Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht

Begonnen von Xandi, 20. August 2017, 12:29:11

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Xandi

[isbn]357030843X[/isbn]

Inhalt:
Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf »Play« – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...

Meine Meinung:
Das Buch ist für mich typisch amerikanisch. Übertrieben, aus einer Mücke einen Elefanten machen, Schuld bei jemand anderen suchen, Leute anklagen, die nur
bedingt oder garnichts mit einer Sache zu tun haben.
Hannah ist mir vom ersten Augenblick an unsympathisch. Nach meinem Empfinden leidet sie an einer Realitätsverzerrung.

Nur ein Beispiel: Sie steht auf einer Liste, wer den heißesten Arsch des ersten Jahrgangs hat. und weil ihr ein anderer Junge auf den Po gegriffen hat, ist der
Listenschreiber daran schuld. Hätte er die Liste nicht gemacht, wäre Junge Nr. 2 ja nicht auf die Idee gekommen.  :rollen:
Und solche Ereignisse werfen Hannah so aus der Bahn, dass sie sich schließlich umbringt.

Nur zwei der Geschehnisse finde ich wirklich arg. und da ist sie selbst Schuld. Auf einer Party sitzt sie im Wandschrank und wird Zeugin einer Vergewaltigung.
Sie unternimmt nichts und läßt es geschehen, was ihr aber natürlich schwere Schuldgefühle beschehrt.
Und weil eine Bekannte ein Stoppschild umfährt und es nicht meldet, wird Minuten später dort an der Kreuzung ein Mitschüler bei einem Unfall getötet.

Das Buch ist weder spannend noch mitreißend. Ich hab mich durchgequält und durchgeseufzt und versteh den Hype darum nicht.
Vielleicht bin ich auch einfach zu alt dafür!
Sicher ist es nicht ok, wenn Jungs einfach Mädchen als Freiwild betrachten und zu grabschen anfangen. Aber wenn sich jedes hübsche Mädchen umbringen
würde, weil ihr jemand auf den Hintern haut oder ihr sagt, dass es berechtigt ist, dass sie auf der Hot-Liste steht...... :doof:

Das einzig Positive an dem Buch finde ich, dass sich vielleicht die jungen Heranwachsenden Gedanken drum machen, was mobbing bedeutet.
Das für manche schon Kleinigkeiten ausreichen um sie aus der Bahn zu werfen. Jedes Empfinden anders ist.

[note5+]
und 
Bücher, Schoko und Rock'n'Roll

Ich lese gerade:

Annette B.

Au Backe Xandi, dass klingt wirklich wie eine Zumutung. :wah:
Vielleicht wäre das auch eine neue Kathegorie bei Bingo

- Ein Buch, welches eine absolute Zumutung ist.

Dennoch, es ist bewundernswert das du es wirklich bis zur bitteren Neige gelesen hast.  :respekt3:
Liebe Grüße Annette

Xandi

Hallo

@Annette:  :-> Ja danke. Ich hab grad irgendwie einen Lauf. Kein Buch kann mich so richtig begeistern.
Aber es soll ja eine Herausforderung sein. Bei manchen eben es bis zum bitteren Ende durchstehen.  :gr:

Xandi
Bücher, Schoko und Rock'n'Roll

Ich lese gerade:

Inge78

Das ist echt ein vernichtendes Urteil
Danke für die Rezi ... noch steht das Buch auf dem Wunschzettel aber es rückt verdammt weit nach unten
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf