Ah ja, so eine Figur gehört da zum Standardpersonal?! Interessant.
Quasi. Die Original-Enterprise hatte Spock, NG hatte Data, den Androiden, VOY eben vor allem den Doc, aber später eben auch Seven und bei Archers ENT war es dann wieder die Vulkanierin, T'Pol. Bei DS9 gab es wohl keinen, aber das habe ich nie so wirklich verfolgt. Bin später eingestiegen und war nicht recht davon überzeugt. Aber, ich glaube, die waren alle emotional.

Hm... -
das kann ich so jetzt nicht bestätigen, denn hatte ich schon den Eindruck, das sie was aus der Situation gemacht haben. - Vielleicht hab ich da aber auch viel niedrigere Ansprüche als Du, oder übersehe die Sache nicht so, weil ich alt nur diese wenigen Folgen jetzt gesehen habe.
Ich weiß nicht, wieviel Du von der Vorgeschichte kennst. Ist halt so, daß die Voyager und ein Maquis-Schiff (Rebellen in erster Linie gegen die Kardassianer, aber auch sonst abseits des Gesetzes), kommandiert von Chakotay gemeinsam im Deltaquadranten stranden und es ist Janeways Schuld, glaube ich, weil sie eine Entscheidung getroffen hat. An Bord von Chakotay Schiff waren gleich drei Mannschaftsmitglieder, die Spione waren, zwei davon, Tuvok und Tom Paris für die Föderation. (Da gab es eine nette Szene, als er die dritte Spionin entlarvt und sich frustriert fragt, ob auf seinem Schiff eigentlich irgendjemand für ihn gearbeitet hat.

) Und anfangs herrscht da natürlich massives Mißtrauen. Und vor allem Tom wird von Chakotay gehasst. Aber dann, schwuppdiwupp, ist das alles Schnee von gestern und sie funktionieren als Mannschaft.
SGU ist da reifer, weil Rush und Young zB bis heute keine wunderbare Freundschaft begonnen haben. Ist nicht so glatt, was ich stets begrüße.
Um das zu umgehen, hat man das Thema zu Anfang aufgegriffen und zwischendurch immer mal gestreift, aber im wesentlichen wurden die Figuren zu Sprachgenies, die die Leute immer sofort verstehen können. Warscheinlich hat man bei Star Trek ähnlich gedacht.
Die haben ihren Universaltranslator. Sowas akzeptiere ich in einer TV-Serie. In Büchern freue ich mich, wenn das innovativer gelöst wird. Aber auch bei NG zB gab es mal eine ziemlich gute Folge, wo Picard auf einem Planeten strandet mit einem Alien und ihn nicht verstehen kann, weil die eine komplett andere Art zu kommunizieren haben und er muß dann lernen, es doch zu schaffen.
Und die Geschichte mit dem Planet der Woche oder in anderen Serien das Monster oder der Dämon der Woche ist ja nicht neu und vielleicht auch erst dadurch zum Problem geworden, das diese Art der Erzählung einigen Zuschauern mit der Zeit langweilig wurde. Ich für meinen Teil muss da ehrlich zugeben, das mir dieses Phänomen so gar nicht aufgefallen wäre, wenn ich nicht durch die Unterhaltungen in den verschiedenen Foren drauf aufmerksam gemacht worden wäre.
Kommt vielleicht auch mit der Schauerfahrung? Ich habe mich ja durch alle verfügbaren Star-Trek-Serien, minus den ersten paar Folgen von DS9 geschaut und irgendwann wird es einfach fad. Deshalb habe ich ja Archer ENT so geliebt, weil sie da schließlich mit der durchgehenden Handlung angefangen haben.
Was wohl dafür spricht, das Du mit Deinen Ansprüchen wohl eher zu einer Minderheit gehörst. Und die Ansprüche dieser Minderheit zu befriedigen ist wahrscheinlich eine echte Herausforderung für Drehbuchautoren. Romanautoren mögen es etwas leichter haben, aber wirklich beurteilen kann ich das nicht.
Das ist genau mein Problem mit dem aktuellen Serienangebot. Epidosenhafte Serien langweilen mich mittlerweile leider meistens. Ich mag meine Serien eigentlich nur noch mit durchgehender Handlung. Oder zumindest eine solche, die hinter dem Fall/Planet/Whatever der Woche behandelt wird. Und gute Schauspieler, die können auch viel ausmachen.
Aber man sieht es ja auch, gerade am SF-Serienangebot, daß das wohl leider wirklich eher eine Ausnahme ist. Aber umso mehr freut es mich, daß es doch immer wieder versucht wird, wie natürlich BG, aber auch SGU. Natürlich, das Scheitern beider Serien spricht für sich. Und doch gibt es immer wieder mutige Stationen und Produzenten, die sich an sowas wagen. Zwar nicht SF, sondern Fantasy, aber zB "Game of thrones" als Verfilmung eines dichten, dicken Buches ist etwas, auf das ich nie zu hoffen gewagt hätte. Es gibt die Serien schon immer wieder, sie müssen nur ein bißchen Glück haben, um sich lange genug halten zu können.
Aber deswegen bin ich zB auch damals bei "Andromeda" ausgestiegen, weil es mich gelangweilt hat, aber vor allem weil ich gelesen hatte, daß die übergreifende Handlung zu Gunsten von mehr Actioneinzelfolgen aufgegeben werden sollte.
Das kann ich nicht beurteilen, weil ich dafür zu wenig davon gesehen habe. Aber ich glaube, Picard ist allein schon durch seinen Darsteller Patrick Stewart eine ganz andere Erscheinung und bekommt deshalb auch gleich eine ganz andere Ausstrahlung.
Natürlich, er ist ein sehr guter Schauspieler. Aber es war generell mutig, den Captain so zu erschaffen, eher zurückhaltend, nicht unbedingt eine Schönheit. Ich mußte mich ja selbst an ihn gewöhnen, aber im Lauf der Seirie ist er mir schon sehr ans Herz gewachsen.
Und an dieser Stelle falle ich jetzt auch in den Problemkomplex, welche bekannte Schauspielerin bzw. welcher bekannte Schauspieler eignet sich gut für eine bestimmte Rolle, wenn z.B. Romane verfilmt werden sollen. Stell Dir mal vor, Picard wäre von Leonardo DiCaprio verkörpert worden. Ich glaube da würden viele Leute anfangen zu schreien, obwohl ich nicht wirklich begründen kann, warum. Ähnlich verhält es sich wahrscheinlich bei Julia Roberts als Captain Janeway. Aber was wäre stattdessen mit Mary McDonnel in dieser Rolle?
Der Idealfall ist halt ein guter Schauspieler, der einen gute Vorlage bekommt und das beste daraus macht. Mary McDonnell oder auch Edward James Olmos. Oder Robert Carlyle, der ist ja auch ein super Schauspieler, hier hapert es halt gelegentlich an der Vorlage.