Alan Gratz: Vor uns das Meer

Begonnen von Kathrin, 05. Juni 2025, 16:37:15

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Kathrin

Vor uns das Meer von Alan Gratz

Herausgeber: dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 304 Seiten
ISBN-10: 3423627530

Inahlt:
ZitatWenn das eigene Zuhause zu einem Ort der Angst und der Unmenschlichkeit wird, ist es kein Zuhause mehr. Josef ist elf, als er 1939 mit seiner Familie aus Deutschland vor den Nazis fliehen muss. Isabel lebt im Jahr 1994 in Kuba und leidet Hunger – auch sie begibt sich auf eine gefährliche Reise in die verheißungsvollen USA. Und der zwölfjährige Mahmoud verlässt im Jahr 2015 seine zerstörte Heimatstadt Aleppo, um in Deutschland neu anzufangen. Alan Gratz verwebt geschickt und ungemein spannend die Geschichten und Schicksale dreier Kinder aus unterschiedlichen Zeiten. Er erzählt unsentimental und gerade dadurch ergreifend. Ein zeitloses Buch über Vertreibung und Hoffnung, über die Sehnsucht nach Heimat und Ankommen.

Meine Meinung:
Bücher, die hauptsächlich für größere Kinder (10-12 Jahre) und eventuell auch noch für Teenager geschrieben worden sind, sind eigentlich so gar nicht mein Beuteschema. Dass ich nun ,,Vor uns das Meer" von Alan Gratz gelesen habe, lag zum einen an der Begeisterung ein lieben Lesefreundin, die mir das Buch wärmstens ans Herz gelegt hat, aber auch an dem Thema ,,Flucht" an sich. Alan Gratz erzählt hier drei Geschichte von drei Kindern zwischen 10-12 Jahren aus unterschiedlichen Kulturkreisen, die alle zu unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Gründen zusammen mit ihren Eltern aus der Heimat fliehen müssen. Und so verschieden die Geschichten auch sind, so eint sie doch alle der Verlust der Heimat, des Gewohnten, der Freunde, der Schrecken der Flucht und die Ungewissheit, was sie in ihrem neuen Leben in einem fremden Land erwarten wird.

Besonders spannend fand ich die Flucht von Isabel und ihrer Familie aus Kuba aber auch die Flucht von Mahmoud und seiner Familie aus Syrien. Die Geschichte von Josef der 1939 Deutschland mit seiner Familie verlässt hingegen hat mir jetzt nicht wirklich etwas Neues erzählt, aber auch Geschichten dürfen niemals aufhören zu existieren und müssen in jeder Form erzählt werden.

Man merkt dem Buch durch die sehr unkomplizierte Sprache und der kurzen Kapitel schon sehr an, für welche Zielgruppe es ,,eigentlich" geschrieben worden ist. Aber auch mich mit fast 50 Jahren hat es erreichen und berühren können – man ist nie zu alt um hinzuzulernen und menschlicher zu werden. Man wird wirklich nachdenklich, kann die Geschichten nicht vergessen und fragt sich gerade in der aktuellen Zeit mit den vielen schlimmen Ereignissen in der Welt, warum man nicht in Frieden miteinander leben kann.

Es ist ein heftiges Buch, das mich sehr mitgenommen hat, und das nicht nur Pflichtlektüre an Schulen sondern auch für jeden Erwachsenen sein sollte.

Bewertung:
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Rock the Night!