Hoover, Colleen: Verity

Verlag: bold
erschienen:
2020
Seiten:
368
Ausgabe:
Klappenbroschur
ISBN:
3423230126

Klappentext:

Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.

Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches …

Rezension:

Collen Hoover ist berühmt für ihre New Adult Romane und Liebesgeschichten. Sie ist eine der wenigen Autorinnen, die ich im New Adult Genre wirklich mag. Die meisten Bücher, die sich mittlerweile in diesem Genre tummeln, kann ich nicht mal mehr mit der Kneifzange anpacken, so beliebig und schlecht geschrieben sind sie.

Trotzdem war ich überrascht, als es hieß, Colleen Hoover hätte einen waschechten Erwachsenenroman mit Thriller-Elementen geschrieben. Beim Cover ist das dtv Imprint bold allerdings auf Nummer sicher gegangen, so dass einige beim Lesen des Buches sicher überrascht sein werden, dass sie keinen typischen Hoover Roman vor sich haben.

Tatsächlich hat mich „Verity“ an alte V.C. Andrews Romane erinnert und zwar im besten Sinne. Angefangen von den merkwürdigen Namen der weiblichen Figuren (Verity, Lowen), die in einer Tradition mit Dawn, Heavenly, Melody und Ruby stehen und auch ansonsten herrscht ein bisschen 80s Vibes im Hause Crawford, wo die erfolgreiche Autorin Verity mit einem schweren Hirnschaden nur noch vor sich hin vegetiert, die Treppen und Türen knarren  und sich Lowen und Veritys Ehemann Jeremy ineinander verlieben.

Daneben gibt es jede Menge Sex, Intrigen und Bosheiten und schon hat man schwupps die Hälfte des Buches ausgelesen. Tatsächlich habe ich nur zwei Abende für den Roman gebraucht und habe mich auf keiner Seiten gelangweilt und auf keiner Seite gewusst, worauf das Ganze hinaus läuft. Geschickt wechselt Hoover dabei zwischen dem aktuellen Geschehen und einer geheimen Autobiographie, die Verity vor ihrem Unfall geschrieben hat. Und man kann sich gar nicht entscheiden, welche Perspektive spannender ist.

Was ich an „Verity“ unfassbar gut finde ist, dass man das Ende so oder so interpretieren kann und wirklich jeder Leser eine Meinung dazu haben wird. Es ist aber wiederum kein offenes Ende, in dem Sinne, dass die Autorin einen Nachfolger nachschieben müsste oder nicht gewusst hätte, wie sie den Roman zu Ende bringen soll, sondern es ist in diesem Fall ein ganz genau geplanter Twist. Jeder Leser muss am Ende entscheiden, wem er was mehr zutrauen würde, welche Geschichte er schlüssiger findet oder auch, wem er es einfach lieber glauben möchte.

Ich fand Colleen Hoovers Ausflug in die Thriller-Ecke ziemlich großartig und hoffe, sie schreibt einmal wieder etwas in diese Richtung. Es zeigt auf jeden Fall, dass gute Autoren auch andere Genres bedienen können und dass es einen Grund gibt, warum die Amerikanerin im New Adult Genre allen anderen Autoren meilenweit voraus ist.

Note: 2+

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