Schwarze Frau vom Nil - Brigitte Riebe

Begonnen von Kathrin, 16. September 2010, 12:29:57

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Kathrin

[isbn]3426620596[/isbn] Verlag: Droemer-Knaur
ISBN: 3426620596
Seiten: 512
Ausgabe: Taschenbuch
Preis: € 8,95

Kurzbeschreibung:
Mehr als ein faszinierender Ägyptenroman – spannend wie ein Krimi, gefühlvoll wie ein Frauenroman!

1000 v. Chr.: Die junge Nubierin Sahti flieht aus Angst vor der Beschneidung in die Wüste, wo Truppen des Pharaos sie schließlich aufgreifen und nach Ägypten bringen. Dort weckt ihre Schönheit schon bald das Interesse des Herrschers, und die beiden beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Doch ihre Liebe bleibt nicht unentdeckt, und schon bald steht Sahti im Zentrum skrupelloser Machtspiele und Intrigen des ägyptischen Hofes ...

Meine Meinung:
,,Morgen werde ich sterben." Mit diesen Worten beginnt Brigitte Riebes historischer Roman ,,Schwarze Frau vom Nil". Solch ein Anfang macht es schwer, ein Buch aus der Hand zu legen, denn mit diesem einen kleinen Satz war mein Herz sofort bei der Hauptfigur des Romans und ließ mich 512 Seiten lang bangen, ob das Buch wirklich mit dem Tode Sahtis enden wird.

Als junges Mädchen wird die Nubierin Sahti zusammen mit ihrer Stiefmutter Nabu nach Ägypten verschleppt und muss sich in ein völlig neues Leben einfinden. Sie findet Freunde und Vertraute und bekommt mit Tama und Antef neue Zieheltern, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ich hätte Sahti gerne mehr Zeit mit ihnen gegönnt, aber das Rad der Fortuna ist für Sahti ständig in Bewegung und sie erlebt so manches Tief bis sie schließlich als neue Favoritin im Palast von Pharao Kamose landet.

,,Schwarze Frau vom Nil" gehört für mich zu den besseren und vor allem historisch interessanteren Romanen von Brigitte Riebe, auch wenn ich bislang noch von keinem ihrer Romane wirklich enttäuscht gewesen bin. Aber gerade der mir unbekannte historische Hintergrund gepaart mit den leisen, eher sanften Tönen der Autorin macht das Buch für mich zu etwas Besonderem. Ich tauchte in eine für mich völlig unbekannte Zeit und Landschaft ein, in das Ägypten zur Zeit von Pharao Seqenenre und seinem Nachfolger Kamose, dem letzten Pharao der 17. Dynastie im 16. Jahrhundert vor Christus. Ich lese gerne historische Ägypten-Romane, da ich hierzu – im Vergleich z. B. zum Mittelalter in England – so gut wie gar nichts weiß und immer wieder fasziniert bin von dem Land, dem Glauben, den Göttern, der Tradition. Auch in diesem Roman erzählt uns Brigitte Riebe viele Details in Verbindung mit Sahtis Leben, seien es die Kriege die Ägypten gegen Kusch (Nubien) oder die Hyksos im Nil-Delta führen oder auch teilweise grausame Traditionen, wie das Beschneiden der kuschitischen Mädchen.

Die Romanfiguren sind äußerst liebevoll und facettenreich gezeichnet. Nicht nur Sahti ist mir sehr nahe gewesen, auch ihre Zieheltern Tama und Antef sowie ihr väterlicher Freund Namiz oder Teti-Scheri, Mutter von Pharao Seqenenre. Selbst die eher undurchsichtige und doch mitunter sehr unsympathische Nabu, die zunächst als neue Frau von Sahtis Vater und später am Hofe Pharaos als Schlangenfrau eine große Rolle spielt, fand ich ungemein spannend und interessant. Es ist vielleicht für die Figuren nicht immer einfach gewesen in ihrem Leben, aber es tut gut, wenn gerade auch eine Hauptfigur wie Sahti die guten Seiten aber auch das Tal der Tränen kennenlernen musste. Das macht das Buch für mich realistisch und glaubhaft, auch wenn die Figur der Sahti selbst Fiktion ist und man nur munkelt, dass Pharao Kamose eine dunkle Geliebte hatte. Ich nehme Brigitte Riebe ihre Geschichte gerne ab und würde mich über weitere Ägyptenromane von ihr freuen. Mit Isis habe ich ja glücklicherweise noch einen Roman in dieser Hinsicht zu Hause. Aber ich hätte nichts dagegen, wenn Brigitte Riebe einen neuen Ausflug nach Ägypten wagen würde.

Bewertung:
[note2]

lg
kathrin
Rock the Night!