Susanne Gregor - Halbe Leben

Begonnen von Esmeralda, 28. April 2025, 11:19:11

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Esmeralda

ZitatKlara ist tot, beim Wandern abgestürzt. Bei ihr war nur Paulína, eine Slowakin, die Klara nach dem Schlaganfall ihrer Mutter eingestellt hat. Endlich war die Mutter versorgt gewesen. Klara konnte sich wieder ihrer Karriere widmen, ihr Mann seine Freiheit genießen. Paulínas eigene Kinder wurden in der Zwischenzeit in der Slowakei von der Schwiegermutter betreut. Alles wunderbar organisiert, alles ganz einfach. Alle mochten Paulína, dankten ihr mit großzügigen Geschenken für Dienste und Extradienste. War man nicht eigentlich sogar schon befreundet?
In einer klaren, unprätentiösen Sprache widmet sich Susanne Gregor den großen Themen, die uns alle betreffen, und erzählt von der Ungleichheit – zwischen zwei Frauen, zwischen zwei Leben.


Mein Leseeindruck:
"Halbe Leben" ist ein eher ruhiger Roman über Schuld, Zerrissenheit und Grenzen - sowohl aufgabentechnischer als auch emotionaler Natur - zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer; wobei aber Verständnis für beide Seiten vermittelt wird.

Mit viel Feingefühl beschreibt Susanne Gregor vom ungleichen Machtverhältnis zwischen der osteuropäischen Pflegekraft Paulina und dem österreichischen Ehepaar Steiner, insbesondere Klara.
Durch die wechselnden Erzählperspektiven kann man sich gut in die jeweiligen Protagonisten hineinversetzen.

[note 2]
Life is too short to read bad books.