Bonnie Garmus - Eine Frage der Chemie

Begonnen von Esmeralda, 18. Mai 2022, 08:25:29

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Esmeralda

ZitatElizabeth Zott ist eine Frau mit dem Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerinnen zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen Nobelpreiskandidaten, der sich sofort in Elizabeths Verstand verliebt. Aber schon 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so nimmt Elizabeth einen Job als Moderatorin der biederen TV-Kochshow »Essen um sechs« an. Doch auch hier hat sie ihren eigenen Kopf. Denn für sie ist Kochen Chemie – und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände!

Ein schönes Wohlfühlbuch, das Wissenschaft, Kochen und Feminismus auf wunderbare Weise vereint.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mich gerne auf die Zeitreise in die 50er bzw. 60er-Jahre des 20. Jahrhunderts in die USA begeben.

Viele der Charaktere in dem Buch habe ich in mein Herz geschlossen; allen voran "Halbsieben", ein großer Findelhund, in dessen Gedankenwelt wir Einblick bekommen; oder auch "Madeline", Elisabeths und Calvins Tochter, die mit gerade mal vier Jahren schon geistreiche und witzige Dialoge mit dem Pfarrer über Geheimnisse und Lügen führt; aber ganz besonders hat es mir "Elisabeth Zott", die Protagonistin, angetan, die in einer Zeit für die Rechte der Frauen eintritt, in der der allgemeine Tenor lautet, dass Frauen ohne Männer nichts wert sind und nichts können.

Wir brauchen viel mehr Elisabeth Zotts - auch heutzutage!

[note2+]
Life is too short to read bad books. 

Inge78

Danke für den Leseeindruck, das Buch rückt auf der Wunschliste immer höher
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Esmeralda

Bin ganz zuversichtlich, dass es Dir gefallen wird.  :flirt:
Life is too short to read bad books. 

Kathrin

Ja, ich will es auch noch lesen. Das hat mich neulich im Buchladen schon ziemlich angelacht.
Rock the Night!

Inge78

Ich mag nur das Cover so gar nicht  :nixweiss1:
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Esmeralda

Zitat von: Kathrin in 18. Mai 2022, 08:37:30
Ja, ich will es auch noch lesen. Das hat mich neulich im Buchladen schon ziemlich angelacht.
Ich denke auch bei Dir, dass es Dir gefallen könnte.  :schmusen:

Zitat von: Inge78 in 18. Mai 2022, 08:45:49
Ich mag nur das Cover so gar nicht  :nixweiss1:
Das Cover finde ich auch nicht schön und hätte ich auf Instagram nicht so viele positive Eindrücke gelesen, hätte ich das Buch auch keines Blickes gewürdigt.  :->
Life is too short to read bad books. 

Kathrin

Ich glaube ich habe es neulich irgendwo auf Booktube gesehen, aber keine Rezension sondern bei den Neuzugängen ... irgendwo und schwupdiwup sehe ich es auch sehr präsent bei meiner Buchhändlerin im Regal der besonderen Bücher.
Rock the Night!

Inge78

"Wenn du morgens aufwachst, musst du eines schwören: dass du dich nicht zurückhältst."
Zurückhaltung ist ein Fremdwort im Leben von Elizabeth Zott. Sie ist Chemikerin aus Leidenschaft und trotz aller Hindernisse hält sie an ihrem Traum fest, beruflich in und mit der Chemie Karriere zu machen.
Ich mochte Elizabeth Zott sehr gerne, auch wenn sie keine liebenswerte Persönlichkeit ist. Mit ihrer sehr sachlichen und direkten Art stößt sie einige Menschen vor den Kopf. Aber immer kämpft sie um Gleichberechtigung,  ein fast unmöglicher Kampf in den 1960er Jahren. Ihr besonderer Charakter, der sie immer wieder in schräge Situation bringt,hat mir einige Lächeln ins Gesicht gezaubert. Doch das Buch hat auch einige Schattenseiten, ist nicht nur leichte Lektüre. Und in einigen Szene ist das ganze Thema auch recht überspitzt dargestellt, manchmal bewusst übertrieben und nicht immer nachvollziehbar. Neben Elizabeth gibt es einige wunderbare andere Charaktere, vor Allem ihre Tochter Mad und der Hund Halbsieben erfreuen mein Leserherz. Auch wenn Beide doch zwischenzeitlich recht unrealistisch dargestellt werden mochte ich sie gerne. Ein Buch über Feminismus,  über Diskriminierung, ein Buch über Chemie , über Chemie im Alltag. Ich hätte Elizabeth Zotts Kochsendung unglaublich gerne gesehen und ihren Erklärungen gelauscht. So macht Chemie Spaß.

[note2]
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Kathrin

Ich habe heute morgen damit angefangen und mag es bislang sehr. Gut, 60 Seiten ist noch nicht viel, aber ich mag Elizabeth und Calvin total gerne zusammen. Ich habe schon ganz oft vor mich hingegrinst und ich glaube, das ist gerade genau das was ich brauche, auch wenn ich weiß, dass es so nicht auf Dauer weitergehen wird. Aber es passt gerade.
Rock the Night!

Christiane

Das Buch hab ich auch total gern gelesen, obwohl ich mit mehr Chemie gerechnet hatte als es dann gab  :-) .
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Kathrin

Ich bin froh, dass es nicht so viel Chemie ist ... aber besser Chemie als Physik :-)
Rock the Night!

Kathrin

"Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus hat mich lange Zeit sehr oft und sehr "penetrant" in den Buchläden, die meinen Weg so kreuzen, schon nahezu verfolgt. Bis ich es dann irgendwann gekauft und auch gelesen habe, hat etwas gedauert, aber es hat sich absolut gelohnt, denn es ist ein Wohlfühlbuch - wenn auch nicht immer leicht zu verdauen - und somit ein Schatz für das Bücherregal, selbst wenn mir das Cover nicht wirklich gut gefällt.

Auch wenn die Hauptfigur Elizabeth Zott und ich nicht viel gemeinsam haben und vermutlich auch nicht befreundet wären, so war ich doch sehr schnell von ihr, ihrem großen Herz und ihrer Geschichte gefangen. Aber sie ist ein Charakter, den man nicht so schnell vergisst, genauso wenig wie ihre Tochter Madeline und deren Vater Calvin. Und ja, auch ich bin dem Findelhund Halbsieben verfallen - auch wenn gerade in Bezug auf den Hund und auch auf die kleine Madeline vielleicht nicht alles wirklich realistisch erscheint. Aber man nimmt es hin, weil man sich mit ihnen wohlfühlt. Viele der Buchcharaktere sind kauzig und verschroben - ein bissl so wie man sich Wissenschaftler vorstellt - Elizabeth ist penetrant und starrsinnig, aber verdenken kann ich es ihr nicht. Es ist für eine moderne Frau der heutigen Zeit schon teilweise echt schwer zu ertragen, was sie sich als Frau alles gefallen lassen muss.

Für mich - die ich nie besonders feministisch unterwegs war, aber weil ich auch nie um meine Rechte kämpfen mussten - war das Buch teilweise ein wenig zu feministisch und irgendwie hat mir die Autorin auch bei der ein oder anderen Nebenfigur ein wenig zu tief in die Klischeekiste gegriffen, aber das sind Kleinigkeiten, die für mich nicht groß ins Gewicht fallen. Denn trotz all dem ist es ein wichtiges Buch in Punkto Gleichberechtigung, das zwar in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts spielt, dessen Themen aber immer noch aktuell sind.

Ein Wohlfühlbuch mit Tiefgang, vielen liebenswerten Figuren, das mich aber auch wütend gemacht hat, angesichts der Ungerechtigkeiten, die Elizabeth widerfahren.

"Eine Frage der Chemie" mag für mich vielleicht kein Lebens-Lesehighlight und vielleicht noch nicht mal ein 5 Sterne-Buch sein, aber es ist ein Buch, das ich nicht mehr missen möchte. Ich hoffe, die Autorin beschenkt uns bald mit neuem Lesestoff!

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Rock the Night!