Anne Gesthuysen - Vielleicht hat das Leben Besseres vor

Begonnen von Esmeralda, 16. Dezember 2024, 12:33:14

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Esmeralda

ZitatIn der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein laufen die Vorbereitungen für das jährliche Spargelfest auf Hochtouren. Während die Zelte aufgebaut werden und der Chor rund um Ottilie Oymann über »diskriminierungssensible Sprache« in alten Liedtexten streitet, hat die Pastorin Anna von Betteray ganz andere Sorgen. Raffaela, ein Mädchen, das seit einem Unfall geistig behindert ist, liegt im Koma. Sie wurde bewusstlos aufgefunden, niemand weiß, was passiert ist. Umso mehr brodelt die Gerüchteküche. Wurde das Mädchen Opfer einer Gewalttat? Stecken Drogendealer oder Spargelstecher dahinter?

Die Polizei folgt den spärlichen Spuren, das Dorf ermittelt eifrig mit. Auch ihre eigene Familie bereitet Anna Kummer: Ihre Schwester Maria kämpft mit ihrer Sucht und Ängsten, ihr Neffe Sascha sucht nach Halt, und ihre Mutter versucht ständig, sie zu verkuppeln. Als unvorhergesehene Ereignisse die Familien zusammenbringen, zeigt sich: Hoffnung kann blühen, wenn man es am wenigsten erwartet.

Mein Leseeindruck:
"Vielleicht hat das Leben Besseres vor" ist der Folgeroman zu "Wir sind schließlich wer", den ich 2021 gelesen habe und der mir damals - rückblickend - auch schon nicht so sehr zusagte.

Schade! Denn die anderen Romane von Anne Gesthuysen wie z.B. "Mädelsabend" oder "Wir sind doch Schwestern" habe ich richtiggehend geliebt.

Dieser neue Roman hat mich jedoch eher enttäuscht und ich empfand ihn sogar als 'zu bemüht' und 'zu klischeehaft'. Das lag vor allen Dingen an der Menge an verschiedenen Themen, die die Autorin angerissen hat (wie z.B. Alkoholismus, Homosexualität, Polítical Correctnes), die dann aber nicht weiter vertieft wurden, sondern eher lapidar abgehandelt wurden.

[note 3-]
Life is too short to read bad books. 

Annette B.

Zitat von: EsmeDieser neue Roman hat mich jedoch eher enttäuscht und ich empfand ihn sogar als 'zu bemüht' und 'zu klischeehaft'. Das lag vor allen Dingen an der Menge an verschiedenen Themen, die die Autorin angerissen hat (wie z.B. Alkoholismus, Homosexualität,

Da sagst du was Esme !!!
Genau diese Enttäuschung kann ich sehr gut verstehen. :schmusen:  Es werden grade mal wieder immer die gleichen gesellschaftlichen Probleme thematisiert, aber nie mit der nötigen Sorgfalt vertieft.

Mir kommt es langsam so vor, als ob die Verlage den Autoren vorschreiben:

1. In jedem neuen Buch muss es mindestens EIN gleichgeschlechtliches Paar mit
  Problemen geben.
2. Es muss im selben Buch mindestens einen Suchtkranken geben!
3. Es muss mindestens eine schaurige Kindheitsgeschichte in dem Buch vorkommen.
4. Es muss eine tragische oder komplizierte Lovestory vorkommen.
5. Es muss viele dramatische Wendungen geben.

u.s.w. und so fort.

ABER das Buch darf nicht mehr als 400 Seiten haben, besser weniger damit der Druck nicht zu teuer wird.

Das Ende vom Lied sind dann immer mehr Handlungsstränge mit vielen Protagonisten und Schicksalen, die nicht mehr nachvollziehbar sind für den Leser und zum Schluss oft unvollendet oder konstruiert wirken.

Irgendjemand hatte hier mal gesagt, dass man förmlich von einem Themen-Hype sprechen könnte auf den sich schlagartig alle Verlage und Autoren stürzen, sobald ein Thema bestimmte Verkaufszahlen erzielt.

Vielleicht würden weniger Neuerscheinungen im Jahr zu mehr Lesegenuss führen.

Ich weiß es nicht...  :nixweiss1: 
Liebe Grüße Annette

Esmeralda

Das hast Du wunderbar in Worte gefasst, Annette.  :schmusen:
Genau so empfinde ich es auch!
Life is too short to read bad books.