Jägermond - Im Auftrag der Katzenkönigin - Andrea Schacht

Begonnen von Kathrin, 07. August 2013, 17:52:05

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Kathrin

[isbn]3764531088[/isbn]   
Jägermond - Im Auftrag der Katzenkönigin
Andrea Schacht
Fantasy - Katzenroman
Seiten: 448
Verlag: Penhaligon
Preis: 14,99 Euro

Inhalt:
Eigentlich ist die manchmal etwas tapsige Katze Che-Nupet der Ansicht, dass sie bereits genug Abenteuer erlebt hat. Immerhin war sie maßgeblich daran beteiligt, die Intrigen des ruchlosen Imhotep zu durchkreuzen. Doch nun wird Che-Nupet erneut aus dem magischen Katzenreich Trefélin in die Welt der Menschen geschickt. Es soll ein ruhiger, gemütlicher Ausflug werden. Sie ahnt nicht, dass sie und ihre Freundinnen dort bereits von dem hinterhältigen Kater Shepsi erwartet werden, bis es für eine von ihnen zu spät ist. Doch niemand sollte sich von Che-Nupets zur Schau getragener Gemütlichkeit täuschen lassen. Ihr Zorn kann schrecklich sein!

Meine Meinung:
Das Reich der Katzenkönigin – endlich hat es mich wieder. Was habe ich mich auf die Rückkehr in die Welt von Feli, Finn, Che-Nupet und Nefer gefreut und es wurde wieder so schön, wenn nicht gar schöner! Schön nach wenigen Seiten war mir klar, das Buch ist viel zu kurz, denn ich verschlinge diese Geschichte wie meine Katzen ihr Futter, und die sind ganz schön schnell...und ungeduldig was den Nachschlag angeht...könnte sein, dass ich das auch werde, ungeduldig, denn ich will auch noch einen Nachschlag, mindestens einen. Und eins ist mal sicher, genügend Potential bietet dieses Geschichte allemal für weitere Romane unter dem Jägermond!

Im Reich der Katzenkönigin ereignen sich seltsame Todesfälle. Zwei tote Katzen werden in den Witterlanden gefunden, getötet, so wie es aussieht durch Schlangenbissen. Aber wie kann das sein. Die Zugänge zu den Schlangen sind versiegelt und eigentlich dürfte es keine Schlangen mehr in Trefélin geben. Hat jemand diese Zugänge geöffnet? Während Nefer mit Hilfe von Sem, Pepi und Ani diese Todesfälle untersuchen soll, schickt Majestät Che-Nupet (als ,,normale" Hauskatze) zusammen mit den Hofdamen Seba und Tija (in Menschengestalt) in die Menschenwelt, sie sollen neue Kopftücher besorgen. Dort gelingt es Che-Nupet Kontakt zu ihrer Freundin Feli und zu Finn aufzunehmen. Doch das sind nicht die einzigen Bekannten, die sie dort wiedertrifft. Vor einem Wiedersehen mit Nathan, dem Förster hat Che-Nupet Schiss und versucht es zu vermeiden. Das Zusammentreffen mit Sepp Sebusch, hatte aber wohl niemand auf der Rechnung, ein Wiedersehen das für eine der Hofdamen tödlich ausgeht, während die andere schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird. Tija hat ein Bein verloren und kann letztlich nur überleben, wenn sie zurück in ihre Heimat, nach Trefélin, kehren kann, was ihr mit Hilfe von Feli und Che-Nupet auch gelingt, und Feli darf das wundervolle Reich der Katzenkönigin ein zweites Mal besuchen, diesmal als wunderschöne, große Trefélin-Katze.

Der zweite Roman von Andrea Schacht in der Jägermond-Reihe bietet wieder alles, was mein Leserherz begehrt. Ich werde entführt in eine wunderschöne Welt, die ich riechen, schmecken und fühlen kann und aus der ich nie wieder weg möchte. Es war absolut wunderbar Feli dabei zusehen zu dürfen, wie sie ihre Erfahrungen als Katze macht. Ich hätte gerne mit ihr getauscht. Oder sagen wir mal so, ich würde gerne mal Urlaub in Trefélin machen und ein bissl mit Schnuppel rumhängen, mit Nefer kuscheln...

Ja, ich denke vor allem Nefer hat es mir angetan. So sehr ich Che-Nupet auch liebe (sie steckt wirklich in jeder Ecke meines Gehirns) Nefer ist die Samtpfoten, der mir persönlich am präsentesten ist.Wwenn ich die Augen zu mache und an die Katzenpersönlichkeiten dieses Buches denke, dann seh ich Nefer ... ...und fang zu sabbern an, so ein schöner und so ein wundervoller Kerl. Und ich konnte auch wieder herrlich über ihn und Sem lachen. Allerdings hat er mir in seiner unglücklichen Liebe zu Feli schon auch leid getan. Und dann wird er von den Weibsleuten auch noch so geärgert und bekommt das pinkfarbene Hello-Kitty-Kopftuch. Das war schon arg garstig...aber sooooo lustig. Und letztendlich tut dieses Kopftuch seiner Schönheit keinen Abbruch! Aber ich hatte auch Angst um unseren Hübschen. Sein Kampf mit der Schlange war super spannend.

Neben den bekannten Figuren aus Band 1 gibt es aber auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten aus anderen Andrea-Schacht-Büchern. Ich habe zwar die Pantouffle-Geschichte noch nicht gelesen, aber mir war sofort klar, auf wen die Autorin mit Pu-Shen angespielt hat. Und es gibt auch ein Wiedersehen mit dem alten Herrn Buchbinder aus ,,Der Ring der Jägerin", der jetzt als Kater in Trefélin leben darf.

Aber auch bei neuen Figuren hatte die Autorin wieder wundervolle Ideen! Da wäre zum einen Tanguy, der Neffe von Nathan, der eine besondere Verbindung zu einem Berglöwen zu haben scheint. Wie genau die geartet ist, wurde aber, wenn ich mich recht erinnere, in diesem Buch noch nicht geklärt.  Und dann Che-Nupets umtriebige Tanten Sechmet und Bastet. Grandiose Idee, wie diese beiden ägyptischen Göttinnen  die Figuren manipulieren und herumschieben in der Geschichte, wie Figuren auf einem Schachbrett. Gerade Sechmet finde ich dabei äußerst spannend und umtriebig!

Tja und dann sind da noch Che-Nupets Eltern. Oh man, was für Figuren. Boah, was war ich böse auf die Mutter. Was kann denn ihr Kind für die ganze Affaire um Vater und Mutter. Das ist so fies, dass Schnuppel so zu leiden hat. Wirklich heftig, diese Sheshat. Dass Sheshat so ist, wie sie ist, hat vermutlich seine guten Gründe. Nicht dass es ihr Verhalten entschuldigen würde, aber da wird wohl einiges zwischen ihr und Schnuppels Vater vorgefallen sein, das sie so hat werden lassen. Die Frage ist nur, ob sie das Andrea Schacht - sprich uns - jemals erzählen wird. Schnuppels Vater hingegen, boah, Hammer! Jetzt wird auch klar, warum Schnuppel so anders ist. Schnuppels Vater ist einfach nur toll! Da hat bei mir alles gekribbelt, das war Fantasy pur. Ich liebe solche Figuren, die ein wenig kryptisch sind. Der passt perfekt zu seinen beiden Schwestern. Ich will mehr davon!!!!!!!

Leider endet das Buch nach 413 Seiten. Ich hätte noch ewig in dieser Welt schwelgen können. Aber ich bin auch begeistert, dass dieses Buch, auch wenn fürs erste alle Probleme gelöst sind, so viel Potential für eine Fortsetzung bietet. Mit Imhotep wird nach wie vor zu rechnen sein, aber auch mit Shepsi. Dem traue ich auch als kleiner Kater in der Menschenwelt einiges zu. Er ist ja nicht dumm. Und schön ist er bestimmt auch, so wie er beschrieben wird. Wenn der irgendwo aufgegriffen wird und in ein Tierheim oder eine Pflegestelle kommt, dann wird er bestimmt schnell ein Zuhause finden, so dass er schon mal nicht hungern muss und dann kann er in aller Ruhe seine Rachepläne weiterspinnen. Auch Tanguy bietet Potential für weiteren Lesestoff, zum einen wg. der Verbindung zu diesem Berglöwen, aber auch als mögliche Konkurrenz für Finn in Sachen Feli. Da kann Andrea Schacht meiner Meinung nach noch viel rausholen. Genau wie aus Schnuppel, ihren Kräften, ihren Geheimnissen und ihrer illustren Verwandtschaft. Und dann mein eigener Gedanke, ob es auch Kinder zwischen Trefélinkatzen und Menschen geben könnte. Finn hatte was mit Seba...hätte sie von ihm als Menschenfrau empfangen können? Hätte Feli von Nefer empfangen können, wenn sie sich auf ihn in Katzengestalt eingelassen hätte? Was wären das für Kinder geworden? Katzen in Trefélin und Menschen in der Menschenwelt? Hätten die vielleicht gar keinen Wandlungsring mehr benötigt um die Gestalt zu wechseln?

Vielen lieben Dank, Andrea Schacht für dieses wunderbare Lesevergnügen. Ich drücke die Daumen, dass der Verlag von der Trefélin-Welt genauso begeistert ist, wie ich und viele andere Leser. Und hoffentlich kapieren einige Buchhandlungen beim nächsten Teil dann auch, dass diese Bücher nichts, aber auch gar nichts bei den Vampirbüchern zu suchen haben.

Bewertung:
[note1]
Rock the Night!