ZitatGlänzende Spiegel, definierte Körper, legere Flirts am Tresen. Die Protagonistin in Verena Keßlers knalligem Roman liebt ihren neuen Job im MEGA GYM. Es gibt keinen Leistungsdruck, keine Überstunden, dafür liebenswerte Kolleginnen und einen Chef, der stolzer Feminist ist. Alles perfekt, wäre da nicht die klitzekleine Lüge, zu der sie sich im Einstellungsgespräch hat hinreißen lassen. Sie habe kürzlich erst entbunden, hat sie behauptet, und jetzt wollen alle Babyfotos sehen und fragen ständig nach ,,dem Kleinen". Doch erst, als Bodybuilderin Vick auftaucht, wird klar, dass ein erfundenes Kind nicht das einzige Geheimnis dieser verschwiegenen Erzählerin ist. Eine Geschichte über Obsession, Ehrgeiz und die selbstzerstörerische Kehrseite schöner Oberflächen.
Mein Leseeindruck:"Gym" ist ein gesellschaftskritischer Roman, der auf überzogene Art und Weise aufzeigt, wohin übertriebene Selbstoptimierung, Leistungsdruck und Egoismus führen können.
Zu Anfang hatte ich eher den Eindruck, dass es sich hierbei um einen eher witzigen Unterhaltungsroman handelt, doch dann ging der Roman überraschenderweise richtig in die Tiefe - vor allen Dingen als dann die Vergangenheit der namenlosen Protagonistin ins Spiel kam.
Letztendlich hat mich "Gym" gut unterhalten und meine Neugier auf weitere Romane der Autorin geweckt (wie z.B. "Die Gespenster von Demmin" oder "Eva").
[note 2]
Die Gespenster von Demmin kann ich empfehlen , ist aber echt schwere Kost