Caroline Wahl - Windstärke 17

Begonnen von Esmeralda, 23. Juli 2024, 23:58:47

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Esmeralda

ZitatIda hat nichts bei sich außer dem alten, verschrammten Hartschalenkoffer ihrer Mutter, ein paar Lieblingsklamotten und ihrem MacBook, als sie ihr Zuhause verlässt. Es ist wahrscheinlich ein Abschied für immer von der Kleinstadt, in der sie ihr ganzes bisheriges Leben verbracht hat. Im Abschiednehmen ist Ida richtig schlecht; sie hat es vor zwei Monaten nicht einmal auf die Beerdigung ihrer Mutter geschafft. Am Bahnhof sucht sie sich den Zug aus, der am weitesten wegfährt – auf keinen Fall will sie zu ihrer Schwester Tilda nach Hamburg –, und landet auf Rügen. Ohne Plan, nur mit einem großen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld im Bauch, streift sie über die Ostseeinsel. Und trifft schließlich auf Knut, den örtlichen Kneipenbesitzer, und seine Frau Marianne, die Ida kurzerhand bei sich aufnehmen. Zu dritt frühstücken sie jeden Morgen Aufbackbrötchen, den Tag verbringt Ida dann mit Marianne, sie walken gemeinsam durch den Wald oder spielen Skip-Bo, abends arbeitet Ida mit Knut in der »Robbe«. Und sie lernt Leif kennen, der ähnlich versehrt ist wie sie. Auf einmal ist alles ein bisschen leichter, erträglicher in Idas Leben. Bis ihre Welt kurz darauf wieder aus den Angeln gehoben wird.

Mein Leseeindruck:
"Windstärke 17" ist der Fortsetzungsroman zu Caroline Wahls Debütroman "22 Bahnen", den ich sehr gerne gelesen habe.

Die Geschichte von Tilda in "22 Bahnen" hatte mich sehr berührt und ich wollte nun natürlich wissen, wie es für ihre kleine Schwester Ida weitergeht.
Und was soll ich sagen?!
"Windstärke 17" hat mich sogar noch ein wenig mehr berührt - er ist um einiges tragischer als "22 Bahnen", macht das Ganze aber aus meiner Sicht so authentisch.

Ich habe Ida, Marianne, Knut und Leif auf jeden Fall sehr ins Herz geschlossen und würde mich über ein Wiedersehen sehr freuen.

[note 2+]
Life is too short to read bad books. 

Inge78

"Das ist mein Leben und nicht deins"
Ida, Tildas kleine Schwester, kennt man als Leser bereits aus "22 Bahnen"
Es sind ungefähr 10 Jahre vergangen und wir erleben Idas Flucht nach Rügen nach dem Tod der Mutter.
Ida und Tilda sind mit bereits im Vorgänger Buch sehr ans Herz gewachsen, umso mehr freue ich mich, die Beiden wieder zu treffen. Idas Geschichte ist deprimierend aber es gibt auch Hoffnungsschimmer. Schön auch zu erfahren, was mit Tilda weiter geschehen ist, auch wenn sie hier eher eine Randfigur bleibt leider. Ich mag den Schreibstil der Autorin, dieses vorlaute, freche, diese Tiefe der Worte und dabei liest es sich trotzdem so locker leicht. Großartig auch die Beschreibung der Ostsee, man ist mittendrin. Man sollte "22 Bahnen" schon gelesen haben, denn erst dann kann man sich wohl erst so richtig einfühlen in die Charaktere.
Das Ende kam viel zu schnell, ich wäre gerne noch länger bei Ida und bei Tilda geblieben.

[note 2+]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

sisquinanamook

Ich hatte das Wochenende ein bisschen Zeit und so hab ich das Buch gestern in einem Tag durchgesuchtet.

Auch ich hab mich sehr gefreut auf Tilda und Ida zu treffen.
Ich fand das Buch sehr intensiv und Ida tat mir an vielen Stellen wirklich Leid, wie sie mit sich selbst und ihrer Wut kämpft.

Es ist schwierig eine Rezi zu schreiben, ohne zu viel zu verrate.
Es ist viel Inhalt für so wenige Buchseiten, was das Buch sehr intensiv macht.

Ich würde auch empfehlen, 22 Bahnen zuerst zu lesen, um auch alle Anspielungen richtig mitzubekommen und einsortieren zu können.

Note: 2+
Viele Grüße
Daniela