Masateru Konishi - Die Bibliothek meines Großvaters

Begonnen von mowala, 28. Juli 2025, 09:03:52

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mowala

ZitatKaede, eine junge Lehrerin aus Tokio, stößt eines Tages auf seltsame Zeitungsausschnitte, die in einem gebrauchten Buch stecken. Ein Rätsel! Sie muss sofort an ihren Großvater denken, der trotz seiner Demenzerkrankung über eine unglaubliche Kombinationsgabe verfügt. Außerdem weist er ein enormes Wissen auf, wenn es um die großen Klassiker der Kriminalliteratur geht. Gemeinsam lassen die beiden ihrer Fantasie freien Lauf und lösen so meisterhaft allerlei kleine und große Rätsel, auf die Kaede in ihrem Alltag stößt. Doch plötzlich nähert sich Kaede ein bedrohlicher Schatten, der die beiden auf eine harte Probe stellt. Kann ihre gemeinsame Liebe zur Literatur sie retten?

Meine Meinung:

          Schon das Cover besticht durchseine schlichte, zarte Schönheit. Viellecht kann man es auch als bildnis dafür sehen, wie Kaede ihren Großvater, bedingt durch dssen Krankheit, langsam in der Ferne verschwinden sieht.

Kaede teilt die Leidenschaft ihres Opas zu Kriminalfällen.
Schon von Kindheit an, hat er sie dazu animiert, aus kurzen Beobachtungen oder wenigen Fakten eine Geschichte zu ersinnen.

Seine fast geniale Beobachtungs- und Kombinationsgabe ist durch seine Demenz zwar beeinträchtigt, flammt an den guten Tagen aber ungebrochen auf.

So nimmt Kaede seine Fähigkeiten gerne in Anspruch um kleine Kriminalfälle und Rätsel zu lösen. auch, weil sie weiß, was für eine Freude es ihm bereitet.

Dann gibt es in Kaedes Leben ein Rätsel zu lösen, was eine ungeahnte Bedrohung darstellt.

Es war eine unerwartete Freude dieses Buch zu lesen.
Die liebevolle warmherzige Beziehung von Kaede zu ihrem Opa, Himoya-san,  ist anrührend und beim Lesen spürbar.
Die Demenz ist natürlich ein Thema, man bekommte aber nicht den Eindruck einer medizinischen Abhandlung.
Eher werden die Symptome wie Halluzinationen geschickt in die Geschichte eingewoben und zu einer Hilfe Himoya-san Zusammenhänge zu erkennen und Rätsel zu lösen.

Alle Figuren sind liebevoll und echt gezeichnet: Kaede in ihrer tiefen Liebe zum Großvater und ihrer Liebe zu Büchern, Himoya-san, der seiner Erkrankung trotzt und sein Leben und seine Erinnerungen so lange wie möglich bewahren möchte und in seiner Kombinationsgabe  den aus Literatur und TV bekannten Dedektiven in nicht nach steht,  sowie die beiden Männer in Kaedes Leben, der allseits beliebte Iwata und der etwas sperrige in seinen Meinungen sehr eingene Shiki.

Kurz gesagt ein kurzweiliges Lesevergnügen, liebevoll, zum Mitraten animierend und zum Ende unerwartet spannend.

Note 1

       

Das Leben ist zu kurz für später