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Unterhaltung => Rezensionen => Thema gestartet von: Inge78 in 23. Oktober 2025, 11:46:21

Titel: Beatrix Gerstberger - Die Hummerfrauen
Beitrag von: Inge78 in 23. Oktober 2025, 11:46:21
ZitatSommer in Maine: wo Vergangenheit auf Gegenwart trifft

»Ich kann dir nichts über das Meer beibringen«, hatte Ann einmal zu Mina gesagt. »Du spürst es oder eben nicht. Am Ende ist es mit dem Meer wie mit dem Leben, man muss alles allein herausfinden. Andere können dich auf dem Weg nur begleiten.«

Die Sommer ihrer Kindheit verbrachte Mina jedes Jahr auf einer kleinen Insel in Maine, gemeinsam mit ihren Eltern und dem großen Bruder. Auf Eagle Island fühlte sich das Leben frei und leicht an: Mina streifte mit dem Fischerjungen Sam durch die Kiefernwälder, sammelte Muscheln und Vogelfedern, während die Erwachsenen die Tage am Strand und auf Gartenpartys vorbeiziehen ließen. Doch ein schicksalhafter Sommertag veränderte alles, die Wege von Mina und Sam trennten sich.

Ein eindringlicher und berührender Roman über eine große Liebe, die für immer im Schatten der Vergangenheit steht

Nun, fast zwanzig Jahre später, ist Minas Familie durch den plötzlichen Tod des Bruders zerbrochen. Sie hat allen Halt verloren, auch sich selbst ist sie fremd geworden. Und sie weiß: Ihre Suche nach sich selbst muss an jenem Ort beginnen, an dem sie zum letzten Mal glücklich war. In Maine, so hofft sie, wird sie endlich herausfinden, warum die Familie die Insel nach diesem Sommer für immer verließ und nie wieder zurückkehrte.

Stürmisch wie das Leben, tief wie das Meer

Mina strandet in einem Hummerfischerdorf bei den beiden Fischerinnen Ann und Julie. Die 72-jährige Ann lebt seit der Trennung von ihrer Lebensgefährtin allein in einem großen Haus am Wasser, nur ein seltener blauer Hummer namens Mr. Darcy leistet ihr Gesellschaft. Julie ist Mitte 50 und musste sich ihren Platz in der männlich geprägten Dorfgemeinschaft hart erkämpfen. Sie packt an, wo es nötig ist und nimmt kein Blatt vor den Mund, aber ihre Gefühle für den Fischer Nat kann sie aufgrund alter Verletzungen nicht zulassen.

Der raue Alltag der Hummerfischerinnen wird zum Schauplatz eines inspirierenden Romans über Liebe, die Kraft weiblicher Gemeinschaft – und die Frage, ob die Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt

Mit Ann und Julie fährt Mina hinaus aufs Meer, von ihnen erfährt sie Wärme und ein noch nie gekanntes Gefühl von Zugehörigkeit. Dann begegnet sie jedoch Sam wieder. Die tiefe Verbindung aus Kindheitstagen ist vom ersten Moment an wieder spürbar: Mina und Sam verlieben sich leidenschaftlich ineinander. Aber auch Sam kämpft mit seiner Vergangenheit, denn auch seine Familie war nach jenem schicksalhaften Sommer nicht mehr die, die sie einmal war.

"Lebe im Sonnenschein, schwimme im Meer, trinke die wilde Luft."

Autorin Beatrix Gerstberger erzählt die Geschichte zweiter Hummerfrauen an der Küste von Maine. Eines Tages erscheint Mina, eine junge Frau die ihre Kindheit an der Küste verbracht hat und auf der Flucht vor ihrem Leben ist und auf der Suche nach Antworten. Ann und Julie nehmen die Frau auf und die Drei werden zu einer festen Gemeinschaft, wobei jede Frau ihre ganz eigenen Ängste und Sorgen hat.

Das Buch war ein nettes Lesevergnügen, was mir insgesamt etwas zu oberflächlich geblieben ist. Ich mochte es vor Allem über ältere Frauen zu lesen, über ihre Probleme in einem vermeintliche Männerberuf und ihre ganz privaten Probleme.
Das Geheimnis der Vergangenheit kam mir leider zu kurz, da hätte ich gerne mehr gelesen. Und auch die Frauen und ihre Geschichte hätten gerne etwas mehr Tiefe haben können.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht zu lesen und so liest sich das Buch gut weg. Auch mochte ich den Humor und über Ann und Julie habe ich wirklich oft lächeln müssen beim Lesen.

Gute Unterhaltung, nicht zu seicht. Kann man lesen, muss man aber meiner Meinung nach nicht. Ich glaube nicht, dass mir die Geschichte nachhaltig in Erinnerung bleiben wird.

Warum das Buch auf der Shortlist zum Lieblingsbuch der Unabhängigen steht ist mir nicht ganz klar. Aber über Geschmack lässt sich ja nicht streiten, nur nett diskutieren.
Ich denke dass das ein Buch ist, was "wenig-Lesern" gut gefallen wird

[note 3]