Costanza Casati: Klytämnestra

Begonnen von Kathrin, 20. November 2025, 10:21:50

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Kathrin

Costanza Casati: Klytämnestra

Herausgeber: Goldmann Verlag
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 560 Seiten
ISBN-10: 3442316995

Inhalt:
Klytämnestra: Tochter des mächtigen Königs von Sparta, Schwester der schönen Helena, verheiratet mit dem berühmten Helden Agamemnon – und von mächtigen Männer angeklagt, eine ruchlose Mörderin zu sein. Doch die wahre Geschichte ist eine andere: misshandelt, missachtet und unterschätzt wird Klytämnestra von ihrem tyrannischen Ehemann gezwungen, die eigene Tochter zu opfern. Voller Wut und Trauer beginnt sie sich zu wehren gegen all jene, die ihr Unrecht tun. Und wird trotz aller Widerstände zu einer starken, unabhängigen Frau und Königin, die ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt ...

Meine Meinung:
In einem bewährten und vertrauten Buddy-Read mit Bücherfreundin habe ich mit ,,Klytämnestra" von Costanza Casati einen weiteren Roman zu Gschichten der griechischen Mythologie gelesen. Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, da ich die Idee grandios fand, Klytämnestra einen Roman zu widmen, ihr eine eigene Stimme zu geben.

Klytämnestra ist als Ehefrau von Agamemnon eine wichtige Figur der Troja-Geschichte, kommt dabei aber in der Regel nicht gut weg und wird oft sehr unsympathisch dargestellt. Auch in diesem Roman wird sie als stolz und machthungrig charakterisiert, aber sie liebt und hasst auch leidenschaftlich, nur dass sie mir das nicht wirklich sympathischer macht. Ihr Handeln, ihre Beweggründe, ihre Gefühle sind klar gezeichnet von der Autorin und ich kann durchaus verstehen, warum sie so handelt und fühlt, aber ich fühle sie nicht, ich fühle nicht mit ihr, leide nicht mit ihr. Was schade ist, denn In anderen Büchern, wo sie eher eine Nebenrolle spielt fand ich sie deutlich spannender und faszinierender. Sie hat zu wenig Konturen, um sich an ihr zu reiben zu wenig Charisma, um sie zu mögen. Letztendlich war sie mir einfach nur egal und das ist eine schlimmeres Urteil zu einer Hauptfigur, als wenn mir eine Hauptfigur unsympathisch ist.

Leider bin ich nicht nur über die Darstellung von Klytämnestra enttäuscht, sondern vom kompletten Buch. Es ist so hübsch aufgemacht, so ein Schmuckstück im Regal, so eine gute Idee, aber meine Schwierigkeiten mit dem Buch haben sich schon im zweiten Leserunden-Abschnitt eingestellt. Ich könnte es auf den Arbeitsstress schieben, der zu dieser Zeit hoch war, aber es war einfach nicht mein Buch. Ich habe das Buch als langweilig und emotionslos erzählt empfunden. Das betrifft nicht nur meine Schwierigkeiten mit Klytämnestra sondern im Prinzip alles. Mich konnte Todesfälle oder Morde nicht berühren, ich rege mich nicht auf, kann noch nicht mal Agamemnon so leidenschaftlich hassen, wie er es verdient hätte. Mir fehlten Figuren (Götter und Göttinnen?), an denen ich mich reiben konnte, die mich faszinieren.

Gegen Ende habe ich nur noch quergelesen, weil ich das ,,Drama" einfach nur beenden wollte und dann kam auch noch ein Ende, das ich so nicht gut fand. Das war mir zu sehr ,,Friede-Freude-Eierkuchen" wenn man das bei der Geschichte überhaupt sagen kann. Vor allem hat sich die Autorin hier nicht an das Ende von Klytämnestra aus der Troja-Geschichte gehalten sondern hat ,,zu früh" ihren Roman beendet. Da s ist grundsätzlich erstmal kein großer negativer Kritikpunkt, aber ich hätte mir hierzu wirklich ein erklärendes und gutes Nachwort der Autorin gewünscht. Doch auch das haben wir hier nicht bekommen. Leider für mich ein Flop, auch wenn das Buch erstmal nicht aus dem Bücherregal ausziehen wird, noch ist Platz und es war zu teuer und ist zu hübsch, um es jetzt schon in einen öffentlichen Bücherschrank zu stellen. Es bleibt nur zu hoffen, dass der nächste Roman zu einer Geschichte/ Figur der griechischen Mythologie wieder besser wird.

Bewertung:
:Box1:  :Box1:  :Box_grau1:  :Box_grau1:  :Box_grau1:
Rock the Night!

Inge78

Ach schade
Ich habe das Buch auch auf der Wunschliste
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Kathrin

Wenn Du magst, kann ich es Dir gerne schicken, dann kannst Du es für Dich ausprobieren.
Rock the Night!

Inge78

Sehr lieb , danke, aber ich lese gerade einfach zu wenig  :dong: , da will ich nicht noch mehr Büche lagern die nur ein "vielleicht" sind
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Kathrin

Das kann ich total gut verstehen. Solange ich es noch nciht aussortiert habe, kannst Du Dich jederzeit bei mir melden.
Rock the Night!