Kinkel, Tanja: Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin

Begonnen von Dante, 12. Mai 2025, 10:38:32

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Dante

Manduchai – Die letzte Kriegerkönigin
Droemer Knaur 2016
ISBN 978-3-426-30489-1
593 Seiten

Klappentext:
Eine Frau übernimmt das Erbe Dschingis Khans und kämpft gegen das mächtige China.

Asien, 15. Jahrhundert. Geboren in völliger Machtlosigkeit, entscheiden zwei außergewöhnliche Frauen, ihr Volk besser führen zu können als die Generäle, Khane und Kaiser ihrer Zeit. Manduchai wird zur Königin der Mongolen, Wan die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron. Ihre Wege verlaufen so unterschiedlich wie Tag und Nacht, und das Schicksal scheint häufig gegen sie zu sein. Doch als sich die beiden nach Jahren der Intrigen und Kriegen, nach Siegen und Verlusten gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weitergeht


Zum Inhalt:
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, in einer Zeit der Männer, greifen in Asien zwei Frauen nach der Macht: Manduchai, Königin der Mongolen und Wan, die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron. Sie sind die mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit - zu einem hohen Preis: Manduchai muss sich gegen ungeheure Widerstände bis an die Spitze der Mongolenheere kämpfen. Ihr gefährlichster Rivale dabei ist ausgerechnet ihre große Liebe; doch es gelingt ihr, und sie kann das Volk Dschingis Khans noch einmal zur alten Größe führen. Wan wiederum war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, ehe sie in den Rang der kaiserlichen Konkubine Aufstieg und zur wahren Herrscherin Chinas wurde; trotzdem musste sie tagtäglich um die Gunst des Kaisers gegen Eunuchen, Minister, Kriegsherren und junge schöne Rivalinnen kämpfen; doch erst in Manduchai erkennt sie die ebenbürtige Gegnerin, die ihr gerade geformtes Reich gefährdet und gibt den Neubau der vollkommen verfallenen großen Mauer in Auftrag.


Meine Meinung:
,,Manduchai" ist nach ,,Die Puppenspieler" mein zweites Buch von Tanja Kinkel. Ich habe den Mongolen-Roman im Rahmen der BamLit 2025 (Bamberger Literaturfestival) nach einer Lesung von Tanja Kinkel aus ihrem aktuellen Buch ,,Im Wind der Freiheit" entdeckt, und war neugierig aufgrund ihrer Schilderungen zur Herangehensweise in Sachen Recherche: sie ist tatsächlich in die Mongolei gereist und stand u.a. vor dem Denkmal Manduchais!

Mich hat der historische Roman gefesselt, eine in anderen Rezensionen bemängelte Länge sowohl der Handlung als auch mancher Sätze konnte ich nicht feststellen – es ist ein historischer Roman über das 15. Jahrhundert (1448 bis 1480) mit entsprechend passendem Sprachstil und entsprechender Sozialisierung. Mir hat so mancher Schlagabtausch große Freude bereitet. Erzählt wird die Geschichte der historisch belegten Mongolen-Kriegerin Manduchai auf der einen, die der Kinderfrau des chinesischen Kronprinzen Whan sowie des Eunuchen Ma Jing auf der anderen Seite – ein geschickt verwobener Roman mit einer bemerkenswerten und fesselnden Tiefe. Besser als BerndP am 07.01.2015 kann man es m.E. nicht beschreiben: ,,Tanja Kinkel versteht es meisterhaft, uns zwei Kulturen mit ihren komplexen und nach unserem heutigen Verständnis oft grausamen Regeln vorzuführen. Mit Manduchai und Wan schenkt sie uns Lesern zwei Protagonistinnen, mit denen man uneingeschränkt mitfiebert, auch wenn sie alles andere als strahlende Lichtgestalten sind."


Ein Satz, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist : ,,Nicht wer wenig hat, sondern wer viel wünscht, ist arm."

Wer Romantik sucht und Schwierigkeiten hat mit teils doch sehr grausamer Rechtsprechung, ist mit einem anderen Roman besser bedient – wer aber eintauchen will in chinesische aber vor allem mongolische Geschichte und Kultur, dargestellt in gut recherchierten, authentischen, greif- und begreifbaren Charakteren, ist hier richtig.

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Instagram: @susanne_pilastro_books

sisquinanamook

Ich hab das Buch vor ein paar Jahren gelesen und mochte es auch sehr.

Deine Rezi trifft es auf den Punkt finde ich.

Für mich war "Manduchai" das erste, aber nicht letzte Buch der Autorin.
Viele Grüße
Daniela

Dante

Danke. Ich war selbst überrascht, wie gut es mir gefallen hat. Ich weiß aber auch, dass es der richtige Zeitpunkt des Lesens war. Ich habe im wahrsten Sinne viel Zeit und aktuell nicht viel zu tun. In einem gehetzten Alltag - glaube ich - hätte ich nicht so schnell eintauchen können. Das farbenfrohe Cover hat förmlich gerufen "lies mich!" Alle anderen kauften ja das eigentliche Buch. Mich persönlich hat Manduchai in dem Moment viel mehr gereizt.
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Inge78

Das Buch habe ich mal auf dem SUB gehabt, habe es angelesen und kam nicht rein und ich meine, ich habe es auf dem Büchertrödel verkauft
Jetzt macht ihr mich aber neugierig
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf