ZitatAm Ende des Zweiten Weltkriegs wird mitten in Deutschland ein kleiner Junge gefunden, der nichts über sich selbst und seine Herkunft weiß. Sein Alter wird geschätzt, er bekommt den Namen Hartmut und wächst in einem katholischen Kinderheim auf, in dem viel Ordnung und noch mehr Zucht herrscht.
Dort lernt er die etwas ältere Kriegswaise Margret kennen, die ihn Hardy nennt und schon im Heim zu beschützen versucht. Die beiden werden zu einer unverzichtbaren Stütze füreinander und beschließen, sich nie wieder loszulassen.
Doch während sie mit aller Kraft versuchen, gemeinsam das Geschehene zu vergessen und ein normales Leben zu führen, werden die Folgen ihrer Vergangenheit auch für die nachkommenden Generationen bestimmend.
Die kleine Emily leidet unter dem hartnäckigen Schweigen ihrer Urgroßeltern Margret und Hardy, bei denen sie wegen des unsteten Lebenswandels ihrer Mutter aufwächst. Als Jugendliche beginnt sie schließlich, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Wird es ihr gelingen, das Erbe der unverarbeiteten Traumata ihrer Familie endlich aufzubrechen?
Mein Leseeindruck:"Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104" ist ein zutiefst berührender Roman, der mich stellenweise sehr erschüttert hat.
Mir haben ja schon Susanne Abels Vorgänger-Romane "Stay away from Gretchen" und "Was ich nie gesagt habe" sehr gut gefallen, aber ihr aktueller Roman "Du musst meine Hand fester halten, Nr. 104" ist für mich eine Steigerung, die mich mitten ins Herz getroffen hat.
Ein Roman über lebenslange Freundschaft, inniger Liebe, dem Leid der Kriegskinder und Heimkinder in den 1950er und 1960er Jahren - und dass dieses Leid generationenübergreifend auch das Leben der Kinder, Enkel und Urenkel beeinflusst.
Hervorragend recherchiert und auch das Nachwort ist sehr emotional.
Absolute Leseempfehlung für diesen großartigen Roman, der bei mir sicherlich noch lange nachhallen wird.
[note 1]
Zitat von: Inge78 in 02. September 2025, 09:29:41Oh, das klingt aber gut
Danke für deinen Leseeindruck
Ja, unbedingt lesen! :flirt: