2: Ramsay Roothhoorp S. 43 - S. 99

Begonnen von SilkeS., 06. April 2022, 18:57:36

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SilkeS.

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Inge78

Also, ich kann mir nicht helfen aber ich mag so gar keinen leiden. Vor Allem Ramsay nicht.  Und ich war verwundert, dass Linda zu Wort kommt, eigentlich ist sie ja die nächsten 2 Jahre raus, außer wir erfahren auch etwas aus der Welt außerhalb Kuppel

Boyle beschreibt das Ganze sehr pathetisch und macht es damit eher lächerlich als zu einem ernsthaften Projekt. Warum er das wohl macht?

Ich habe noch gar nicht im Internet recherchiert zu den realen Experimenten,  es gab oder gibt diese Kuppeln ja wirklich, aber mehr weiß ich noch nicht darüber, wisst ihr was?

Auf jeden Fall lässt es sich immer noch gut lesen, auch wenn Boyle sich hier manchmal in Details , die mir so unwichtig erschienen,  verloren hat
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
(aus "ES" von Stephen King)

Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Inge78

Was ich richtig gut finde, ist die Erzählweise, dieses "sich direkt an den Leser wenden" dadurch ist man so direkt dran

Ich frage mich wohl aus welcher Zeit sie das erzählen, aus der Zeit danach oder quasi als Tagebuch währenddessen? Es werden ja auch immer wieder Dinge angesprochen die noch kommen werden
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Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
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Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
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SilkeS.

#3
Hallo zusammen,

so, ich habe den LA auch durch.
Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Also, ich kann mir nicht helfen aber ich mag so gar keinen leiden. Vorallem Ramsay nicht.  Und ich war verwundert, dass Linda zu Wort kommt, eigentlich ist sie ja die nächsten 2 Jahre raus, außer wir erfahren auch etwas aus der Welt außerhalb Kuppel
Oja, Ramsay ist echt ein Arsch. Selbstherrlich, sexistisch, egoistisch.... :kotz:

Bei Linda denke ich, weil ihr soviel Raum eingeräumt wird, dass sie vielleicht noch eine wichtige Rolle spielen wird, wie und wann auch immer  :nixweiss1:
Ich finde aber Lindas VErhalten irgendwie noch am authentischsten, von ihrer Verletztheit, von ihre Ausgegrenztheit. Ramsay hat sich ja schon irgendwie reingefi....  Durch seinen Sex mit Judy.

Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Boyle beschreibt das Ganze sehr pathetisch und macht es damit eher lächerlich als zu einem ernsthaften Projekt. Warum er das wohl macht?
Ich weiß es nicht, ich würde mir aber wünschen, man erführe, was die 8 Terranauten dort erwartet. Ich stelle es mir so viel wie bei die "Tribute von Panem" wo ja auch eine "Kulisse" hergestellt wurden wie die Teilnehmer klar kommen mußten.  Müssen sie dann alles selbst herstellen:vom Getreide bis zum Brot, Strom über Erneuerbare Energie??
Oder ist es eher wie sei eine Raumfahrtmission.
Ich weiß echt nicht was ich mir darunter vorstellen soll. :nixweiss1:
Ich kann mir das nicht so recht vorstellen...



Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Ich habe noch gar nicht im Internet recherchiert zu den realen Experimenten,  es gab oder gibt diese Kuppeln ja wirklich, aber mehr weiß ich noch nicht darüber, wisst ihr was?
Echt, gibt es das? Ich habe nur nach der Verfilmung geguckt und nichts gefunden.


Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Auf jeden Fall lässt es sich immer noch gut lesen, auch wenn Boyle sich hier manchmal in Details , die mir so unwichtig erschienen,  verloren hat
Ja, so manche Stellen hätten echt gekürzt sein können, und wie oft mit wem Ramsay Sex hatte, interssiert mich nicht über 100 Seiten  :gr: :rollen:

Ich verstehe übrigens seine Haltung nicht so recht.
Er war ja irgendwie schonmal Teil eines Team, was dann aber wegen dem Unfall einer Teilnehmerin abgebrochen wurde.   Ich habe ich echt aufgeregt, wie er den Unfall hingestellt hat und das Scheitern des Projekts. Ziemlich böse. Es ging hier ja auch um ein Menschenleben. Es war ja nicht sein Finger der ab war...
Auch dass er ständig an dem (schlechten) Essen rumnörgelt...

Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 18:39:59
Was ich richtig gut finde, ist die Erzählweise, dieses "sich direkt an den Leser wenden" dadurch ist man so direkt dran
Ja, man kommt sich irgendwie wie ein  Zuschauer vor, als würde man im Publikum sitzen

Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Ich frage mich wohl aus welcher Zeit sie das erzählen, aus der Zeit danach oder quasi als Tagebuch währenddessen? Es werden ja auch immer wieder Dinge angesprochen die noch kommen werden
Mhm  :gruebel: Gute Anregung. HAbe ich ja noch garnicht drüber nachgedacht...


So, ich muß dann mal Richtung Heia verschwinden.

Der nächste ABschnitt ist ja ziemlich lang, dafür werde ich vermutlich das ganze WE brauchen,
Morgen komme ich vermutlich nicht zum Lesen, Samstag vermutlich nur, wenn überhaupt abends und dann erst wieder Sonntag, hoffentlich dann auch wieder mehr.


Lasst Euch also Zeit

Gruß Silke
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Inge78

https://de.wikipedia.org/wiki/Biosph%C3%A4re_2

Das Experiment hat quasi genauso stattgefunden
Und das habe ich schon rausgelesen,  man will schauen ob das Ökosystem autark ist und Menschen darin leben können

Und ich glaube nicht dass Ramsay bei Versuch 1 schon dabei war, er berichtet nur darüber. Auf jeden Fall habe ich es so verstanden
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Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
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Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
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SilkeS.

Hallo Inge,

danke für den Link, das macht es in der Tat anschaulicher für mich.
HAbe gerade mal einen der verlinkten Ausschnitte von den Filmen  geschaut, ist schon irgendwie beeindruckend.

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Christiane

Meine erste Frage: Wie spricht man diesen komischen Nachnamen aus???  :kopfkratz: Ich mag es nicht, wenn ich mir Namen nicht gesprochen vorstellen kann. Das schafft bei mir immer sofort eine innere Distanz zu den Leuten  :rollen:.

Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Also, ich kann mir nicht helfen aber ich mag so gar keinen leiden. Vor Allem Ramsay nicht. 
Ja, Ramsay ist von Beginn an ein Unsympath! Elend sexistischer Arroganzling! Und Judy macht auch keinen sympathischen Eindruck.
Bei Dawn bin ich noch nicht sicher - sie könnte sich durchaus noch nett entwickeln.

Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Ich habe noch gar nicht im Internet recherchiert zu den realen Experimenten,  es gab oder gibt diese Kuppeln ja wirklich, aber mehr weiß ich noch nicht darüber, wisst ihr was?
Nachgelesen hab ich das auch noch nicht, aber aus dem Klappentext geht ja schon hervor, dass es auf einer wahren Geschichte beruht. Und das ist glaub ich auch so ein Markenzeichen von Boyle, dass er sich wahre Begebenheiten als Ausgangspunkt für seine Bücher wählt.


Zitat von: Inge78 in 08. April 2022, 14:56:24
Und ich glaube nicht dass Ramsay bei Versuch 1 schon dabei war, er berichtet nur darüber. Auf jeden Fall habe ich es so verstanden
Er schreibt irgendwo, dass er während Mission 1 zum Team dazugestoßen ist (S. 47 dtv).


Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Ich verstehe übrigens seine Haltung nicht so recht.
Er war ja irgendwie schonmal Teil eines Team, was dann aber wegen dem Unfall einer Teilnehmerin abgebrochen wurde.   Ich habe ich echt aufgeregt, wie er den Unfall hingestellt hat und das Scheitern des Projekts. Ziemlich böse. Es ging hier ja auch um ein Menschenleben. Es war ja nicht sein Finger der ab war...
Die Art wie er das berichtet finde ich auch ziemlich ätzend (passt aber halt zu seinem Charakter). Aber im Grundsatz hat er nicht unrecht. Wenn ich experimentell herausfinden will wie eine kleine Gemeinschaft z.B. auf dem Mars zurecht käme, dann kann ich nicht aus der Ecosphäre raus und rein hüpfen. Dann muss 'Einschluss auch Einschluss heißen'. Über die Risiken, auch für die Gesundheit und das Leben, muss sich jeder Teilnehmer klar sein (ähnlich wie den Astronauten klar ist, dass sie auch bei einer Mondmission zu Tode kommen können). Hier wird es dann allerdings moralisch extrem heikel, weil es die Alternative ja real gibt. Und das ist genau einer der Knackpunkte des Experiments. Wenn man sich entschließt, aus Rücksicht auf die Gesundheit eines Teilnehmers die Schleuse zu öffnen ist das letztlich ein Scheitern. Denn im Ernstfall einer Marsmission hätte man die Möglichkeit nicht. Im Experiment hat man das dann nicht durchgezogen - und daher weiß man immer noch nicht, wie eine Gemeinschaft im Ernstfall mit so einer dramatischen Situation klar käme. Kann sie den Menschen mit den vorhandenen Mitteln retten? Wie kommt sie mit dem Arbeitsausfall klar? Oder stirbt der Mensch und wie verkraftet die Gemeinschaft das? Wie kompensiert sie das Fehlen an Know how und Arbeitskraft?

Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 18:39:59
Was ich richtig gut finde, ist die Erzählweise, dieses "sich direkt an den Leser wenden" dadurch ist man so direkt dran
Ja, man kommt sich irgendwie wie ein  Zuschauer vor, als würde man im Publikum sitzen
Da bin ich noch gespannt, wie mir das auf Dauer gefällt. Es gab schon Bücher, bei denen mich so etwas total gestört und rausgeworfen hat. Aber bisher sehe ich es eher wie Du, Silke. Erstaunlich!

Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Ich frage mich wohl aus welcher Zeit sie das erzählen, aus der Zeit danach oder quasi als Tagebuch währenddessen? Es werden ja auch immer wieder Dinge angesprochen die noch kommen werden
Mhm  :gruebel: Gute Anregung. HAbe ich ja noch garnicht drüber nachgedacht...
Ramsay schreibt, dass dies ein offizieller Bericht sei. Ich denke, er schreibt das im Nachhinein aus dem Gedächtnis auf und kann deshalb auch teilweise Dinge schon vorweg nehmen.

Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Inge78

Über dieses moralische Dilemma macht man sich schon so seine Gedanken. Kann man einen Menschen darin sterben lassen, wenn die Hilfe quasi um die Ecke ist? Wie weit geht das Experiment? Ich bin gespannt an welche Grenzen die Teilnehmer gehen müssen
Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore

Im finst´ren Förenwald, da wohnt ein greiser Meister. Er ficht gar furchtlos kalt sogar noch feiste Geister.
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Fiktion ist wie ein Spinnennetz, das, auch wenn nur vielleicht ganz leicht, an allen vier Ecke des Lebens befestigt ist.
- Virginia Woolf

Christiane

Eben - und das natürlich unter genauester Beobachtung der Öffentlichkeit. Es bricht ja schon ein Sturm der Entrüstung und des Entsetzens los, wenn ein Unfall wie z.B. mit der  Columbia passiert. Und da kann man ja im entscheidenden Moment tatsächlich kaum noch was tun. Was wäre da erst los, wenn man eine Handhabe hätte und nur aus 'experimentellen Gründen' nichts tut und dem Menschen beim Sterben zuschaut. Undenkbar!!
Oder vielleicht besser: Denkbar, aber keinesfalls machbar.
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Christiane

#9
Irgendwie erstaunlich, dass sich eine Frau wie Judy auf so einen Typen wie Ramsay einlässt. Das hat sicher mehr mit Machtspielchen als mit Liebe zu tun. Aber dass sie offenbar wirklich annahm, sie könnte die 'one & only' sein - schmälert irgendwie ihre Intelligenz  :zwinker:.

Eine gewissen Komik entwickelt die Szene als Judy am Abend der Verkündung bei Ramsay auftaucht und im quasi erklärt, er sei nur durch ihre Führsprache dabei. Da hat sich unser Mega-Macho also quasi in die E2 'hochgeschlafen'?!  :-)

Ramsays Rede zur Verkündung enthüllt, dass er als Kommunikationsprofi vielleicht nicht gar so gut ist, wie er meint zu sein. Er schafft es ja irgendwie nicht, die Leute mitzureißen. Und dies 'vier Männer, vier Frauen'-Ding degradiert letztlich das komplexe wissenschaftliche Experiment nur auf die Soziologie der Geschlechter  :rollen:.

Die Eckdaten zur Ecosphere, die man hier bekommt, finde ich sehr spannend. Wie groß muss so ein Areal sein, um so viele Biome einzuschließen und lebensfähig zu halten? 13000 m² klingt schon groß, aber so riesig ist es jetzt auch nicht, wenn man bedenkt was da alles enthalten ist.

Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Christiane

Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Ich finde aber Lindas VErhalten irgendwie noch am authentischsten, von ihrer Verletztheit, von ihre Ausgegrenztheit. Ramsay hat sich ja schon irgendwie reingefi....  Durch seinen Sex mit Judy.
Inzwischen hab ich den Abschnitt weitergelesen und stimme Dir bzgl. Linda zu. Und hab endlich auch Deinen Kommentar zu Ramsay kapiert  :dong:.


Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Auch dass er ständig an dem (schlechten) Essen rumnörgelt...
Ich vermute, dass hier im Voraus die Basis geschaffen wird, um später den Mangel an Nahrung, an schmackhaften Genussdingen besonders deutlich zu machen. Ich könnte mir vorstellen, dass er in einigen Wochen noch von diesem Essen träumen wird  :-). Er deutet sowas ja auch schon ein wenig an...
Staunt euch die Augen aus dem Kopf, lebt, als würdet ihr in zehn Sekunden tot umfallen. Bereist die Welt. Sie ist fantastischer als jeder Traum, der in einer Fabrik hergestellt wird.
Ray Bradbury (1920 - 2012)

Tara

Hallo ihr Lieben!
Den Wikipedia-Eintrag habe ich auch gelesen. Darin steht, dass E2 wohl nur 6 Monate lang ging.... dann geht Boyle im Buch ja quasi weit über das tatsächliche Geschehen hinaus, wir wissen ja zumindest schon, dass es in ein zweites Jahr gehen wird.

Zitat von: Christiane in 10. April 2022, 11:31:46
Meine erste Frage: Wie spricht man diesen komischen Nachnamen aus???  :kopfkratz: Ich mag es nicht, wenn ich mir Namen nicht gesprochen vorstellen kann. Das schafft bei mir immer sofort eine innere Distanz zu den Leuten  :rollen:.
Ich würde den Namen Ruufhorp aussprechen. Ich finde den Namen so eine Mischung aus englisch und holländisch.

Zitat von: Christiane in 10. April 2022, 11:31:46
Zitat von: Inge78 in 07. April 2022, 15:33:52
Ich habe noch gar nicht im Internet recherchiert zu den realen Experimenten,  es gab oder gibt diese Kuppeln ja wirklich, aber mehr weiß ich noch nicht darüber, wisst ihr was?
Nachgelesen hab ich das auch noch nicht, aber aus dem Klappentext geht ja schon hervor, dass es auf einer wahren Geschichte beruht. Und das ist glaub ich auch so ein Markenzeichen von Boyle, dass er sich wahre Begebenheiten als Ausgangspunkt für seine Bücher wählt.
Ja genau und genau das finde ich so spannend, da es quasi immer um was reales geht.


Zitat von: Christiane in 10. April 2022, 11:31:46
Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Ich verstehe übrigens seine Haltung nicht so recht.
Er war ja irgendwie schonmal Teil eines Team, was dann aber wegen dem Unfall einer Teilnehmerin abgebrochen wurde.   Ich habe ich echt aufgeregt, wie er den Unfall hingestellt hat und das Scheitern des Projekts. Ziemlich böse. Es ging hier ja auch um ein Menschenleben. Es war ja nicht sein Finger der ab war...
Die Art wie er das berichtet finde ich auch ziemlich ätzend (passt aber halt zu seinem Charakter). Aber im Grundsatz hat er nicht unrecht. Wenn ich experimentell herausfinden will wie eine kleine Gemeinschaft z.B. auf dem Mars zurecht käme, dann kann ich nicht aus der Ecosphäre raus und rein hüpfen. Dann muss 'Einschluss auch Einschluss heißen'. Über die Risiken, auch für die Gesundheit und das Leben, muss sich jeder Teilnehmer klar sein (ähnlich wie den Astronauten klar ist, dass sie auch bei einer Mondmission zu Tode kommen können). Hier wird es dann allerdings moralisch extrem heikel, weil es die Alternative ja real gibt. Und das ist genau einer der Knackpunkte des Experiments. Wenn man sich entschließt, aus Rücksicht auf die Gesundheit eines Teilnehmers die Schleuse zu öffnen ist das letztlich ein Scheitern. Denn im Ernstfall einer Marsmission hätte man die Möglichkeit nicht. Im Experiment hat man das dann nicht durchgezogen - und daher weiß man immer noch nicht, wie eine Gemeinschaft im Ernstfall mit so einer dramatischen Situation klar käme. Kann sie den Menschen mit den vorhandenen Mitteln retten? Wie kommt sie mit dem Arbeitsausfall klar? Oder stirbt der Mensch und wie verkraftet die Gemeinschaft das? Wie kompensiert sie das Fehlen an Know how und Arbeitskraft?
Danke Christiane, ich glaube du hast hier ganz genau gut zusammengefasst was die ganzen Knackpunkte des Experiments sind. Ein Eingriff geht einfach nicht, die 8 sind sich und ihrer Welt in der Kuppel quasi völlig ausgeliefert - wenn was fatales passiert.





Sometimes you just need to lay on the couch and read for a couple of years.

With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? Oscar Wilde

SilkeS.

#12
Hallo zusammen,

Zitat von: Christiane in 10. April 2022, 11:31:46
Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Ich verstehe übrigens seine Haltung nicht so recht.
Er war ja irgendwie schonmal Teil eines Team, was dann aber wegen dem Unfall einer Teilnehmerin abgebrochen wurde.   Ich habe ich echt aufgeregt, wie er den Unfall hingestellt hat und das Scheitern des Projekts. Ziemlich böse. Es ging hier ja auch um ein Menschenleben. Es war ja nicht sein Finger der ab war...
Die Art wie er das berichtet finde ich auch ziemlich ätzend (passt aber halt zu seinem Charakter). Aber im Grundsatz hat er nicht unrecht. Wenn ich experimentell herausfinden will wie eine kleine Gemeinschaft z.B. auf dem Mars zurecht käme, dann kann ich nicht aus der Ecosphäre raus und rein hüpfen. Dann muss 'Einschluss auch Einschluss heißen'. Über die Risiken, auch für die Gesundheit und das Leben, muss sich jeder Teilnehmer klar sein (ähnlich wie den Astronauten klar ist, dass sie auch bei einer Mondmission zu Tode kommen können). Hier wird es dann allerdings moralisch extrem heikel, weil es die Alternative ja real gibt. Und das ist genau einer der Knackpunkte des Experiments. Wenn man sich entschließt, aus Rücksicht auf die Gesundheit eines Teilnehmers die Schleuse zu öffnen ist das letztlich ein Scheitern. Denn im Ernstfall einer Marsmission hätte man die Möglichkeit nicht. Im Experiment hat man das dann nicht durchgezogen - und daher weiß man immer noch nicht, wie eine Gemeinschaft im Ernstfall mit so einer dramatischen Situation klar käme. Kann sie den Menschen mit den vorhandenen Mitteln retten? Wie kommt sie mit dem Arbeitsausfall klar? Oder stirbt der Mensch und wie verkraftet die Gemeinschaft das? Wie kompensiert sie das Fehlen an Know how und Arbeitskraft?


Zitat von: Tara in 10. April 2022, 17:33:39
Zitat von: Christiane in 10. April 2022, 11:31:46
Zitat von: SilkeS. in 07. April 2022, 21:22:39
Ich verstehe übrigens seine Haltung nicht so recht.
Er war ja irgendwie schonmal Teil eines Team, was dann aber wegen dem Unfall einer Teilnehmerin abgebrochen wurde.   Ich habe ich echt aufgeregt, wie er den Unfall hingestellt hat und das Scheitern des Projekts. Ziemlich böse. Es ging hier ja auch um ein Menschenleben. Es war ja nicht sein Finger der ab war...
Die Art wie er das berichtet finde ich auch ziemlich ätzend (passt aber halt zu seinem Charakter). Aber im Grundsatz hat er nicht unrecht. Wenn ich experimentell herausfinden will wie eine kleine Gemeinschaft z.B. auf dem Mars zurecht käme, dann kann ich nicht aus der Ecosphäre raus und rein hüpfen. Dann muss 'Einschluss auch Einschluss heißen'. Über die Risiken, auch für die Gesundheit und das Leben, muss sich jeder Teilnehmer klar sein (ähnlich wie den Astronauten klar ist, dass sie auch bei einer Mondmission zu Tode kommen können). Hier wird es dann allerdings moralisch extrem heikel, weil es die Alternative ja real gibt. Und das ist genau einer der Knackpunkte des Experiments. Wenn man sich entschließt, aus Rücksicht auf die Gesundheit eines Teilnehmers die Schleuse zu öffnen ist das letztlich ein Scheitern. Denn im Ernstfall einer Marsmission hätte man die Möglichkeit nicht. Im Experiment hat man das dann nicht durchgezogen - und daher weiß man immer noch nicht, wie eine Gemeinschaft im Ernstfall mit so einer dramatischen Situation klar käme. Kann sie den Menschen mit den vorhandenen Mitteln retten? Wie kommt sie mit dem Arbeitsausfall klar? Oder stirbt der Mensch und wie verkraftet die Gemeinschaft das? Wie kompensiert sie das Fehlen an Know how und Arbeitskraft?
Danke Christiane, ich glaube du hast hier ganz genau gut zusammengefasst was die ganzen Knackpunkte des Experiments sind. Ein Eingriff geht einfach nicht, die 8 sind sich und ihrer Welt in der Kuppel quasi völlig ausgeliefert - wenn was fatales passiert.





ich habe es aber so verstanden, dass die Entscheidung nicht alleine von dem Opfer getroffen wurde, sondern es eine allgemeine Entscheidung war.
Der medizinische Betreuer, der eben den Finger nicht mehr annähen konnte und eben auch die Verantwortlichen von draußen hatten auch Mitsprache recht.
Wenn sie verweigert hätten, dass sie rausdarf eben aus wissenschaftlichen Gründen, dann wäre es so gewesen.

Gruß Silke
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Christiane

Zitat von: SilkeS. in 11. April 2022, 08:13:38
ich habe es aber so verstanden, dass die Entscheidung nicht alleine von dem Opfer getroffen wurde, sondern es eine allgemeine Entscheidung war.
Der medizinische Betreuer, der eben den Finger nicht mehr annähen konnte und eben auch die Verantwortlichen von draußen hatten auch Mitsprache recht.
Wenn sie verweigert hätten, dass sie rausdarf eben aus wissenschaftlichen Gründen, dann wäre es so gewesen.

Letztlich geht es hier m.E. um zwei Dinge, die wir auseinanderhalten müssen:
Zum einen die Art, wie Ramsay über Rebecca (die mit dem Finger) herzieht. Das ist natürlich ätzend. Und ja, ich denke auch, dass das nicht allein Rebeccas Entscheidung war, auch wenn Ramsay das an der ein oder anderen Stelle so klingen lässt.

Zum anderen geht es um das Experiment. Und da bin ich nach wie vor der Ansicht, dass zum Experiment gehört, dass nichts und niemand in der Versuchszeit durch die Schleuse kommt oder geht. Und unter diesem Gesichtspunkt war Mission 1 gescheitert. Da ist es völlig egal, wer das entschieden hat - ob das eine Person war oder die Gruppe oder die Leitung.
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SilkeS.

Zitat von: Christiane in 11. April 2022, 09:06:27
Zitat von: SilkeS. in 11. April 2022, 08:13:38
ich habe es aber so verstanden, dass die Entscheidung nicht alleine von dem Opfer getroffen wurde, sondern es eine allgemeine Entscheidung war.
Der medizinische Betreuer, der eben den Finger nicht mehr annähen konnte und eben auch die Verantwortlichen von draußen hatten auch Mitsprache recht.
Wenn sie verweigert hätten, dass sie rausdarf eben aus wissenschaftlichen Gründen, dann wäre es so gewesen.

Letztlich geht es hier m.E. um zwei Dinge, die wir auseinanderhalten müssen:
Ja, das sehe ich ein.

Zitat von: Christiane in 11. April 2022, 09:06:27
Zum einen die Art, wie Ramsay über Rebecca (die mit dem Finger) herzieht. Das ist natürlich ätzend.
das gehe ich total mit.

Zitat von: Christiane in 11. April 2022, 09:06:27
Und ja, ich denke auch, dass das nicht allein Rebeccas Entscheidung war, auch wenn Ramsay das an der ein oder anderen Stelle so klingen lässt.
Ja, das sehe ich genauso

Zitat von: Christiane in 11. April 2022, 09:06:27
Zum anderen geht es um das Experiment. Und da bin ich nach wie vor der Ansicht, dass zum Experiment gehört, dass nichts und niemand in der Versuchszeit durch die Schleuse kommt oder geht. Und unter diesem Gesichtspunkt war Mission 1 gescheitert. Da ist es völlig egal, wer das entschieden hat - ob das eine Person war oder die Gruppe oder die Leitung.
Wir erfahren eben nicht schlußendlich, warum man sich dafür entschieden hat, Rebecca rauszulassen UND Somit das Scheitern der Mission in Kauf zu nehmen
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