Buchrebellin Forum

Herausgeber ‏ : ‎ Piper
Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 256 Seiten
ISBN-10 ‏ : ‎ 3492071341
Preis: 15 Euro (finde ich super für ein HC)

Inhalt:
Brot backen ist fast wie ein Tanz. Teig wird rhythmisch geknetet, die Drehung der Hände, der Schwung der Hüfte geben ihm Geschmeidigkeit. Fasziniert beobachtet die ehemalige Tänzerin Sofie den italienischen Bäcker Giacomo bei seiner Arbeit. Eigentlich wollte sie den Aushilfsjob in der Dorfbackstube gleich wieder kündigen. Zu sehr hat das Ende ihrer Karriere ihr Leben aus der Bahn geworfen. Wer ist sie, wenn sie nicht tanzt? Wer wird sie lieben, wenn sie nicht mehr auf der Bühne strahlt? Doch überraschend findet Sofie in der kleinen Bäckerei viel mehr als nur eine Beschäftigung: die Weisheit eines einfachen Mannes, das Glück der kleinen Dinge und den Mut zur Veränderung.

Meine Meinung:
Als ich erfahren habe, dass im April 2022 der Roman ,,Der Geschichtenbäcker" von Carsten Henn erscheinen würde, habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Ich backe selbst sehr gerne und bin da auch emotional ein wenig ,,vorbelastet", weil meine Mama aus einem Bäckerhaushalt stammt und habe mir da Backstuben-Flair erhofft. Außerdem mochte ich Carsten Henns ,,Buchspazierer" im letzten Jahr extrem gern. ,,Der Geschichtenbäcker" war jedoch leider eine klitzekleine Enttäuschung, auch wenn ich sicher bin, dass es nicht nur am Buch sondern sicherlich auch an meiner gestressten Verfassung und Stimmung lag, die mir nicht nur dieses Buch etwas madig gemacht hat.

Mein Hauptkritikpunkt sind die Figuren. Ich kam mit Sophie nicht klar, die ich als anstrengend und schwierig empfand, was aber sicherlich Absicht war. Mir ging ihre Entwicklung von der Primaballerina zur Bäckerin zu schnell, gut das Buch hat nicht viele Seiten, aber ich empfand es als ziemlich oberflächlich geschildert. Auch mit Giacomo, dem Bäcker konnte ich nicht wirklich was anfangen. Und selbst Sophies Nichte, die kleine Anouk, konnte mit Schascha aus dem Buchspazierer nicht mithalten. Irgendwie wirkte das Buch, als ob das erfolgreiche Strickmuster der ersten Geschichte zwanghaft nochmal zum Erfolg werden sollte. Dem allen fehlte der Charme, auch wenn es sich mindestens ebenso gut und flüssig und schnell lesen lies, wie der Vorgängerroman. Ich befürchte nur, dass der kurze Blick auf Carl Kollhoff und Schascha zu Beginn der schönste Moment des Buches war. Und zwei Entwicklungen sind mir leider komplett negativ aufgestoßen, auf die ich aber aus Spoiler-Gründen nicht eingehen kann.

Es war wirklich kein schlechtes Buch, aber mehr als nett (im Sinne von nett und nicht im Sinne von ,,die kleine Schwester von...) war es halt auch nicht. Ich glaube nicht, dass es lange im Kopf hängen bleiben wird. Ich habe ein wenig das Gefühl, dass ich mich mit ,,Der Geschichtenbäcker" ähnlich fühle, wie manch andere, die schon ,,Der Buchspazierer" nicht so gefeiert haben wie ich und dass die Argumente recht ähnlich sind.

Ob ich nochmal was von Carsten Henn lesen werde, kann ich jetzt noch nicht sagen. Im Moment würde ich eher von einer Pause ausgehen und abwarten, was er in der Zukunft veröffentlicht.

Bewertung:
          
(Note 3)

Hm, OK
Bestätigt mich gerade in meiner Meinung dass ich das Buch nicht lesen möchte, ich mochte ja den Buchspazierer schon nicht so arg gerne
Es ist so schade, die Bücher klingen immer soooo toll
Danke für deine Meinung

Zitat von: Inge78 in 08. Dezember 2022, 13:22:22Hm, OK
Bestätigt mich gerade in meiner Meinung dass ich das Buch nicht lesen möchte, ich mochte ja den Buchspazierer schon nicht so arg gerne
Es ist so schade, die Bücher klingen immer soooo toll
Danke für deine Meinung

An Dich und auch an Sarah-Sophie habe ich u.a. gedacht, bei dem Satz

Zitat"Ich habe ein wenig das Gefühl, dass ich mich mit ,,Der Geschichtenbäcker" ähnlich fühle, wie manch andere, die schon ,,Der Buchspazierer" nicht so gefeiert haben wie ich und dass die Argumente recht ähnlich sind."

Ach ja, man muss ja auch nicht alles lesen wollen 

Genau. Und manchmal glaube ich auch, dass man manche Bücher schlechter bewerten, wenn man eh schon in einer Flaute steckt und andere dafür dann besser, wenn man gerade voll euphorisch ist. Mich konnte nach Danielas Wanderbuch sogar der olle Ken Follett wieder begeistern, bzw. er begeistert mich nach wie vor, weil ich da noch ein Weile dran lesen werde.