Hallo Hans,
in diesem Fall hättest Du die Liste und unsere Gespräche hier vielleicht doch ein wenig genauer lesen können

. Dein Artikel ist zwar sehr interessant, aber er behandelt spezifische Tierversuche für die medizinische Forschung/Grundlagenforschung. Es geht darum, wo Tierversuche derzeit (und vielleicht nie) unersetzlich sind, so dass man sie inkauf nehmen oder auf die Fortschritte, die daraus erwachsen, verzichten muss.
Hier in unserer Diskussion ging es ausschließlich um Kosmetika und daneben dann noch um Hygieneartikel des täglichen Bedarfs - Seife und co. Als ich jünger war gab es auf dem GEbiet der Kosmetik endlos viele, teils schon sehr gruselige Versuche. Und das für Dinge, die m.E. absolut nicht notwendig sind. Denn da ist meine persönliche Grenze überschritten, wenn Tiere auf die damals übliche Art leiden weil Leute sich das Gesicht bunt anmalen und ihre Eitelkeiten befriedigen wollen. Nun hab ich hier die Frage in die Runde geworfen wie gut oder schlecht man heute Kosmetika bekommt, die tierversuchsfrei sind, da inzwischen in meinem Umfeld viel Jungvolk unterwegs ist, das mit dem Schminken, etc gerade so richtig loslegt - auf der anderen Seite aber teils vehement vegetarisch/vegan unterwegs ist.
Ich bin der Ansicht, dass es inzwischen so viel Kosmetika, Hygieneartikel, Waschpulver, etc auf dem Markt gibt, dass es in diesem Bereich absolut keinen Anlaß zu weiterer tierversuchsgestützter Forschung oder Tests gibt. Und daher ist dies m.E. ein Feld auf dem man als Verbraucher darauf achten kann und sollte, Produkte zu wählen, die ohne (neue) Tierversuche auskommen.
Und nun zum - durchaus schwierigeren Feld - der medizinischen, wissenschaftlichen Forschung. Da kann man sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, dass man Tierversuche grundsätzlich ablehnt. Dann sollte man allerdings auch auf solche Dinge wie Krebstherapien, neue Medikamente,... , die mittels Tierversuchen entwickelt wurden, verzichten.
Daneben kann man aber auch differenzieren und Tierversuche auf ein Minimum reduzieren. Und hier gab es früher jede Menge Spielraum und ich vermute, dass es den auch heute noch gibt. Möchtest Du ein ganz praktisches Beispiel? Ich hab ja Bio studiert und zum Hauptstudium Zoologie gehörte damals auch ein Pflichtpraktikum, bei dem die inneren Organe von Ratten seziert wurden. Jedes Jahr bestellte der zuständige Prof pro Teilnehmer eine Ratte aus einem speziellen Versandhandel für Versuchstiere. Da ich damals als Hiwi die Versuchstiere der Uni mitbetreut hab habe ich das frühzeitig mitbekommen. Und hab ihn gefragt, warum er so viele Tiere bestellt. Um die Regel, dass jeder Student das machen musste, kam man ja so einfach nicht herum. Aber wenn ein Student die Leber, einer das Herz und ein dritter die Niere anschaut - wozu dann drei Tiere töten?? Hier konnte man doch wenigstens die Zahl der Tiere eingrenzen und für ein wenig Nachdenken sorgen. Das ist natürlich nur eine winzige Veränderung, aber das war hier ja auch schon Thema: jede Veränderung zählt und die Winzigkeit der Änderung, die man persönlich bewirken kann, ist keine Entschuldigung für Untätigkeit.
Ich finde es wichtig, dass man immer wieder neu hinterfragt, was man da mit den Tieren tut, was man für notwenig erklärt, wo man reduzieren kann und ob es nicht genug Produkte gibt, bzw. ob das Produkt nicht verzichtbar ist.
Christiane