Tracy Chevalier - Das Geheimnis der Glasmacherin

Begonnen von nirak, 20. Oktober 2024, 16:32:06

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nirak

eine etwas andere Zeitreise

Orsola ist die Tochter des Glasherstellers Lorenzo Rosso. Die Familie lebt und arbeitet auf Murano. Im Jahre 1468 stirbt Lorenzo und lässt seine Familie in Trauer zurück. Sein Tod bringt die Welt zum Stillstand. Orsola will sich aber nicht dem Schicksal ergeben und beginnt den Kampf um ihrer aller Überleben aufzunehmen. Entgegen allen Gewohnheiten erlernt sie die Kunst, gläserne Perlen herzustellen. Diese Fertigkeiten retten ihr und ihrer Familie so manches Mal das Leben.

Die Geschichte der Glasmacherin Orsola Rosso ist nicht so ganz einfach zu beschreiben. Es beginnt im Jahre 1468. Zunächst erzählt die Autorin Tracy Chevalier aus dem Leben der Glasmacherfamilie im 15. Jahrhundert. Das Leben auf Murano folgt seinen eigenen Gesetzen, auch wenn sie natürlich zu Venedig gehören. Die Verbindungen werden erläutert. Das Leben geht seinen Weg, doch dann verstirbt der Ernährer der Familie Rosso und nichts ist mehr so, wie es scheint. Spannend schildert die Autorin, wie die Familie weiterlebt und arbeitet. Die Frauen stehen hier im Fokus, da sie eigentlich nicht mit Glas arbeiten, sondern nur für den Haushalt zuständig sind, aber Orsola bricht diese Regeln und sie ist dabei nicht allein. Mir hat gut gefallen, wie die Herstellung von Glaswaren geschildert wird und wie sie dann in den Handeln gelangen. Die Verbindung zu Venedig und dem Verkauf der Waren wird dabei authentisch geschildert.

Der historische Aspekt der Geschichte hat mir gut gefallen. Der Erzählstil von Tracy Chevalier ist angenehm leicht und locker zu lesen. Sie hat mit Orsola einen spannenden Charakter geschaffen. Die Stimmung auf der Insel hat sie ebenfalls gut eingefangen und wiedergegeben. Es wird deutlich, welche besondere Stellung Murano für Venedig eingenommen hat.

Was allerdings etwas seltsam anmutet, ist, dass die Autorin ihre Geschichte über Orsola über mehrere Jahrhunderte begleitet. Das Buch ist unterteilt in drei Teile. Jeder Teil spielt in einer anderen Epoche. Auf diese Weise erlebt man die Veränderungen von Murano und vor allem die Veränderungen des Glashandels hautnah mit. Hier werden ca. 500 Jahre Geschichte erzählt. Wobei Orsola zwar älter wird aber nur in ihrer eigenen Zeit. Die Welt um sie herum verändert sich, aber sie bleibt die Selbe. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Liebesgeschichte, die Orsola durch die Zeit trägt. 

Fazit:

,,Das Geheimnis der Glasmacherin" war für mich eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Glasherstellung. Diese Reise durch die Zeit mit Orsola hat mir gut gefallen. Die Protagonisten außerhalb der Insel kommen und gehen, nur die Menschen auf Murano bleiben. Mir hat es am Ende zwar gut gefallen, aber es war doch auch etwas seltsam zu lesen.

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