Clare Leslie Hall: Wie Risse in der Erde

Begonnen von Kathrin, 21. November 2025, 09:25:52

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Kathrin

Clare Leslie Hall: Wie Risse in der Erde

Herausgeber: Piper
Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 400 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3492073344

Inhalt:
Als Siebzehnjährige verliebt sich Beth in den schönen und klugen Gabriel. Am Ende eines leidenschaftlichen, flirrenden Sommers jedoch zerbricht ihr Glück. 13 Jahre später lebt Beth glücklich mit ihrem Mann auf einer Farm. Sie kümmern sich aufopferungsvoll um Land und Tiere und genießen ihre noch immer große Liebe. Doch dann kehrt Gabriel mit seinem Sohn Leo in das Dorf zurück und reißt alte Wunden auf. Beth hat einen Sohn verloren – damals war er so alt, wie Leo jetzt. Ihre Gefühle brechen mit Wucht über sie herein, und sie trifft eine Entscheidung, die verheerende Folgen hat. Ein Mensch wird sterben, und ein anderer wird dafür büßen. Doch wer wirklich die Schuld trägt, bleibt bis zum Schluss das große Geheimnis dieses herausragenden Romans.

Meine Meinung:
,,Wie Risse in der Erde" von Clare Leslie Hall gehört zu den Romanen, an denen man im ersten Halbjahr 2025 kaum vorbeigekommen ist. Sie waren in jedem Buchladen und auf vielen Social Media Kanälen ständig präsent und wurde sehr oft empfohlen. Umso mehr wundert es mich, dass es in meiner Buchbubble – vor allem in Buchrebellin-Forum – noch nicht besprochen wurde.

Erzählt wird die Geschichte von Beth, die mit 17 Jahren im Sommer 1955 einen unvergesslichen Sommer mit ihrer ersten großen Liebe Gabriel verbringt. Doch die Beziehung zerbricht und 13 Jahre später ist Beth glücklich mit Frank verheiratet und bewirtschaftet zusammen mit ihm eine Farm. Als Gabriel eines Tages in seine Heimat zurückkehrt, gerät Beth in einen Gefühlsstrudel und muss weitreichende Entscheidungen treffen. Der Roman wird über drei verschiedene Ebenen erzählt. Zum einen gibt es die beiden Zeitstränge 1955 und 1968, aber es gibt auch Kapitel, die mit ,,Der Prozess" überschrieben sind und diese Kapitel machen die Geschichte spannenden, denn es ist klar, dass ein Mensch sterben musste, aber wir wissen nicht wer und wir wissen nicht was genau passiert und wer den Tod zu verantworten hat.

Ich bin trotz der ,,drohenden" Liebesgeschichte von Beth und Gabriel, die einen großen Teil des Buches ausmacht, grandios gut in die Geschichte reingekommen.Clare Leslie Hall hat einen mitreißenden Erzählstil, die Film im Kopfkino springt sofort an und die Spannung, die erzeugt wird, lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. Die Bilder, die Geschichte und das Ende des Romans habe ich auch nach knapp einem halben Jahr, nachdem ich das Buch gelesen habe, noch gut im Hinterstübchen abgespeichert, weshalb das Buch für mich zu den wirklichen guten Büchern des eher mauen Lesejahres 2025 gehört. Mag sein, dass die Liebesgeschichte dem ein oder anderen Lesenden zu kitschig ist, aber ich fand es gut zu ertragen, da mich der zweite Erzählstrang und ,,Der Prozess" deutlich mehr mitfiebern lassen.

Ab einem gewissen Punkt lässt sich jedoch erahnen, wie die Geschichte ausgehen wird und wer für den Tod eines Menschen verantwortlich ist und ich bin mir nach wie vor nicht sicher, ob mir diese Wendung wirklich gefällt. Andererseits endet das Buch sehr versöhnlich, zumal ich mich die ganze Zeit gefragt habe, wie die Autorin das Buch für alle Beteiligten weitestgehend zufriedenstellend abschließen würde. Sie hat es gut gemacht, auch wenn mir das Buch im Endeffekt leicht ,,drüber" in der Dramatik der Ereignisse war und es deshalb für mich nicht ganz zu einem Highlight gereicht hat. Aber die Autorin hat mir spannende Lesestunden beschert, weshalb ich es gerne weiterempfehle.

Bewertung:
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Rock the Night!

Inge78

Auf das Buch freue ich mich tatsächlich auch schon sehr und nach deiner Rezi noch mehr
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf