Slaughter, Karin: Belladonna

Band 1 Grand County Serie

Verlag: Harper Collins
erschienen:
2020
Seiten:
480
Ausgabe:
Taschenbuch
ISBN:
3959674139

Klappentext:

Eine Collegeprofessorin wird aufgeschlitzt in einer Restauranttoilette gefunden. Für die junge Frau gibt es keine Rettung mehr, und die einst so friedliche Kleinstadt Heartsdale ist schwer erschüttert. Die Gerichtsmedizinerin Sara Linton findet heraus: Das wahre Grauen des Opfers begann schon lange vor seinem Tod. Nach und nach enthüllt sich ihr der morbide Plan eines sadistischen Psychopathen – und eine furchtbare Erkenntnis: Ein Geheimnis aus ihrer Vergangenheit könnte den Killer überführen … oder ihren eigenen Tod bedeuten.

Rezension:

Ich habe den Beginn der Grand County Serie damals direkt bei Erscheinen gelesen. Das war 2003 und Karin Slaughter erschien bei Wunderlich. Seitdem hat sie zweimal den Verlag gewechselt Von Wunderlich zu Blanvalet und schließlich zu Harper Collins, wo anscheinend auch nach und nach die älteren Bände nun in Neuauflage erscheinen.

Slaughters Reihe um die Kinderärztin und Pathologin Sarah Linton und den Polizeichef Jeffrey Tolliver sind bis heute einer meiner Lieblingsserien. Nach sechs Bänden schrieb die Autorin eine neue Serie, die sie dann später mit der Grand County Serie verband und irgendwie habe ich da dann den Anschluss verpasst.

Schon lange hatte ich mir vorgenommen die Reihe noch mal komplett neu anzufangen und jetzt endlich habe ich es geschafft und bin erneut hin und weg. 17 Jahre ist es her, dass ich „Belladonna“ gelesen habe und interessanterweise ist der Roman total zeitlos. Es dauerte nur ein paar Seiten und ich war wieder mitten drin in dem fiktiven Ort in den Südstaaten bei Sarah, ihren Eltern und ihrer Schwester Tess und natürlich Sarahs Ex-Ehemann Jeffrey, sowie seiner Kollegin Lena Adams.

Karin Slaughter hat einen sehr flüssigen angenehmen Schreibstil, der einen vollkommen vergessen lässt, dass man „nur“ eine Geschichte liest. Ihre Figuren sind facettenreich, die Dialoge lebensecht und der Kriminalfall spannend.

Es gibt Kritiker, die werfen der Autorin vor, sie wäre unnötig brutal und würde sich passend zu ihrem Nachnamen (Slaughter=Schlachten) in Blut suhlen. Ich frage mich mittlerweile, ob man das einem Autor auch vorwerfen würde. Chris Carter, Ethan Cross usw. sind was das angeht auch keine Kinder von Traurigkeit.

Davon ab, empfinde ich die Gewalt bei Karin Slaughter nicht als ausufernd. Natürlich ist die Szene am Anfang, in der Sarah die sterbende Professorin Sybil Adams auf der Toilette findet, harter Tobak. Aber Freunde, so ist das nun mal, wenn Frauen vergewaltigt und ermordet werden. Es ist blutig und schauderhaft und grausam und Slaughter beschreibt diese Szenerie und dann ist auch gut. Ich hatte nie das Gefühl, dass sie sich an den Gräueltaten ergötzt. Aber vielleicht ist eben auch mal wichtig, dass eine Frau über Vergewaltigungen und Mord an Frauen schreibt.

Witzigerweise ist die Auflösung des Falles das einzige, woran ich mich nach 17 Jahren noch erinnerte und ich empfinde ihn genauso wie damals als nicht so überraschend. Gut, auch schlecht möglich, wenn ich mich noch daran erinnere. :-) Zwar ist die Überführung und die Wahl des Täters schlüssig, aber für mich fehlte da der Überraschungseffekt. Das ist allerdings nur ein kleines Manko, was Handlung, Figuren und Dialoge allesamt wieder wettmachen.

Slaughters Figuren entwickeln sich stetig weiter. Besonders in den kommenden Büchern wird das sehr deutlich und so ist „Belladonna“ eben auch die Einführung in den kleinen Kosmos Heartsdale in Georgia und die verzwickten Verflechtungen zwischen Sarah, Jeffrey, Lena und Co.

Note: 2+

hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert