1365 – Abgrund (Band II)
Gwènola Brux
BoD, 11.10.2024
332 Seiten
978-3759763792
Klappentext:
Die Reise der Gefährten durch die von Feinden besiedelten Ländereien und Wälder der Bretagne geht weiter. Folkvin, Ivar und Nolwenn flüchten sich in Begleitung der Herzogin Jeanne de Blois auf die kleine Insel Groix inmitten des Atlantiks vor der bretonischen Küste. Während sie auch dort zahlreiche Widrigkeiten und grausame Gefahren bewältigen müssen, hütet Nolwenn ein dunkles Geheimnis, das den Gefährten beinahe zum tödlichen Verhängnis wird.
Währenddessen kämpfen Halfdan und Belana im Lager der Engländer unter der Führung des schwarzen Prinzen Edward of Woodstock ums Überleben, doch eine unverhoffte Begebenheit sorgt dafür, dass Halfdan sein kriegerisches Können unter Beweis stellen kann.
Der Druide Marzin hingegen folgt in Begleitung eines nubischen Mönches den Spuren der verschollenen Zwillinge. Wird es ihm gelingen, sie ausfindig zu machen oder kommt ihm der blutrünstige Prinz Edward zuvor?
Mein Eindruck:
Bei ,,1365 – Abgrund" handelt es sich um Band 2 der mehrbändig geplanten Reihe um Jeanne de Belleville und ihre Zweckgemeinschaft mit u.a. Halfdan und Folkvin. Gwènola Brux nimmt Lesende erneut mit auf eine Fantasyreise mit historischem Hintergrund, die wieder mit sehr viel gewaltvollen Begegnungen aufwartet. Erneut wort- und bildgewaltig wird die Bretagne des 14. Jahrhunderts geschildert.
Man sollte Band 1 (,,Das Erwachen") gelesen haben, um sich a) inhaltlich zurechtzufinden und b) den Erzählstil der Autorin kennengelernt zu haben: Gwènola Brux spannt ihren Spannungsbogen mit langen Sätzen – das muss man mögen; hier und da hätte ich mir doch den einen oder anderen Punkt gewünscht, allein, um gefühlt eine Verschnaufpause zu bekommen, wenn man vor lauter Spannung unbemerkt die Luft angehalten hat. Für Lesende, die Band 1 schon gelesen, für gut befunden und daher zu Band 2 gegriffen haben, dürfte der Erzählstil und die hier und da für das 14. Jahrhundert zu modern anmutende Sprache also keine Überraschung sein. Es gibt einiges zu "verdauen" - schwache Nerven sollte man nicht haben.
Wer kein Freund von seitenweise Landschaftsbeschreibungen ist, dürfte sich auch mit ,,1365 – Abgrund" wieder sehr wohl fühlen: Gwènola Brux gibt der Handlung viel Zeit, sich zu entfalten, in dem sie ihr Hauptaugenmerk auf die Schilderung der Atmosphäre zwischen den Menschen legt – man ist wieder ,,mittendrin statt nur dabei".
Mein Fazit:
Wer blutige Szenen, derbe Situationen und düsteres Mittelalter kombiniert mit Mysteriefaktoren (u.a. Erzdruiden und magiebetreibende Heilerinnen) mag, ist auch hier wieder richtig! Wegen der bereits erwähnten für mich zu modern anmutenden Sprache reicht es für mich nicht zur vollen Punktzahl. Aber ich bin in jedem Fall neugierig auf Band III
3,8 Sterne von 5
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