Orakel - Thomas Olde Heuvelt

Begonnen von Inge78, 10. Juli 2025, 08:57:43

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Inge78

ZitatAn einem nebeligen Wintermorgen entdecken Luca Wolf und Emma Reich ein mysteriöses Schiffswrack. Oracle steht an seinem Bug, und weder Emma noch Luca können sich erklären, wie das Schiff auf das brachliegende Blumenfeld gelangt ist, auf dem es sich befindet. Neugierig geworden, klettert Emma hinein – und verschwindet spurlos. Als elf weitere Menschen vermisst werden, tritt Robert Grim, seines Zeichens Spezialist für das Okkulte, auf den Plan. Doch was er über die Oracle herausfindet, lässt selbst ihm die Haare zu Berge stehen ...


"Ein Nimbus aus dichtem Nebel umgab die Laterne am hinteren Ende des Gartens, Regenrinne und Dachziegel waren mit Raureif überzogen."

Ein mysteriöses Schiffswrack taucht auf und Menschen verschwinden. Welche Geheimnisse verbergen sich dahinter?

Beworben wird das Buch mit "Robert Grim #2". Da musste ich tatsächlich erstmal überlegen, wer denn Robert Grim war. Er ist ein Ermittler aus Thomas Olde Heuvelts Roman "Hex", das ist dann doch glatt noch mal gerereadet habe, mit viel Begeisterung. Vorab sei gesagt, dass man Hex nicht unbedingt gelesen haben muss, Orakel ist eine ganz eigene Geschichte. Aber es gibt immer wieder Anspielungen auf Hex, die man sonst vielleicht nicht unbedingt versteht und am Ende , ganz am Ende im Epilog, gibt es nochmal einen für mich ziemlich coolen Bezug zu Hex.

Orakel an sich beginnt ziemlich spannend, recht schnell verschwinden Menschen im Schiffwrack und man will natürlich sofort wissen, was dahinter steckt. Dann nimmt Thomas Olde Heuvelt Tempo raus, erzählt viel Geschichte drum herum, springt zwischen Zeiten und Personen. Geschickt macht er das. Und gerade der Aufbau seiner Geschichten erinnert mich immer sehr an Stephen King, der ja ein Meister in Charakterstudien ist.
Orakel ist für mich kein klassisches Horror-Buch, auch wenn es durchaus Horror Elemente gibt. Es ist ein Spannungsroman mit der einen oder anderen durchaus expliziten gewaltsamen blutigen Szene und mit übernatürlichen Elementen. Und gerade diese übernatürlichen Phänomene drehen für mich am Ende etwas sehr ab, da konnte ich gedanklich nicht immer folgen, das hat meinen Lesespaß aber nicht gemindert.
Für mich eine Leseempfehlung für alle Leser, die nicht zartbesaitet sein.


[note 2+]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf