:35:50
Ewig Sommer von Franziska Gänsler

Herausgeber: Kein & Aber
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 208 Seiten
ISBN-10: 3036958819

Inhalt:
ZitatEine junge Mutter kommt mit ihrer Tochter in ein Hotel, in dem schon lange keine Gäste mehr abgestiegen sind. Seitdem die Brände im benachbarten Wald toben, hat der einstige Kurort seinen Reiz verloren. Für Iris, die Besitzerin des Hotels, ist der unerwartete Besuch gleichzeitig willkommene Abwechslung und Grund zur Sorge: Irgendetwas scheint mit der Fremden nicht zu stimmen. Ist sie auf der Flucht vor ihrem Mann? Sollte sie der Frau, die sich nicht immer angemessen um ihre Tochter zu kümmern scheint, helfen? Oder müsste sie das Kind vor ihr schützen? Mit der Zeit kommen sich die beiden Frauen näher und fangen an, die Schatten ihrer Vergangenheit auszuleuchten. Iris ahnt, dass dieser Besuch früher oder später ein jähes Ende finden wird – unklar ist nur, aus welcher Richtung wirklich die Gefahr droht.

Meine Meinung:
So wirklich mein Buch ist ,,Ewig Sommer" von Franziska Gänßler leider nicht geworden Trotz des atmosphäreischen Erzählstils, der feuergeladenen Hitze vor Ort und der allgegenwärtige Gefahr, dass die Waldbrände über den Fluss treten und das Städtchen in Schutt und Aschen legen könnten, kommt das Buch für mich nicht so richtig aus dem Quark. Auch dann nicht, als mit dem Auftauchen von Dorata und ihrer Tochter Ilya gewisse (Psycho-)Thriller-Elemente in die Geschichte kommen, da sie auf der Flucht zu sein scheint. Selbst 50 Seiten vor Schluss musste ich mich immer noch aufraffen weiterzulesen und das Buch ist nun wirklich nicht dick.

Aber ich fand einfach keinen Zugang zu den Figuren und zu der Geschichte und fand den Plot nur mäßig spannend. Vielleicht bin ich aber auch nicht für Dystopien oder an Dystopien grenzende Geschichten gemacht. Zumindest auf mich wirkte das Buch wie eine Dystopie, denn auch wenn wir hier von viel Wald umgeben sind, so waren wir hier in der Gegend noch nicht von einem (weit um sich greifenden, kaum zu bewältigenden) Wandbrand bedroht.

Mitunter denke ich, dass das Buch zu kurz ist. Zu wenig Platz für zu viele Themen. Die Themen, die hier angesprochen werden, werden in meinen Augen zu sehr straight auf den Punkt gebracht bzw. teilweise nur angerissen, dabei hätten sie genau wie die Figuren alle mehr Platz gebraucht, um mich mehr überzeugen zu können. Auch das Ende konnte mich nur bedingt zufrieden stellen. Da dachte ich, jetzt wird es spannend (es wird auch spannender), aber dann platzt der Luftballon nicht mit einem Knall, sondern ihm geht die Luft aus. Wie sich das Ende für Dorata gestaltet macht mir Magenschmerzen, aber zumindest bleibt es somit im Gedächtnis, aber mehr als gerade noch 3 Sterne kann ich nicht vergeben.

Durch die sehr anschauliche und atmosphärische Beschreibung des Settings, der Lage vor Ort, kann ich durchaus sehen, dass die Autorin schreiben kann, aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich noch ein zweites Buch von ihr lesen würde.

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